Synopsys, Aktie

Synopsys Aktie: Würfel gefallen?

19.11.2025 - 13:18:32

Der Chipdesign-Spezialist Synopsys verzeichnete einen historischen Kursverlust von 36 Prozent und steht nun vor Sammelklagen wegen angeblicher Täuschung von Investoren über die Geschäftslage.

Der Chip-Design-Spezialist Synopsys steckt in der Krise. Nach einem historischen Kurssturz von 36 Prozent an einem einzigen Handelstag im September 2025 – dem schlimmsten seit dem Börsengang 1992 – folgen jetzt die Klagen: Mehrere Sammelklagen wegen Wertpapierbetrugs wurden am 18. November eingereicht. Der Vorwurf: Das Management soll Investoren systematisch über die wahre Lage des lukrativen Design-IP-Geschäfts getäuscht haben. Doch was genau ist schiefgelaufen bei einem der führenden Unternehmen der Halbleiterbranche?

Vorwürfe wiegen schwer

Die Hauptklage Kim v. Synopsys richtet sich gegen alle Anleger, die zwischen dem 4. Dezember 2024 und dem 9. September 2025 Aktien gekauft haben. Der zentrale Vorwurf: Synopsys habe verschwiegen, dass die verstärkte Fokussierung auf KI-Kunden mit individuellen Anpassungswünschen “die Wirtschaftlichkeit des Design-IP-Geschäfts untergrub”. Das Design-IP-Segment generiert Umsätze mit Interface-, Embedded-Prozessor- und Sicherheitslösungen – traditionell ein Wachstumstreiber.

Laut der Klageschrift wusste das Management, dass bestimmte “Roadmap- und Ressourcen-Entscheidungen” ihre Ziele verfehlen würden, schwieg aber gegenüber Investoren. Die Frist für die Ernennung eines Lead-Plaintiffs endet am 30. Dezember 2025.

Schock im dritten Quartal

Die Wahrheit kam brutal ans Licht: Am 9. September 2025 meldete Synopsys einen Gewinn je Aktie von nur 1,50 Dollar – ein Einbruch um 45 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal und 33 Prozent weniger als im Vorquartal. Verantwortlich war ein Umsatzrückgang im Design-IP-Geschäft um acht Prozent.

Im Earnings Call räumte das Management ein, die “IP-Ressourcen und Roadmap auf die wachstumsstärksten Chancen ausrichten” zu müssen – eine indirekte Bestätigung der strategischen Fehlentscheidungen. Die Aktie verlor an diesem Tag mehr als ein Drittel ihres Wertes.

Massenentlassungen und Führungswechsel

Zusätzlich zum Vertrauensverlust kündigte Synopsys im November 2025 einen drastischen Stellenabbau an: Rund 2.800 Mitarbeiter – etwa zehn Prozent der Belegschaft – müssen gehen. Die Maßnahme folgt auf die im Juli 2025 abgeschlossene Übernahme des Engineering-Software-Anbieters Ansys für 35 Milliarden Dollar.

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Auch in der Führungsetage gibt es Bewegung: Chief Revenue Officer Rick Mahoney verließ das Unternehmen zum 4. November 2025. Die Suche nach einem Nachfolger läuft.

Entscheidender Quartalsbericht steht bevor

Am 10. Dezember 2025 nach Börsenschluss werden die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr veröffentlicht. Analysten erwarten einen Gewinn je Aktie von 2,79 Dollar – ein Rückgang von knapp 18 Prozent. Beim Umsatz rechnet der Konsensus mit 2,25 Milliarden Dollar, was allerdings hauptsächlich auf die Ansys-Akquisition zurückzuführen ist.

Für das Gesamtjahr 2025 liegen die Schätzungen bei 12,83 Dollar je Aktie und einem Umsatz von 7,05 Milliarden Dollar. Das wären minus 2,8 Prozent beim Gewinn und Stagnation beim Umsatz – ein ernüchterndes Bild für ein Technologieunternehmen. Die Aktie notiert derzeit bei einem Forward-KGV von 27,85 und damit deutlich über dem Branchenschnitt von 22,33.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Synopsys die Kurve kriegt – oder ob der Absturz erst der Anfang war.

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