Stromsteuer, EU-Minimum

Stromsteuer dauerhaft auf EU-Minimum gesenkt

30.12.2025 - 14:03:12

Die Bundesregierung macht die niedrige Stromsteuer für Industrie und Landwirtschaft dauerhaft. Ab 2026 sparen Unternehmen so Milliarden – ein zentraler Baustein im Kampf um den Standort Deutschland.

Berlin – Deutschlands Industrie erhält langfristige Planungssicherheit: Die Bundesregierung hat die Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Minimum für das produzierende Gewerbe sowie die Land- und Forstwirtschaft dauerhaft festgeschrieben. Das gab das Bundesfinanzministerium am heutigen Dienstag bekannt. Die Regelung tritt am 1. Januar 2026 in Kraft und verhindert so einen befürchteten Kostenschock für über 600.000 Betriebe.

Der Kern der Neuregelung: Die Stromsteuer sinkt von regulär 2,05 Cent pro Kilowattstunde auf den EU-Mindestsatz von 0,05 Cent. Diese Ermäßigung galt bisher nur befristet für 2024 und 2025. Ihr Auslaufen hätte die Energiekosten für viele Unternehmen zum Jahresende explodieren lassen.

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Nun wird der niedrige Steuersatz zum Dauerzustand. Profitieren wird der gesamte produzierende Bereich – von der energieintensiven Stahl- und Chemieindustrie bis hin zu mittelständischen Bäckereien, Metzgereien und Handwerksbetrieben. Auch Land- und Forstwirte sind eingeschlossen.

Die Bundesregierung beziffert die Entlastung für den Bundeshaushalt auf rund 1,5 Milliarden Euro im Übergangsjahr 2026. Ab 2027 sollen es sogar drei Milliarden Euro jährlich sein. Das Ziel ist klar: Jobs sichern und Deutschlands Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Vergleich stärken.

Die Steuersenkung ist Teil eines umfassenderen Pakets. Die Gesamtentlastung für Bürger und Wirtschaft soll im kommenden Jahr bei etwa zehn Milliarden Euro liegen.

Subvention für Netzentgelte:
Ab Januar 2026 stellt die Bundesregierung 6,5 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds bereit, um die steigenden Übertragungsnetzentgelte zu dämpfen. Diese Gebühren waren zuletzt ein Haupttreiber der Strompreise. Die Subvention soll helfen, den Endpreis für alle Verbraucher zu stabilisieren.

Abschaffung der Gasspeicherumlage:
Zugleich fällt zum 1. Januar 2026 die Gasspeicherumlage weg. Diese während der Energiekrise eingeführte Umlage zur Füllung der Gasspeicher wird aus Bundesmitteln ausgeglichen und von den Gasrechnungen gestrichen.

Einigung im Zeichen des Standortwettbewerbs

Die Beschlüsse folgen auf intensive Verhandlungen in den letzten Wochen. Noch vor der Weihnachtspause konnten die letzten parlamentarischen Hürden genommen werden.

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil bezeichnete die Maßnahmen als prioritär, um Deutschland wieder auf Wachstumskurs zu bringen. Auch Bundeskanzler Friedrich Merz betonte die Notwendigkeit für die Stabilität der Wirtschaft, verwies aber gleichzeitig auf die Bedeutung einer soliden Haushaltspolitik.

Wirtschaftsministerin Katherina Reiche setzt sich seit Langem für einen niedrigen Industriestrompreis ein. Die nun beschlossene, breit angelegte Steuerermäßigung erreicht ein ähnliches Ziel – und das für einen großen Kreis von Unternehmen ohne aufwendige Einzelanträge.

Erleichterung in der Wirtschaft – aber Herausforderungen bleiben

Die Industrie begrüßt die Entscheidung überwiegend. Branchenverbände hatten monatelang vor einem „Kostenschock“ und einer beschleunigten Deindustrialisierung gewarnt. Die dauerhafte Perspektive gilt als wichtiges Signal für Investitionsentscheidungen.

Energieexperten mahnen jedoch zur Vorsicht. Zwar ist die Steuerkomponente nun minimiert, doch die Beschaffungskosten für Strom und die restlichen Netzentgelte bleiben eine Herausforderung. Die milliardenschwere Subvention für Netzentgelte hilft zwar kurzfristig. Der enorme Investitionsbedarf für den deutschen Netzausbau dürfte die Gebühren langfristig aber weiter unter Druck halten.

Ab dem 1. Januar 2026 profitieren berechtigte Unternehmen automatisch von den niedrigeren Steuersätzen. Die Verfahren wurden laut Regierung vereinfacht, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren. Die Wirksamkeit der Maßnahmen will die Bundesregierung im Rahmen ihrer „Wachstumsinitiative“ überwachen und Ende 2026 bewerten.

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