Slogem, Exchange

Slogem Exchange: Neue Ära der Cybersicherheit beginnt

04.12.2025 - 09:29:12

Die Cybersicherheit steht vor einem Paradigmenwechsel. Während Unternehmen weltweit ihre Schutzmaßnahmen digitalisieren, verschärft Deutschland gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen massiv. Was bedeutet das für die Wirtschaft?

Anfang Dezember präsentierte die Slogem Exchange ein „Security Audit and Transparency Center” – eine Plattform, die Echtzeit-Überwachung mit kontinuierlichen Sicherheitsaudits verbindet. Statt jährlicher Momentaufnahmen setzt das Unternehmen auf permanente Überprüfung durch externe Experten. „Operative Transparenz spielt eine entscheidende Rolle für langfristiges Vertrauen”, erklärt Daniel Hart, Vice President of Compliance Architecture bei Slogem Exchange.

Die Initiative kommt nicht von ungefähr. Sie ist Teil eines größeren Trends: Sicherheit muss nachweisbar sein. Automatisierte Validierungsverfahren und verteilte Verifikation schaffen lückenlose Prüfpfade – technische Maßnahmen, die zunehmend zur Geschäftsgrundlage in digitalen Hochrisiko-Umgebungen werden.

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Der eigentliche Treiber dieser Entwicklung sitzt in Berlin. Am 19. November 2025 verabschiedete der Bundestag das NIS2-Umsetzungsgesetz, das Anfang 2026 in Kraft treten soll. Die Regelung überträgt die EU-NIS2-Richtlinie in nationales Recht – und hat es in sich.

Tausende mittelgroße und große Unternehmen, die bisher unreguliert waren, fallen nun unter strenge Cybersicherheitspflichten. Die Kategorien „wesentliche” und „wichtige” Einrichtungen wurden massiv ausgeweitet. Wer jetzt nicht handelt, riskiert nicht nur empfindliche Strafen, sondern auch persönliche Haftung.

Die Konsequenzen sind drastisch:

  • Bußgelder bis zu 10 Millionen Euro oder 2 Prozent des weltweiten Jahresumsatzes für wesentliche Einrichtungen
  • Persönliche Haftung der Geschäftsführung bei Verstößen – eine Klausel, die in deutschen Führungsetagen für Aufregung sorgt
  • Weitreichende Prüfrechte für das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), das Audits anordnen und Nachweise verlangen kann

Ursprünglich sollte die Richtlinie bereits im Oktober 2024 umgesetzt sein. Die Verzögerung verschärft jetzt die Zeitnot: Unternehmen müssen in wenigen Monaten vom aktuellen Sicherheitsniveau auf den vom BSI geforderten „Stand der Technik” aufrüsten.

KI verändert das Spiel – auf beiden Seiten

Doch warum dieser plötzliche Fokus auf Audits? Die Bedrohungslage hat sich fundamental gewandelt. Künstliche Intelligenz revolutioniert sowohl Angriffs- als auch Abwehrstrategien.

Eine aktuelle Studie von Forschung und Wissen betont: „Interne Audits und Testszenarien” sind unverzichtbar, um KI-gestützte Attacken zu simulieren. Cyberkriminelle nutzen KI bereits für präzise Phishing-Kampagnen und automatisiertes Scannen nach Schwachstellen. Statische Abwehrmechanismen greifen da zu kurz.

Der Sicherheitsanbieter Entrust argumentiert in einer zeitgleich veröffentlichten Analyse, dass „Digital Trust” das Fundament moderner Cybersicherheit sein muss. Entscheidend sei die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit: „Unsere Teams für Cybersicherheit, Compliance und Audit arbeiten eng zusammen”, heißt es im Bericht.

Indem technische Risiken in „auditierte Kennzahlen” und strategische Dashboards übersetzt werden, lässt sich die Kluft zwischen technischer Realität und Vorstandsebene überbrücken – eine Fähigkeit, die perfekt zu den neuen NIS2-Governance-Anforderungen passt.

Vom Papiertiger zum Wettbewerbsvorteil

Die Ereignisse der vergangenen Tage markieren einen Reifeschritt der Branche. Jahrelang galten Audits als bürokratische Last – ein Abhaken von Checklisten für den Regulator. Doch die Digitalisierung des Audit-Prozesses, wie sie Slogem und Entrust vorleben, verwandelt Compliance in einen Wettbewerbsvorteil.

Die TÜV-Cybersicherheitsstudie 2025 liefert den Kontext für diese Wende. Während 91 Prozent der Unternehmen sich für „gut geschützt” halten, wurden 15 Prozent im vergangenen Jahr erfolgreich angegriffen. Noch alarmierender: 51 Prozent vermuten, dass Angreifer KI einsetzen – aber nur 10 Prozent nutzen selbst KI-basierte Abwehr.

Genau diese Lücke zwischen Selbsteinschätzung und Realität sollen digitale Audits schließen. Durch automatisierte Beweissicherung und Echtzeit-Monitoring lassen sich Abweichungen erkennen, bevor sie zu Sicherheitsvorfällen werden. Dieser „Compliance-by-Design”-Ansatz reduziert den manuellen Aufwand und erhöht gleichzeitig die Widerstandsfähigkeit.

Was kommt 2026?

Im ersten Quartal 2026 dürfte eine Compliance-Welle über deutsche Unternehmen hereinbrechen. Mit Inkrafttreten des NIS2-Gesetzes wird die Nachfrage nach qualifizierten Auditoren und automatisierten Compliance-Plattformen sprunghaft steigen.

Was zu erwarten ist:

  • Vorsorge-Audits im ersten Quartal, während Unternehmen ihren Status überprüfen, bevor das BSI mit aktiver Durchsetzung beginnt
  • Marktveränderung: „Security-as-a-Service”-Anbieter werden automatisierte Audit-Funktionen standardmäßig integrieren
  • Standardisierung: Slogems „Transparency Center”-Konzept könnte in anderen regulierten Branchen Schule machen

Für Entscheider lautet die Botschaft dieser Woche unmissverständlich: 2026 ist Sicherheit nur so gut wie die Fähigkeit, sie zu beweisen. Die Ära des „Vertrau mir” ist vorbei. Die Ära des „Prüf mich” hat begonnen.

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