Singapur, Schweiz

Singapur überholt Schweiz: Senioren-Digitaltraining wird zum Wirtschaftsfaktor

27.11.2025 - 11:40:12

Die digitale Spaltung zwischen den Generationen steht weltweit im Fokus der Politik. Während Singapur mit seiner „Seniors Go Digital”-Initiative die Spitze der globalen Talentrangliste erobert, starten in Kalifornien erstmals KI-Workshops speziell für ältere Menschen. Doch wie aus Australien zu hören ist, wächst die Kluft trotz besserer Infrastruktur vielerorts weiter.

Singapur wurde am Mittwoch im Global Talent Competitiveness Index 2025 als weltweit führende Digital-Nation ausgezeichnet – und verdrängte damit die Schweiz vom ersten Platz. Die Studie der Business School INSEAD hebt besonders hervor, wie erfolgreich der Stadtstaat ältere Menschen in die digitale Welt integriert. Über 190.000 Senioren haben dort mittlerweile Kurse zu Online-Banking, E-Government und Smartphone-Nutzung absolviert.

„Echte Widerstandsfähigkeit zeigt sich darin, Krisen als Motor für Innovation zu nutzen”, erklärte Felipe Monteiro, akademischer Leiter der Studie, bei der Veröffentlichung. Kann ausgerechnet die Digitalisierung älterer Bevölkerungsschichten zum Standortvorteil werden?

Die Antwort scheint klar: Ja. Denn längst geht es nicht mehr nur um E-Mails und Suchmaschinen. In Long Beach, Kalifornien, startete am Montag ein stadtgeführtes Programm, das Senioren den Umgang mit Künstlicher Intelligenz näherbringt. Die Workshops zeigen etwa, wie ChatGPT beim Erkennen von Phishing-Mails hilft – eine Bedrohung, die gerade ältere Menschen zunehmend trifft.

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Viele Senioren unterschätzen die Gefahr von Phishing, Schad-Apps und Datenklau auf dem Smartphone – gerade beim Online‑Banking oder bei Messenger-Diensten. Ein kostenloses Sicherheitspaket erklärt die fünf wichtigsten Schutzmaßnahmen für Android-Geräte in leicht verständlichen Schritt‑für‑Schritt-Anleitungen: automatische Updates, geprüfte Apps, sichere Zahlungsoptionen und eine praktische Checkliste für den Alltag. Ideal für Einsteiger. Gratis-Ratgeber: 5 Schutzmaßnahmen für Ihr Android-Smartphone herunterladen

Über 70 Prozent der Teilnehmer sind über 55 Jahre alt. „Die größte Erkenntnis: Es gibt eine riesige Nachfrage nach städtischem KI-Training”, so Programmmanagerin Małgosia Rejniak gegenüber Government Technology. Die Entwicklung zeigt: Digitale Bildung für Senioren entwickelt sich rasant weiter – von Grundlagenkursen hin zu generativen KI-Werkzeugen, die als persönliche Assistenten dienen können.

Australien warnt vor „digitalem Drift”

Während Singapur und die USA neue Maßstäbe setzen, schrillen in Australien die Alarmglocken. Eine am Dienstag veröffentlichte Analyse warnt vor einem „digitalen Drift”, der ältere Australier trotz flächendeckendem Internetzugang zurücklässt. Das Problem liegt weniger bei der Verfügbarkeit als bei den Kompetenzen: Cybersicherheit und komplexe Online-Problemlösungen überfordern viele.

„Die alte Kluft basierend auf Zugang wird durch eine neue ersetzt – basierend auf Qualität, Bezahlbarkeit, Geschwindigkeit und Fähigkeiten”, heißt es in der Studie von Independent Australia. Das staatliche Programm „Be Connected” wurde zwar bis 2028 verlängert, doch Experten fordern dringend aktualisierte Lehrpläne, die mit dem technologischen Wandel Schritt halten.

Kostenlose Kurse in Nordamerika

Parallel zu diesen Debatten weiten Organisationen ihre praktischen Angebote aus:

AARP Foundation (USA) startete am Montag neue Kurse der Initiative „Digital Skills Ready@50+”, darunter auch Workshops zu „Digitalen Werkzeugen für geistige Fitness”. Die kostenlosen Angebote richten sich gezielt an einkommensschwache Senioren ab 50 Jahren.

Kanada zog nach: Gesundheitszentren in Ontario boten ab Montag neue „Digital Skills”-Sitzungen an, in denen ehrenamtliche Dozenten geduldig Smartphone-Grundlagen und Internet-Sicherheit vermitteln – eine direkte Antwort auf soziale Isolation vieler älterer Menschen.

Vom Almosen zur strategischen Notwendigkeit

Die Ereignisse dieser Woche markieren einen Perspektivwechsel: Digitale Bildung für Senioren gilt nicht mehr als Sozialmaßnahme, sondern als wirtschaftlicher Standortfaktor. „Die Erzählung wandelt sich von ‚Wohltätigkeit’ zu ‚Notwendigkeit'”, erklärt Digital-Expertin Sarah Chen. „Wenn Singapur Senioren-Kompetenzen direkt mit nationaler Wettbewerbsfähigkeit verknüpft, legitimiert das weltweit Investitionen in diese Programme.”

Der Erfolg des KI-Pilotprojekts in Long Beach dürfte im ersten Quartal 2026 ähnliche städtische Programme in den USA und Europa inspirieren. Auch Japan und Deutschland – Länder mit alternden Gesellschaften – stehen unter Zugzwang, ihre digitalen Inklusionsstrategien zu überarbeiten, um mit Singapurs Modell konkurrieren zu können.

Die Botschaft dieser Woche ist eindeutig: Kostenlose, hochwertige Digitaltrainings für Senioren sind verfügbar – und fortschrittlicher als je zuvor. Ältere Erwachsene sollten lokale Bibliotheken, Seniorenzentren oder AARP-Gruppen kontaktieren, um Zugang zu diesen neu angekündigten Ressourcen zu erhalten.

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