Silbernetz startet Notruf gegen Einsamkeit an Weihnachten
18.12.2025 - 20:29:12Hilfsorganisationen und das Bundesfamilienministerium weiten heute ihre Maßnahmen gegen die soziale Isolation älterer Menschen massiv aus. Im Fokus stehen ein erweitertes Feiertagstelefon und erste Ergebnisse eines wegweisenden Forschungsprojekts. Experten warnen vor einer „stillen Krise“ in diesem Winter.
Der Verein Silbernetz e.V. schaltet pünktlich zu Weihnachten seine Notrufnummer wieder frei. Vom 24. Dezember um 8 Uhr bis zum Neujahrstag um 22 Uhr ist die Nummer 0800 4 70 80 90 durchgehend besetzt.
„Für viele Anrufer ersetzt das Silbernetz die Familie“, sagt Elke Schilling, Initiatorin des Projekts. Die Nachfrage ist enorm: Im vergangenen Jahr gingen über 6.000 Anrufe ein. Für die Feiertage stehen Dutzende Hauptamtliche und über 60 Ehrenamtliche bereit. Das Angebot ist für Menschen ab 60 Jahren kostenlos, anonym und vertraulich.
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Forschung belegt: Telefonate reduzieren Stress
Erstmals liefert die Wissenschaft belastbare Daten zur Wirkung solcher Hilfen. Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Projekt ReWiSil untersucht die Reichweite und Wirkung der Silbernetz-Hotline.
Vorläufige Erkenntnisse zeigen: Die niedrigschwelligen Gesprächsangebote können messbare physiologische Stressreaktionen bei chronisch einsamen Senioren reduzieren. „Wir schließen damit eine entscheidende Forschungslücke“, erklärt Dr. Oliver Huxhold vom Deutschen Zentrum für Altersfragen. Die Ergebnisse sollen künftige Fördermittel zielgenauer lenken.
Digitale Teilhabe wird zum Schlüsselthema
Technik allein ist keine Lösung, aber ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen die Vereinsamung. Das zeigt die Bilanz des Deutschen Seniorentags 2025. Städte wie Hannover und Berlin verlängern ihre Programme für „Tablet-Lotsen“, die Senioren bei der Einrichtung von Videotelefonie helfen.
Die Malteser setzen auf hybride Modelle: Die Kombination aus physischen Besuchsdiensten und digitalen Kontaktmöglichkeiten erweist sich als besonders wirksam. Die aktuelle Kampagne „Mach dich fit gegen Einsamkeit!“ vermittelt daher gezielt digitale Kompetenzen.
Warum Einsamkeit 2025 neu bewertet wird
Die heutigen Ankündigungen markieren einen Paradigmenwechsel. Einsamkeit gilt nicht länger als privates Schicksal, sondern wird als gesamtgesellschaftliches Gesundheitsrisiko behandelt. Drei Faktoren treiben diese Entwicklung:
- Demografie: Die Zahl der Einpersonenhaushalte bei über 80-Jährigen erreicht Höchststände.
- Gesundheit: Chronische Einsamkeit verursacht ähnliche Schäden wie starkes Rauchen.
- Politik: Die nationale „Strategie gegen Einsamkeit“ ist über Legislaturperioden hinweg fest verankert.
Der enge Schulterschluss zwischen Ministerium und Hilfsorganisationen wie den Maltesern gilt als positives Signal für die Stabilität des sozialen Sektors.
Appell an die Nachbarschaft
Während die Akuthilfe für die Feiertage jetzt startet, plant das Kompetenznetz Einsamkeit bereits Aktionen für 2026. Der Fokus soll dann noch stärker auf „aufsuchender Seniorenarbeit“ liegen – also dem aktiven Zugehen auf Menschen, die sich nicht mehr von selbst melden.
Für die kommenden Tage bleibt der dringende Appell der Verbände: Ein Anruf oder ein Klingeln an der Nachbartür kann in der stillsten Zeit des Jahres einen entscheidenden Unterschied machen.
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