Silber Preis: Gelungener Marktstart!

Der Silberpreis erreicht ein neues Jahreshoch nach einem Kursplus von über 38 Prozent. Geopolitische Unsicherheit und Zinssenkungserwartungen treiben die Nachfrage, während ein strukturelles Angebotsdefizit den Markt stützt.

Der Silberpreis befindet sich in einem regelrechten Rausch und eilt von einem Hoch zum nächsten. Angetrieben von einer brisanten Kombination aus geopolitischer Eskalation und handfesten Zinshoffnungen suchen Anleger fluchtartig Schutz in Sachwerten. Angesichts eines Kursanstiegs von über 38 Prozent in nur einem Monat stellt sich nun die Frage: Bietet das fundamentale Angebotsdefizit genug Substanz, um diese Bewertung auch über den Jahreswechsel hinaus zu tragen?

Die wichtigsten Fakten im Überblick:

• Massive Dynamik: Kursplus von 38,38 % innerhalb der letzten 30 Tage.
• Jahreshoch: Am heutigen Handelstag wurde bei 68,72 USD ein neues 52-Wochen-Hoch markiert.
• Momentum: Der RSI (14) notiert bei 62,0 und signalisiert einen stabilen Aufwärtstrend.

Geopolitik und Zinsfantasie als Turbos

Hauptverantwortlich für den jüngsten Schub sind massive geopolitische Spannungen. Marktteilnehmer reagieren äußerst sensibel auf Berichte über ungewöhnliche militärische Aktivitäten im Iran sowie Spekulationen über das dortige Atomprogramm. Verschärft wird die Lage durch die Situation in Südamerika, wo die Beschlagnahmung eines weiteren venezolanischen Öltankers durch die USA die Sorge vor einer Destabilisierung globaler Handelsrouten schürt. Institutionelle Adressen schichten in diesem Umfeld verstärkt in sichere Häfen um.

Flankiert wird die Flucht in Edelmetalle durch die jüngsten US-Makrodaten. Die Inflation fiel im November mit 2,7 Prozent niedriger aus als prognostiziert, während die Arbeitslosenquote auf 4,6 Prozent stieg. Dies nährt an den Terminmärkten die Erwartung, dass die Federal Reserve im Jahr 2026 die Zinsen zweimal senken könnte. Ein sinkendes Zinsniveau schwächt tendenziell den US-Dollar und erhöht die Attraktivität zinsloser Anlagen wie Silber.

Industrielle Knappheit stützt den Preis

Abseits der kurzfristigen Nachrichtenlage wird die Rally durch fundamentale Daten untermauert. Der Silbermarkt steuert auf das fünfte Jahr eines Angebotsdefizits zu. Analysten betonen die ungebrochene Nachfrage aus dem Industriesektor, die das physische Angebot zunehmend verknappt.

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Besonders der massive Ausbau von KI-Rechenzentren sowie der anhaltende Bedarf in der Elektromobilität und Solarindustrie absorbieren große Mengen des Edelmetalls. Diese strukturelle Nachfrage fungiert als wichtiger Boden, der selbst auf dem aktuellen Rekordniveau größere Korrekturen bislang verhindert hat.

Warnsignale zum Jahresende?

Trotz der fundamentalen Stärke mahnen einige Marktbeobachter kurzfristig zur Vorsicht. Zwar deutet der Relative Strength Index (RSI) mit einem Wert von 62,0 noch nicht auf eine extrem überkaufte Situation hin, doch die Geschwindigkeit des Anstiegs ist enorm. Zum Jahresschluss könnten Händler versucht sein, die Gewinne der letzten Wochen zu realisieren. Angesichts der typischerweise dünneren Handelsvolumina über die Feiertage müssen Anleger mit einer erhöhten Volatilität rechnen, sollte der Schlusskurs von 67,39 USD nicht verteidigt werden.

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