Silber Preis: Eindrucksvolle Leistung!

Silber erreicht neue Höchststände, angetrieben durch ein strukturelles Angebotsdefizit und starke Nachfrage aus der Solar- und KI-Industrie. Die Aussicht auf Zinssenkungen verstärkt den Trend.

Mit einer Jahresperformance von rund 128 Prozent stiehlt Silber dem großen Bruder Gold in diesem Jahr die Show. Doch hinter dem steilen Anstieg steckt mehr als nur die spekulative Wette auf baldige Zinssenkungen. Ein massives strukturelles Defizit trifft auf eine explodierende Industrienachfrage und treibt das Edelmetall in neue Höhen.

• Zinsfantasie: Fed-Signale befeuern die Nachfrage.
• Industrieboom: Solar und KI saugen den Markt leer.
• Knappheit: Lagerbestände auf Mehrjahrestief.

Zinswende als Treibstoff

Die Aussicht auf sinkende Zinsen wirkt wie ein Beschleuniger für den Silberpreis. Fed-Gouverneur Christopher Waller brachte zuletzt Zinssenkungen von bis zu einem Prozentpunkt ins Spiel, um den schwächelnden Arbeitsmarkt zu stützen. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,6 Prozent und einem kaum noch vorhandenen Jobwachstum wächst der Druck auf die Notenbank.

Die Märkte rechnen nun fest mit ersten Schritten Anfang 2026. Da Silber keine Zinsen abwirft, verringern sinkende Leitzinsen die Opportunitätskosten für Anleger und machen das Metall im Vergleich zu Anleihen attraktiver. Diese makroökonomische Entwicklung treibt Investoren verstärkt in sichere Häfen.

Industrie saugt Markt leer

Anders als bei früheren Rallyes ist der aktuelle Preisanstieg fundamental durch die physische Nachfrage untermauert. Die Industrie benötigt immer größere Mengen des leitfähigen Metalls:

• Erneuerbare Energien: Die Solarbranche absorbiert Rekordmengen für Photovoltaik-Module.
• Elektromobilität: Ein Elektroauto benötigt bis zu 50 Gramm Silber – deutlich mehr als Verbrenner.
• KI-Infrastruktur: Der Ausbau von Rechenzentren steigert den Bedarf an elektronischen Komponenten massiv.

Seit 2016 ist die industrielle Nachfrage von 31.000 auf über 36.000 Tonnen im Jahr 2024 geklettert.

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Leere Tresore und Preissignale

Diese Nachfragewelle trifft auf ein unelastisches Angebot. Da Silber meist nur als Nebenprodukt bei der Förderung von Blei, Kupfer oder Gold gewonnen wird, können Minenbetreiber die Produktion nicht kurzfristig hochfahren. Die Folge ist eine deutliche Verknappung: Die Bestände in den Londoner Tresoren sanken seit Juni 2022 um rund ein Drittel auf nur noch 22.126 Tonnen.

Diese fundamentale Enge spiegelt sich im Chart wider. Gestern schloss Silber bei 65,63 USD und markierte damit exakt auf diesem Niveau ein neues 52-Wochen-Hoch. Die Dynamik ist ungebrochen: Allein in den letzten 30 Tagen legte der Preis um fast 30 Prozent zu.

Die Kombination aus leergefegten Lagern, robustem Industriebedarf und der Aussicht auf billigeres Geld bildet ein stabiles Fundament für das Preisniveau. Solange das strukturelle Angebotsdefizit besteht, dürfte der Weg des geringsten Widerstands für Silber weiter nach oben führen – Analysten haben bereits die Marke von 70 US-Dollar im Blick.

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