Schwarzer Montag für Österreichs Bauwirtschaft
22.12.2025 - 17:42:12Mehrere Immobilien- und Baufirmen melden am Montag Insolvenz an. Die Gläubigerschutzverbände AKV und KSV1870 verzeichnen eine beispiellose Serie an Verfahrenseröffnungen kurz vor Weihnachten. Betroffen sind Bauträger, Sanierungsfirmen und Hausbetreuungsgesellschaften. Diese Welle markiert den vorläufigen Höhepunkt eines Krisenjahres, das bereits Großunternehmen wie die SÜBA AG forderte.
Die Liste der betroffenen Unternehmen liest sich wie ein Querschnitt durch die gesamte Bauwirtschaft. Besonders hart trifft es den Großraum Wien und Niederösterreich.
Zu den signifikantesten Fällen zählt die K25 Immobilien GmbH, über die am Landesgericht Korneuburg ein Insolvenzverfahren eröffnet wurde. Fast zeitgleich traf es die Grünes Wohnen Immobilien GmbH am selben Gericht. Diese Häufung bei Projektentwicklern bestätigt Expertenwarnungen: Bauträger, die auf steigende Preise spekulierten, brechen nun unter der Last der Finanzierungskosten zusammen.
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Die Pleitewelle beschränkt sich nicht auf Entwickler. Mit der ELBE Bau- und Handels GmbH ist auch ein operatives Bauunternehmen betroffen. Die Insolvenz der AWI Hausbetreuung GmbH zeigt zudem, dass der Dominoeffekt längst den Dienstleistungssektor erreicht hat. Weitere Verfahren wurden gegen die Glamour Professionell GmbH und die S&G Planung und Sanierung GmbH eröffnet.
Vom SÜBA-Schock zur Jahresend-Pleitewelle
Die heutigen Ereignisse sind der Schlussakkord eines verheerenden Jahres für die Branche. Bereits im Juni 2025 sorgte die Insolvenz der SÜBA AG für Schockwellen. Die Konzernmutter musste ein Sanierungsverfahren beantragen, nachdem eine Tochterfirma zahlungsunfähig geworden war.
Auch regionale Größen blieben 2025 nicht verschont. Im Juli traf es die Tiroler Bau + Stahl GmbH, im März die niederösterreichische RMB-Bau GmbH. Die Dichte der Insolvenzen hat sich im vierten Quartal jedoch nochmals drastisch erhöht.
Die Statistik zeichnet ein düsteres Bild: Die Zahl der Firmenpleiten liegt 2025 deutlich über den Werten des bereits rekordträchtigen Vorjahres. Durchschnittlich verzeichnete Österreich im laufenden Jahr fast 20 Unternehmensinsolvenzen pro Tag. Die Bauwirtschaft ist dabei trauriger Spitzenreiter neben Handel und Gastronomie.
Warum das Kartenhaus jetzt zusammenbricht
Die Häufung der Insolvenzen kurz vor Jahresende resultiert aus einer toxischen Mischung mehrerer Faktoren:
- Liquiditätsengpässe zum Jahresende: Viele Firmen hofften vergeblich auf sinkende Zinsen oder neue Projekte. Die erhoffte Marktbelebung blieb aus, die Kassen sind leer. Banken sind zum Jahresabschluss weniger kompromissbereit.
- Nachwirkungen der KIM-Verordnung: Die strenge Kreditvergaberichtlinie hat den Absatz von Wohnimmobilien massiv gebremst. Bauträger bleiben auf fertigen Projekten sitzen, während die Finanzierungskosten weiterlaufen.
- Der Dominoeffekt: Großinsolvenzen strahlen auf Subunternehmer aus. Wenn ein Generalunternehmer fällt, reißt er Handwerker, Planer und Dienstleister mit in den Abgrund.
- Strukturelle Probleme: Viele der jetzt insolventen Projektgesellschaften waren mit zu wenig Eigenkapital ausgestattet. Sie waren reine “Schönwetter-Konstrukte” der Nullzins-Ära.
Ausblick: Wird 2026 noch schlimmer?
Die unmittelbaren Auswirkungen der heutigen Pleitewelle sind drastisch. Hunderte Mitarbeiter der betroffenen Firmen blicken einer ungewissen Zukunft entgegen – ausgerechnet in der Weihnachtswoche. Für Bauherren mit Verträgen bei insolventen Bauträgern bedeutet dies oft einen Baustopp und das Warten auf den Masseverwalter.
Experten der Gläubigerschutzverbände erwarten für das erste Quartal 2026 keine Entspannung. Im Gegenteil: Die Anzahl der eröffneten Verfahren könnte im Jänner nochmals ansteigen, da viele Anträge erst nach den Feiertagen bearbeitet werden.
“Wir sehen eine Marktbereinigung historischen Ausmaßes”, kommentierte ein Analyst die Situation. Während solide finanzierte Unternehmen Marktanteile gewinnen könnten, wird für viele hoch gehebelte Projektentwickler die Luft im Jahr 2026 endgültig zu dünn.
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