Schleswig-Holstein spart Millionen mit Open-Source-Bürosoftware
17.12.2025 - 03:51:12Die digitale Souveränität Deutschlands erhält durch neue Zahlen aus Schleswig-Holstein einen massiven Schub. Der Bundesland spart durch die Umstellung auf freie Software Millionen – und liefert ein Blaupause für ganz Europa.
BERLIN. Der Abschied von Microsoft und anderen proprietären Anbietern rechnet sich: Das Bundesland Schleswig-Holstein hat diese Woche bestätigt, dass es durch die Migration auf Open-Source-Bürosoftware im kommenden Jahr allein über 15 Millionen Euro an Lizenzkosten einsparen wird. Diese harte Wirtschaftlichkeitsrechnung kommt genau zur rechten Zeit, denn gleichzeitig professionalisieren sich die wichtigsten Technologie-Bausteine der freien Alternativen.
Die Zahlen sind beeindruckend und liefern den lang ersehnten Beweis für die Wirtschaftlichkeit der digitalen Souveränität. Schleswig-Holstein hat bereits 80 Prozent seiner Verwaltungs-Arbeitsplätze auf LibreOffice und Linux umgestellt. Digitalisierungsminister Dirk Schrödter gab nun das konkrete Sparziel für 2026 bekannt.
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Die Einsparungen in Höhe von 15 Millionen Euro stehen einer einmaligen Investition von neun Millionen Euro für Schulungen und Infrastruktur gegenüber. „Der Ausstieg aus der Vendor-Lock-in ist nicht nur ein politisches Signal für Unabhängigkeit, sondern ein wirtschaftlicher Gewinn“, so das Ministerium. Die Investition soll sich damit in weniger als einem Jahr amortisieren.
Dieses „Schleswig-Holstein-Modell“ wird in ganz Europa aufmerksam verfolgt. Projekte in Dänemark und der Schweiz könnten nun schneller Fahrt aufnehmen. Die Frage ist: Wer folgt als nächstes?
GNOME und Nextcloud: Mehr Stabilität für den professionellen Einsatz
Parallel zur finanziellen Validierung wird die technische Basis massiv gestärkt. Zwei Schlüsselprojekte haben diese Woche wichtige Schritte zur Professionalisierung bekannt gegeben.
Das GNOME Project, dessen Desktop-Umgebung Grundlage vieler Linux-Systeme in Behörden ist, hat strikte neue Richtlinien erlassen. Experimentelle „Vibe-coded“-Erweiterungen sind künftig verboten. Der Fokus liegt klar auf Code-Stabilität und Sicherheit – eine essentielle Voraussetzung für den zuverlässigen Einsatz in kritischen Arbeitsabläufen.
Gleichzeitig hat Nextcloud, eine führende Plattform für selbstgehostete Collaboration-Hubs, kritische Wartungsupdates veröffentlicht. Die Versionen Hub 10 (31.0.12) und Hub 25 Autumn (32.0.3) schließen wichtige Sicherheitslücken und erhöhen die Stabilität. Für Organisationen, die Nextcloud als souveräne Alternative zu Google Workspace oder Microsoft 365 nutzen, sind diese Updates überlebenswichtig.
Die nächste Herausforderung: Künstliche Intelligenz
Während die Desktop- und Cloud-Infrastruktur reift, bleibt die Integration von KI in Open-Source-Workflows eine komplexe Baustelle. Ein globaler Survey für 2025 zeigt das Dilemma: Zwar nutzen 72,2 Prozent der Unternehmen KI für Code-Generierung und Produktivität, doch das Open-Source-Ökosystem leidet oft unter fragmentierten Workflows und verwaistem Code.
Unternehmen wie TrueReach AI versuchen, diese Lücke mit neuen Plattformen wie „Entropy“ zu schließen. Das Ziel: Enterprise-grade KI-Governance für Open-Source-Tools. Nur so können diese langfristig mit KI-gestützten proprietären Konkurrenten wie Microsoft Copilot mithalten.
Einen anderen Weg geht ONLYOFFICE. Die Bürosuite setzt auf einen „Bring your own AI“-Ansatz und vertieft die Integration von Drittanbieter-KI-Modellen. Nutzer können so Texte generieren oder Dokumente zusammenfassen, ohne Daten an öffentliche Cloud-Anbieter senden zu müssen – ein klarer Datenschutzvorteil.
Mehr als nur Kosteneinsparung: Kontrolle über Daten
Die Entwicklung ist Teil einer breiteren europäischen Bewegung hin zu digitaler Souveränität. Es geht nicht nur um Geld, sondern um Kontrolle. Durch den Wechsel zu offenen Standards wie ODF und quelloffenem Code stellen Behörden sicher, dass Bürgerdaten der lokalen Jurisdiktion unterliegen. Sie sind so besser geschützt vor ausländischen Überwachungsgesetzen oder einseitigen Änderungen der Anbieterpolitik.
Die 15 Millionen Euro aus Schleswig-Holstein liefern die harten Daten, die Befürworter lange brauchten, um den anfänglichen Migrationsaufwand zu rechtfertigen.
Ausblick 2026: Der Domino-Effekt könnte beginnen
Der Schwung aus diesen positiven Nachrichten dürfte ins neue Jahr hineinreichen. Nextcloud hat bereits den Fahrplan für Hub 26 Winter skizziert, der für Anfang 2026 angekündigt ist. Auch LibreOffice konzentriert sich mit seinem 25.x-Release-Zyklus auf Stabilität für den Masseneinsatz.
Die Botschaft vom Dezember 2025 ist eindeutig: Open-Source-Büroalternativen haben den Statuswechsel vollzogen. Sie sind nicht mehr nur „machbar“, sondern unter dem Strich finanziell überlegen. Voraussetzung ist der Wille, in den Übergang zu investieren. Für viele öffentliche Haushalte in der Eurozone könnte diese Rechnung 2026 unwiderstehlich werden.
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