Schatten-Minister, Millionen

Schatten-Minister: 1,8 Millionen für umstrittene Verwaltungsposten

05.12.2025 - 13:10:12

Während das Budgetdefizit sinkt, wächst die Kritik an den Personalkosten für Generalsekretäre. Die Regierungsparteien sind gespalten, und der Rechnungshof bemängelt Ineffizienzen.

Wien trifft die Regierung ein Dilemma: Während Finanzminister von einer “budgetären Trendwende” sprechen, wachsen die Ausgaben für Generalsekretäre weiter. Die Frage drängt sich auf: Kann sich Österreich diesen Verwaltungsapparat noch leisten?

Das Budgetdefizit sank zwar auf 13,9 Milliarden Euro – 2,8 Milliarden weniger als im Vorjahr. Doch die geschätzten 1,8 Millionen Euro für Generalsekretäre und deren Stäbe stoßen auf wachsende Kritik. Besonders brisant: Während einige Minister demonstrativ auf diese Posten verzichten, halten andere eisern daran fest.

SPÖ verzichtet – ÖVP hält fest

Die Ungleichbehandlung innerhalb der Regierung sorgt für Unmut. SPÖ-Minister wie Peter Hanke und Eva-Maria Holzleitner kommen ohne Generalsekretäre aus. Sie setzen damit ein Signal für “verschlankte Politik”.

Anders in konservativ geführten Häusern: Dort gelten die Posten weiterhin als unverzichtbar für strategische Steuerung. Diese Diskrepanz erschwert eine einheitliche Linie beim kürzlich vereinbarten Stabilitätspakt zwischen Bund, Ländern und Gemeinden.

Anzeige

Die Diskussion um 1,8 Millionen Euro Personalkosten macht eines klar: Ohne klare Personalbedarfsplanung bleiben Einsparpotenziale verborgen. Ein kostenloses E‑Book zur Personalbedarfsplanung zeigt in Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie Sie Stellen kritisch hinterfragen, Doppelgleisigkeiten vermeiden und Personalkosten faktenbasiert senken – inklusive Checklisten und Excel‑Vorlagen für sofortige Analysen. Ideal für Verantwortliche in Ministerien, Verwaltungen und HR‑Abteilungen. Jetzt kostenlose Checkliste zur Personalbedarfsplanung herunterladen

Rechnungshof prangert Ineffizienz an

Der Rechnungshof übt seit Monaten scharfe Kritik an der aktuellen Praxis. Die zentralen Vorwürfe:

  • Unklare Kompetenzabgrenzung zwischen Generalsekretären und Sektionschefs
  • Doppelgleisigkeiten in Entscheidungsstrukturen
  • Mangelnde Transparenz bei konkreten Aufgabenbereichen

Franz Schellhorn von der Denkfabrik Agenda Austria bringt es auf den Punkt: Von “harten Einsparungen im Staatssektor” sei “weit und breit nichts zu sehen”.

NEOS erhöhen den Druck

Bildungsminister Christoph Wiederkehr und Parteichefin Beate Meinl-Reisinger fordern eine strukturelle Bereinigung. Für die NEOS ist die Abschaffung oder massive Reduktion dieser Posten eine Glaubwürdigkeitsfrage für das Budget 2026.

“Echter Reformwille bedeutet auch Bürokratieabbau an der Spitze”, betonen sie wiederholt. Die Opposition will auf eine gesetzliche Regelung drängen, die die Anzahl der Generalsekretäre deckelt.

Signalwirkung wiegt schwerer als Summe

Aus rein fiskalischer Sicht erscheinen 1,8 Millionen Euro im Verhältnis zum 13,9-Milliarden-Defizit gering. Doch die Symbolkraft ist verheerend. Während der Fiskalrat zur Einhaltung europäischer Fiskalregeln mahnt, wiegt jeder Euro für “politische Verwaltung” doppelt schwer.

Marktbeobachter warnen: Eine aufgeblähte Verwaltung verlangsamt Genehmigungsverfahren und Investitionen. Die Wirtschaft fordert klar: Weniger Verwaltung, mehr Handlung.

Budget 2026 wird zur Nagelprobe

Die kommenden Wochen entscheiden über die Zukunft der umstrittenen Posten. Wahrscheinlich ist ein Kompromiss: Frei werdende Generalsekretärsposten werden nicht nachbesetzt, statt sie per Gesetz sofort abzuschaffen.

Das Finanzministerium steht unter Druck, detailliertere Aufschlüsselungen der Personalkosten vorzulegen. Nur so lässt sich dem Vorwurf der Verschwendung wirksam begegnen.

Für die Steuerzahler bleibt eine ernüchternde Erkenntnis: Die “Trendwende” im Budget mag eingeleitet sein – der Weg zu einer wirklich schlanken Verwaltung ist jedoch noch lang.

Anzeige

PS: Wenn Verwaltungen nachhaltige Einsparungen erreichen sollen, reicht politischer Wille allein nicht – es braucht belastbare Instrumente zur Personalplanung. Der kostenlose Leitfaden zur Personalbedarfsplanung liefert Praxis‑Vorlagen, Punkt‑für‑Punkt‑Checks und Verhandlungsargumente, mit denen Sie Stellenbewertungen transparent und nachvollziehbar umsetzen können. Perfekt für Verantwortliche, die Verwaltungskosten reduzieren und Prozesse verschlanken wollen. Gratis-Leitfaden: Personalplanung für schlanke Verwaltungen herunterladen

@ boerse-global.de