Salesforce, Aktie

Salesforce Aktie: Partnerdeal stärkt KI-Story

15.12.2025 - 09:34:31

Ein 700-Millionen-Dollar-Zukauf durch Tata Consultancy Services und stark steigende Nutzerzahlen für die KI-Plattform Agentforce signalisieren wachsende Marktakzeptanz.

Salesforce schiebt seine KI-Strategie mit Rückenwind aus dem eigenen Ökosystem an. Ein 700-Millionen-Dollar-Zukauf durch Tata Consultancy Services (TCS) und neue Nutzungszahlen für die Agentforce-Plattform unterstreichen, wie ernst große IT-Dienstleister und Unternehmenskunden das Thema „autonome Agenten“ inzwischen nehmen. Im Mittelpunkt steht die Frage, ob Salesforce den Sprung von Pilotprojekten zu skalierbaren, zahlenden KI-Kunden überzeugend schafft.

TCS-Zukauf als Signal für das Ecosystem

Der wichtigste Impuls kam Mitte vergangener Woche: TCS übernimmt den Salesforce-Partner Coastal Cloud für 700 Millionen US-Dollar in bar. Der globale IT-Dienstleister will damit gezielt seine Fähigkeiten für sogenannte „Agentic Enterprise“-Projekte ausbauen, also für KI-gestützte Geschäftsprozesse auf Basis von Salesforce.

Strategisch schließt TCS damit eine Lücke im Beratungsgeschäft rund um größere Salesforce-Transformationen – vor allem im Mid-Market und bei großen Unternehmen, die KI-Anwendungen einführen oder ausweiten wollen. Marktbeobachter werten den Deal als positives Signal für Salesforce: Wenn ein Schwergewicht wie TCS derart investiert, spricht das dafür, dass der Bedarf an Implementierungskapazitäten für Agentforce- und Data-Cloud-Lösungen deutlich zunimmt.

Diese Art von Konsolidierung erinnert an frühere Phasen im Softwaremarkt, in denen Systemintegratoren Cloud-Know-how zugekauft haben, bevor eine größere Upgrade-Welle in den Unternehmen einsetzte. Für Salesforce bedeutet das: Das Risiko, dass es an qualifizierten Implementierungspartnern mangelt, sinkt.

Agentforce: Von Pilotprojekten zu zahlenden Kunden

Parallel zum TCS-Deal hat Salesforce bei der Agentforce World Tour in New York neue Kennzahlen zur Nutzung der KI-Plattform präsentiert. Die Daten zeichnen ein Bild deutlich steigender kommerzieller Traktion:

  • Über 18.500 abgeschlossene Agentforce-Deals seit dem Start
  • Davon mehr als 9.500 zahlende Verträge – ein Plus von rund 50 % gegenüber dem Vorquartal
  • Die LLM-Gateway-Schicht der Plattform hat im Berichtszeitraum über 3,2 Billionen Tokens verarbeitet

Gerade der Zuwachs bei den bezahlten Deals ist entscheidend. Er zeigt, dass immer mehr Kunden über Testprojekte hinausgehen und Agentforce im regulären Betrieb einsetzen. Das hohe Token-Volumen unterstreicht zudem die wachsende Intensität der Nutzung in bestehenden Installationen.

Im Hintergrund steht der strategische Umbau von Salesforce hin zu stärker KI-getriebenen Erlösquellen. Bereits im jüngsten Q3 des Geschäftsjahres 2026 erzielte das Unternehmen 10,3 Milliarden US-Dollar Umsatz, ein Wachstum von 9 % im Jahresvergleich. Besonders dynamisch wuchsen Agentforce und Data 360: Zusammen kommt deren Annual Recurring Revenue (ARR) inzwischen auf nahezu 1,4 Milliarden US-Dollar, wobei Agentforce allein 330 % im Jahresvergleich zugelegt hat.

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Einordnung der Börsenreaktion

An der Börse ist der Optimismus bislang nur begrenzt in Kursphantasie umgeschlagen. Die Aktie schloss am Freitag bei 223,45 Euro und liegt damit zwar rund 6 % über dem Niveau vor 30 Tagen, aber deutlich – gut ein Drittel – unter dem 52‑Wochen-Hoch vom Januar. Seit Jahresanfang summiert sich das Minus auf rund 31 %.

Trotz der jüngsten Erholung notiert der Titel damit im Spannungsfeld zwischen solider Fundamentalstory und Zurückhaltung beim Thema KI-Monetarisierung. Der im 14‑Tage‑RSI gemessene Wert von knapp 70 signalisiert, dass der kurzfristige Aufwärtslauf schon recht weit gelaufen ist, während der Kurs praktisch auf Augenhöhe mit der 200‑Tage-Linie verläuft. Das passt zu einem Marktbild, in dem Anleger zwar Fortschritte anerkennen, aber noch klare Beweise für nachhaltige Ertragsbeiträge aus Agentforce sehen wollen.

Der TCS/Coastal-Cloud-Deal wirkt hier wie eine externe Validierung: Großkunden und Integratoren positionieren sich, als würden sie eine längere Investitionsphase in KI-basierte Unternehmenssoftware erwarten. Historisch gingen solche M&A-Wellen im Dienstleisterumfeld häufig größeren Upgrade-Zyklen in der Softwarelandschaft voraus.

Ausblick: Integration und KI-Umsätze im Fokus

Für die kommenden Wochen rücken drei Themen in den Vordergrund:

  • Partner-Ökosystem und Analystenkommentare: Nach der Coastal-Cloud-Übernahme ist mit neuen Studien großer Häuser zur Gesundheit des Salesforce-Partnernetzwerks zu rechnen – insbesondere dazu, ob weitere Integratoren ihre Kapazitäten für Agentforce-Projekte ausbauen.
  • Technische Entwicklung der Aktie: Kurzfristig dürfte entscheidend sein, ob sich der Kurs nachhaltig oberhalb des Bereichs um die gleitenden Durchschnitte halten kann. Ein stabiles Niveau über den aktuellen Marken würde die Sicht stärken, dass das Schlimmste der Korrektur erst einmal hinter dem Wert liegt.
  • Informatica-Integration als Bewährungsprobe: Die bereits im laufenden Quartal abgeschlossene Übernahme von Informatica bleibt ein zentrales Umsetzungsprojekt. Für die anstehenden Q4-Zahlen wird wichtig sein, inwieweit Salesforce die Daten- und Integrationskompetenz aus diesem Zukauf greifbar in seine KI-Produkte (Agentforce, Data Cloud) einbaut und damit zusätzliche, wiederkehrende Umsätze generiert.

Unterm Strich geht Salesforce mit einem gestärkten Partnernetzwerk, klaren Nutzungszuwächsen bei Agentforce und soliden Basisumsätzen in das Schlussquartal des Geschäftsjahres. Entscheidend für die Bewertung in den nächsten Monaten wird sein, ob sich das aktuelle „Zeigt uns die Ergebnisse“-Stadium in eine Phase wandelt, in der KI-Angebote messbar und wiederkehrend zum Wachstum beitragen.

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