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Romance Scams: Polizei warnt vor Betrugswelle an Feiertagen

26.12.2025 - 08:39:12

Polizei und Verbraucherschützer melden eine massive Zunahme von Romance Scams zum Jahresende. Die Täter nutzen die emotionale Verletzlichkeit an Weihnachten und moderne Technologie für ihre Betrugsmaschen. Besonders im Fokus steht die gefährliche Kombination aus Liebes- und Krypto-Investmentbetrug.

Die klassische Masche, bei der nur um Flugtickets gebeten wird, ist out. Die aktuell gefährlichste Methode heißt „Pig Butchering“ (Schweineschlachten). Dabei bauen Betrüger über Wochen eine intensive emotionale Bindung auf – oft über WhatsApp oder Dating-Apps. Sobald das Vertrauen sitzt, locken sie ihre Opfer auf gefälschte Krypto-Handelsplattformen.

  • Das Mästen: Opfer dürfen zunächst kleine Gewinne mitnehmen und sich auszahlen lassen. Das soll Vertrauen schaffen.
  • Der Abzug: Nach Investition größerer Summen wird das Geld plötzlich „eingefroren“. Für die angebliche Freigabe werden immer neue Gebühren verlangt.
  • Das Ausmaß: Blockchain-Experten verzeichnen bei dieser Betrugsform steigende Einnahmen und deutlich höhere Einzahlungen auf Betrugskonten.

Prominente als Köder: Der „Schlager-Scam“

Wie real die Bedrohung ist, zeigt ein Fall der Polizeiinspektion Daun. Eine 36-jährige Frau wurde über Facebook-Messenger kontaktiert – angeblich vom Management eines bekannten Schlagersängers. Die Betrüger spielten ihr eine exklusive Beziehung vor. Für ein angebliches Treffen sollte die Frau einen fünfstelligen Betrag für einen Privatjet überweisen. Die Polizei warnt eindringlich: Prominente bitten Fans niemals per Messenger um Geld.

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KI und Deepfakes erschweren die Erkennung

Künstliche Intelligenz macht Betrüger heute glaubwürdiger denn je. Frühere Warnsignale wie schlechtes Deutsch entfallen.

  • Deepfake-Videos: In Videoanrufen simulieren KI-Filter in Echtzeit das Gesicht einer gestohlenen Identität.
  • Stimmenklon: Kurze Audioaufnahmen reichen, um Stimmen täuschend echt nachzuahmen.
  • Perfekte Sprache: Moderne Sprachmodelle lassen die Täter fehlerfrei in der Muttersprache des Opfers kommunizieren.

Das Landeskriminalamt Niedersachsen beobachtet: Zwar melden sich möglicherweise weniger Opfer, die Schadenssummen pro Fall steigen jedoch dramatisch. Das deutet auf professionellere und gezieltere Vorgehensweisen hin.

Einsamkeit an Feiertagen senkt die Hemmschwelle

Warum boomen Romance Scams gerade jetzt? Psychologen sehen in der sozialen Isolation oder dem Gefühl der Einsamkeit an Weihnachten einen Hauptgrund. Der Wunsch nach Verbindung überwiegt dann oft die natürliche Skepsis. Verbraucherschützer beobachten parallel einen Anstieg des „Messenger-Betrugs“. Dieser beginnt oft mit einem scheinbar harmlosen „Falsche-Nummer“-Text, aus dem sich dann ein Romance Scam entwickelt.

Die finanziellen Schäden sind immens. Durch Krypto-Betrug im Zusammenhang mit Romance Scams entstehen weltweit Milliardenverluste. Banken verschärfen zwar ihre Überwachung, doch wenn Opfer die Überweisungen selbst autorisieren, greifen viele Schutzmechanismen nicht.

So schützen Sie sich vor digitalem Liebesbetrug

Experten rechnen damit, dass die Betrugswelle auch nach den Feiertagen anhält. Mit diesen Tipps können Sie sich schützen:

  • Bilderrückwärtssuche nutzen: Prüfen Sie Profilbilder mit Tools wie Google Lens. Steckt dahinter ein gestohlenes Stockfoto?
  • Geldtransfers strikt ablehnen: Überweisen Sie niemals Geld an Personen, die Sie nie persönlich getroffen haben.
  • Auf Videoanrufe bestehen: Bitten Sie im Call um eine spezifische Geste (z.B. Winken), um einfache Deepfakes zu enttarnen.
  • Bei Verdacht handeln: Brechen Sie den Kontakt sofort ab, sichern Sie die Chatverläufe und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
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