Rigetti Aktie: Plötzliches Lebenszeichen!

Nach starken Kursverlusten erholt sich die Rigetti-Aktie, angetrieben von einer über 600 Millionen Dollar schweren Kriegskasse, die die Finanzierung bis 2026 sichert.

Der Horrormonat November hat bei Anlegern von Rigetti Computing tiefe Spuren hinterlassen. Doch gestern meldeten sich die Bullen überraschend zurück und stoppten den freien Fall. Steckt hinter dem Kursplus nur eine technische Gegenbewegung oder erkennen Investoren jetzt den wahren Wert der prall gefüllten Kriegskasse?

Überraschende Wende durch Cash-Polster

Nach dem brutalen Ausverkauf der letzten Wochen – auf Sicht von 30 Tagen verlor das Papier über 27 Prozent an Wert – rückte am Mittwoch ein entscheidendes Detail in den Fokus: die Liquidität. Marktberichte unterstreichen, dass das Unternehmen auf einem Geldberg von über 600 Millionen Dollar sitzt.

In der kapitalintensiven Welt des Quantencomputings ist das eine Überlebensgarantie. Dieses massive Polster ermöglicht es Rigetti, die technologische Entwicklung bis weit ins Jahr 2026 zu finanzieren, ohne dass Anleger kurzfristig eine Verwässerung durch neue Kapitalerhöhungen fürchten müssen. Genau diese Sorge hatte die Konkurrenz zuletzt belastet und sorgt nun bei Rigetti für erleichtertes Aufatmen.

Fundamentale Realität beißt noch

Dennoch bleibt die Lage ambivalent. Die jüngste Erholung steht im krassen Gegensatz zu den nackten Zahlen des dritten Quartals. Ein Nettoverlust von 201 Millionen Dollar und sinkende Umsätze lassen die aktuelle Marktbewertung von rund 8 Milliarden Dollar extrem sportlich erscheinen.

Der Markt spielt hier eindeutig eine Wette auf die Zukunft, nicht auf die Gegenwart. Während die Liquidität die Zeit kauft, fehlt es noch an nennenswerten Einnahmen, was die Aktie weiterhin anfällig für hohe Volatilität macht – die annualisierte Schwankungsbreite von fast 95 Prozent spricht hier Bände.

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Analysten bleiben vorsichtig optimistisch

Auch Experten passen ihre Erwartungen an die Realität an. Das Investmenthaus Benchmark senkte zwar kürzlich das Kursziel von 50 auf 40 Dollar, hält aber an der Kaufempfehlung fest. Dies signalisiert, dass trotz kurzfristigem Gegenwind das langfristige Potenzial intakt gesehen wird.

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch das Handelsvolumen der jüngsten Erholung: Die Rallye wurde von deutlich weniger Umsätzen getragen als üblich (34 Millionen Aktien gegenüber einem Durchschnitt von 72 Millionen). Das deutet darauf hin, dass der Verkaufsdruck zwar nachgelassen hat, die großen institutionellen Käufer aber noch zögerlich agieren.

Der Fokus verschiebt sich nun weg von den Quartalszahlen hin zur technologischen Roadmap. Mit dem Ziel, bis Ende 2026 ein System mit über 150 Qubits zu liefern, ist der Fahrplan ambitioniert. Das Geld für die Reise ist vorhanden – jetzt muss Rigetti beweisen, dass sie die PS auch auf die Straße bringen können.

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