Rigetti Aktie: Auf Stolperkurs?

Die Aktie von Rigetti Computing wird nach schwachen Quartalszahlen und hohen Verlusten von Jefferies nur mit "Hold" bewertet, während Insider Aktien verkaufen. Die extreme Bewertung steht im Fokus.

Rigetti Computing gerät am Mittwoch in den Fokus der Anleger – allerdings nicht aus erfreulichem Grund. Während die Aktie im Jahresverlauf über 300 Prozent zulegen konnte, bremst nun eine skeptische Analystenbewertung die Euphorie. Investmentbank Jefferies startet die Coverage mit „Hold” und einem Kursziel von 30 Dollar. Zum Vergleich: Wettbewerber IonQ und D-Wave erhielten im selben Report ein „Buy”-Rating. Die Botschaft ist klar: Rigetti hinkt im Branchenvergleich hinterher.

Execution-Risiken im Mittelpunkt

Analyst Kevin Garrigan von Jefferies begründet seine Zurückhaltung mit Ausführungsrisiken und der starken Abhängigkeit von staatlichen Aufträgen. Zwar liegt das Kursziel von 30 Dollar etwa 25 Prozent über dem Schlusskurs vom Dienstag (23,96 Dollar), doch die Einstufung als „Hold” signalisiert: Abwarten ist angesagt.

Die Skepsis hat handfeste Gründe. Im dritten Quartal erwirtschaftete Rigetti lediglich 1,95 Millionen Dollar Umsatz – ein Minus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr und deutlich unter den Erwartungen von 2,17 Millionen. Gravierender noch: Der Nettoverlust explodierte auf über 200 Millionen Dollar, verglichen mit knapp 15 Millionen im Vorjahreszeitraum.

Bewertung im Realitätscheck

Bei einer Marktkapitalisierung von rund 7,9 Milliarden Dollar und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von nahezu 992 (auf Basis der letzten zwölf Monate) klafft eine extreme Lücke zwischen Börsenpreis und operativem Geschäft. Selbst für 2027 prognostizierte Umsätze würden ein KUV von 177 bedeuten – eine Bewertung, die jahrzehntelange Perfektion voraussetzt.

Auffällig: Insider nutzten die Höhenflüge zum Ausstieg. CFO Jeffrey Bertelsen trennte sich im November von 3.702 Aktien, Direktorin Helene Sandford verkaufte Mitte Oktober 62.000 Papiere zu 44,89 Dollar – knapp doppelt so viel wie der aktuelle Kurs. Ein Signal, das Investoren nicht ignorieren sollten.

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Divergierende Meinungen

Die Unsicherheit über Rigettis Bewertung zeigt sich auch in der Analystengemeinde. Während Jefferies auf 30 Dollar zielt, stufte Mizuho Securities die Aktie Anfang Dezember mit einem Kursziel von 50 Dollar ein. Diese 20-Dollar-Spanne verdeutlicht: Der Markt sucht noch nach dem fairen Wert im Quantencomputing-Sektor.

Technisch bewegt sich die Aktie derzeit in einer Spanne zwischen 22,69 und 24,37 Dollar. Ein Rutsch unter die 22-Dollar-Marke könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen, während das Jefferies-Ziel von 30 Dollar als nächster Widerstand fungiert. Am 19. Februar folgen die Zahlen zum vierten Quartal – ohne deutliche Fortschritte bei kommerziellen Umsätzen dürfte die Luft für die Bewertung dünn bleiben.

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