Regierungen, Studenten

Regierungen und Studenten bekämpfen digitale Kluft bei Senioren

17.12.2025 - 13:30:12

Die digitale Spaltung der Gesellschaft wird mit Millionen-Investitionen und innovativen Bildungsprogrammen angegangen. Während die britische Regierung ein 14-Millionen-Euro-Programm startet, bringen US-Studenten Senioren KI-Tools bei.

London/Austin. Der Kampf gegen die digitale Ausgrenzung älterer Menschen erfährt eine neue Dynamik. Regierungen und Bildungseinrichtungen starten diese Woche koordinierte Initiativen, die über reine Internet-Anschlüsse hinausgehen. Der Fokus liegt jetzt auf fortgeschrittener Digitalkompetenz – inklusive Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) und Schutz vor Cyber-Bedrohungen.

Das Kernstück der neuen Bemühungen ist der britische Digital Inclusion Innovation Fund. Mit umgerechnet rund 14 Millionen Euro sollen 80 lokale Projekte im ganzen Land gefördert werden. Das Programm wurde bereits am 10. Dezember von Digitalministerin Liz Lloyd vorgestellt.

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„Online zu sein, ist für viele selbstverständlich. Für Millionen andere könnte es eine neue Jobchance, schnelleren Zugang zum Gesundheitssystem oder eine Verbindung zur Gemeinde bedeuten“, sagte Lloyd. Die Mittel gehen an gemeindenahe Projekte, die Senioren und anderen digital Abgehängten essentielle Fähigkeiten vermitteln.

Die Zahlen zeigen den dringenden Handlungsbedarf: Rund 8 Millionen Erwachsene in Großbritannien fehlen grundlegende Digitalkenntnisse, 1,6 Millionen sind komplett offline. Die geförderten Programme konzentrieren sich auf praktische Anwendungen – von Terminbuchungen im Gesundheitswesen über Finanzverwaltung bis zur Erkennung von Online-Betrug.

Studenten als KI-Trainer in Seniorenheimen

Parallel zu staatlichen Programmen entsteht eine Graswurzelbewegung. An der University of Texas at Austin haben Studenten eine neue Gruppe der Initiative CareYaya gegründet. Ihr Ansatz geht über klassische Technik-Hilfe weit hinaus.

Die freiwilligen Helfer bringen Bewohnern von Seniorenheimen bei, wie sie KI-Werkzeuge wie ChatGPT, Google Earth oder Spotify im Alltag nutzen können. „Junge Menschen nutzen diese Technologien täglich. Es ist wichtig, dass ältere Erwachsene sie nicht nur verstehen, sondern auch anwenden können“, erklärt Diya Bhatia, Leiterin der Campus-Gruppe.

Das Programm schafft mehr als digitale Kompetenz: Es fördert den generationenübergreifenden Austausch und soziale Verbindungen. Digitale Natives werden zu Mentoren – ein Modell, das Schule machen könnte.

Eine von fünf älteren Personen ist noch offline

Trotz der neuen Initiativen bleibt die Herausforderung gewaltig. Ein Bericht der Wohlfahrtsorganisation Age UK vom Juli 2025 zeichnet ein ernüchterndes Bild: 2,4 Millionen ältere Menschen – fast jeder Fünfte – nutzen das Internet kaum oder gar nicht.

Die Gründe sind komplex. 31 Prozent der Befragten nannten mangelnde IT-Kenntnisse als Hauptbarriere, 22 Prozent fehlendes Vertrauen in die Online-Sicherheit. „Das Potenzial digitaler Dienste wie der NHS-App ist enorm. Aber wir müssen sicherstellen, dass niemand zurückgelassen wird“, fordert Caroline Abrahams von Age UK.

Die Organisation verlangt eine klare Garantie für offline verfügbare Alternativen bei essenziellen öffentlichen Dienstleistungen. Das neue Regierungsprogramm adressiert dies teilweise, indem es Nutzern die Kompetenz vermittelt, digitale Optionen sicher zu nutzen.

TechFirst-Programm mit 220 Millionen Euro geplant

Die digitale Inklusion bleibt 2026 ein Schwerpunktthema. Die britische Regierung bereitet das TechFirst-Programm vor, das mit umgerechnet etwa 220 Millionen Euro eine Million Schüler erreichen soll. Digitale Kompetenzen werden stärker im Lehrplan verankert – was langfristig auch älteren Generationen zugutekommt, durch eine insgesamt digital versiertere Gesellschaft.

Die unmittelbare Wirkung wird sich an den 80 lokalen Projekten zeigen, die mit den 14 Millionen Euro gefördert werden. Organisationen wie Age UK und die Good Things Foundation starten bereits erweiterte Trainings, besonders für die NHS-Gesundheits-App.

Zum Jahresende 2025 zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab: Es geht nicht mehr nur um Zugang, sondern um digitale Mündigkeit. Das Ziel sind ältere Erwachsene, die kompetent, selbstbewusst und sicher in der digitalen Welt agieren können.

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