Proton Sheets: Verschlüsselte Tabellenkalkulation gestartet
08.12.2025 - 16:59:12Der Schweizer Datenschutz-Spezialist Proton hat sein Office-Paket komplettiert. Mit Proton Sheets steht ab sofort eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Alternative zu Google Sheets und Microsoft Excel bereit – und zwar kostenlos für alle Proton-Drive-Nutzer. Die Ankündigung vom vergangenen Donnerstag markiert einen Wendepunkt: Endlich müssen Anwender nicht mehr zwischen Komfort und Datenschutz wählen.
Doch Proton steht nicht allein da. Auch OnlyOffice und Collabora haben Anfang Dezember massive Updates vorgestellt, die zeigen: Die Open-Source-Welt rüstet auf. Während Big Tech mit KI-Features lockt, kontern die Datenschutz-Champions mit lokaler Kontrolle und europäischen Rechtsstandards. Kann dieser Dreischlag die Monopole ins Wanken bringen?
Am 4. Dezember war es soweit: Proton präsentierte Proton Sheets, die lang ersehnte Tabellenkalkulation für seine verschlüsselte Cloud-Plattform. Das Tool ergänzt Proton Docs und Proton Drive zu einem vollwertigen Workspace – geschützt durch Schweizer Datenschutzgesetze und echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.
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Die Besonderheit? Nicht nur Zellinhalte werden verschlüsselt, sondern auch Metadaten wie Dateinamen und Bearbeitungszeiten. „Nicht einmal Proton selbst kann auf Ihre Tabellendaten zugreifen”, betont das Unternehmen. Für Firmen mit sensiblen Finanzdaten oder Personalinformationen ein entscheidender Vorteil gegenüber den Cloud-Riesen.
Trotz Verschlüsselung bleibt die Kompatibilität gewahrt: Proton Sheets unterstützt den Import und Export von .csv– und .xls-Dateien. Nutzer können also problemlos mit Excel- oder Google-Sheets-Anwendern zusammenarbeiten, ohne in ein geschlossenes System gezwungen zu werden. Mehr als die Hälfte der europäischen Unternehmen setzt bereits auf Cloud-Tabellen – genau diese Zielgruppe will Proton nun für sich gewinnen.
OnlyOffice setzt auf lokale KI
Während Proton die Grundlagen vervollständigt, geht OnlyOffice mit Version 9.2 in die Offensive. Das am 3. Dezember vorgestellte Update integriert künstliche Intelligenz – allerdings ohne Daten in fremde Cloud-Rechenzentren zu schicken.
Die neue KI-gestützte Rechtschreibprüfung läuft über ein OnlyOffice-Plugin und gibt Nutzern volle Kontrolle über die Verarbeitung. Statt blind Korrekturen vorzuschlagen, liefert das System Erklärungen für jede Änderung – transparent und nachvollziehbar.
Weitere Highlights der Version 9.2:
- Makro-Aufzeichnung: Wiederkehrende Arbeitsschritte lassen sich direkt im Editor aufnehmen und automatisieren – ein Feature, das vielen Web-Alternativen bislang fehlte.
- Anpassbare Tastenkürzel: Wer von Microsoft Office umsteigt, kann gewohnte Shortcuts übernehmen und so die Einarbeitungszeit drastisch verkürzen.
- Sichere PDF-Schwärzung: Sensible Informationen werden nicht nur visuell überdeckt, sondern aus dem Dokument entfernt – wichtig für Behörden und Rechtsabteilungen.
Der „Strict co-editing”-Modus verhindert zudem Bearbeitungskonflikte, indem Absätze während der Arbeit gesperrt werden. Gerade für Branchen mit strengen Compliance-Vorgaben ein entscheidendes Detail.
Collabora bringt Cloud-Office auf den Desktop
Collabora Online schlägt derweil einen anderen Weg ein: Am 26. November kündigte das Unternehmen eine Desktop-Version seiner Cloud-Lösung an. Das Motto: „Gleiche Oberfläche. Gleicher Code. Ihre Dateien, Ihr Gerät.”
Die Anwendung verbindet die Flexibilität webbasierter Tools mit der Performance lokaler Software – ideal für Organisationen, die Daten nicht dauerhaft in der Cloud halten wollen oder können. Ein Anwendungsfall zeigt die Relevanz: Dänische Kommunen setzen laut einer Fallstudie vom 1. Dezember erfolgreich auf Open-Source-Lösungen für Bürgerdienste. Das Ziel: digitale Souveränität statt Abhängigkeit von US-Konzernen.
Auch LibreOffice feilt weiter an seiner „Fresh”-Version. Das Update 25.8.3 vom 13. November brachte vor allem Verbesserungen beim Metadata-Schutz: Autorennamen, Zeitstempel und Bearbeitungszeiten lassen sich automatisch entfernen – oder gezielt behalten, etwa für Änderungsverfolgung in Teamdokumenten.
Warum jetzt dieser Durchbruch?
Jahrelang mussten Nutzer abwägen: Entweder die komfortable Welt von Google Workspace und Microsoft 365 oder die sicheren, aber oft umständlichen Open-Source-Alternativen. Mit den Dezember-Releases verschwimmt diese Grenze zusehends.
„Der Zeitpunkt ist entscheidend”, urteilen Branchenbeobachter zur Proton-Ankündigung. „Die großen Cloud-Anbieter haben zwar eigene Tools, doch die Integration von KI wirft immer mehr Sicherheitsfragen auf.” Tatsächlich wächst das Unbehagen: Wo landen meine Daten, wenn die KI meinen Text analysiert? Wer trainiert Modelle mit meinen Geschäftszahlen?
Hinzu kommt regulatorischer Druck: Die EU-Kommission forciert digitale Souveränität, Behörden und Unternehmen müssen Datenhoheit nachweisen können. Tools mit Schweizer Datenschutz (Proton) oder Self-Hosting-Option (OnlyOffice, Collabora) wandeln sich von Nischenprodukten zu Compliance-Notwendigkeiten.
Der Ausblick: Mobile und Offline im Fokus
Was kommt 2026? Der Kampf wird sich auf mobile Apps und Offline-Fähigkeiten verlagern. Proton hat zwar die Web-Suite gemeistert, doch eine vollwertige Drive-App für Linux fehlt noch – ein häufig geäußerter Wunsch der Community nach dem Sheets-Launch.
Auch bei der KI wird sich die Spreu vom Weizen trennen: Die Zukunft gehört lokalen KI-Modellen, die Grammatikprüfung und Datenanalyse direkt auf dem Gerät durchführen – ohne jeden Tastendruck an Drittserver zu senden. OnlyOffice hat hier bereits den Anfang gemacht, andere werden folgen müssen.
Die Botschaft dieser Release-Welle ist eindeutig: Die Ära der halbfertigen Datenschutz-Lösungen ist vorbei. Was als Fundament begann, entwickelt sich zum bezugsfertigen Gebäude. Bleibt die Frage: Wie lange können Google und Microsoft ihren Vorsprung noch halten, wenn die Gegenseite aufholt und dabei die besseren Argumente liefert?
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