Proton Sheets: Verschlüsselte Excel-Alternative startet
05.12.2025 - 18:41:11Zwei Welten prallen aufeinander: Während Microsoft seine Tabellenkalkulation mit KI-Agenten revolutioniert, setzt das Schweizer Unternehmen Proton auf absolute Privatsphäre. Am Donnerstag startete Proton Sheets – eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Alternative zu Excel und Google Sheets, die verhindert, dass sensible Daten für KI-Training missbraucht werden.
Die Botschaft ist eindeutig: Wer keine fremden Blicke – auch nicht die von KI-Modellen – auf seine Finanzdaten oder vertraulichen Informationen dulden will, erhält jetzt eine kostenlose Lösung. Doch kann ein Datenschutz-Tool mit den Automatisierungs-Giganten mithalten?
Proton, bekannt für seinen verschlüsselten E-Mail-Dienst und VPN-Angeboten, betritt mit Proton Sheets neues Terrain. Der Kern des Angebots: Nullzugriff-Architektur. Jede Zelle, jede Formel, jeder Dateiname wird auf dem Gerät des Nutzers verschlüsselt, bevor die Daten auf Protons Servern landen. Selbst das Unternehmen kann nicht mitlesen.
“Wir wollen die Datensouveränität von Tech-Giganten zurückerobern, deren Geschäftsmodell auf der Ausbeutung von Nutzerdaten basiert”, erklärt Anant Vijay Singh, Produktchef bei Proton Drive, zum Start am Donnerstag.
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Das Tool funktioniert im Browser und ist in die Proton-Drive-App integriert. Standardformeln, Diagramme und der Import von CSV- oder Excel-Dateien werden unterstützt. Die Oberfläche wirkt vertraut – nur eben mit mathematisch abgesicherten Schutzmechanismen.
Für wen lohnt sich das? Gehaltsabrechnungen, Patientendaten, vertrauliche Finanzprognosen – überall dort, wo ein Datenleck katastrophal wäre, bietet Proton Sheets einen sofortigen Schutz. Wer unsicher ist, sollte zunächst prüfen: Kann ich bei meinem aktuellen Cloud-Anbieter überhaupt verhindern, dass meine Daten für KI-Training genutzt werden? Oft ist das schwieriger als gedacht.
Microsoft kontert mit KI-Superkräften
Auf der anderen Seite des Spektrums baut Microsoft Excel seine KI-Fähigkeiten massiv aus. Diese Woche hat das Unternehmen den “Agent-Modus” für deutlich mehr Nutzer freigeschaltet – eine Funktion, die Tabellenkalkulation grundlegend verändert.
Der Agent-Modus erlaubt es, eine KI mit mehrstufigen Datenaufgaben zu beauftragen, für die früher komplexe VBA-Skripte nötig waren. Befehle wie “Bereinige diese chaotische Adressliste, vereinheitliche die Groß- und Kleinschreibung und markiere Duplikate” werden in Echtzeit ausgeführt.
Neu: Modellauswahl. Microsoft lässt Nutzer jetzt zwischen verschiedenen KI-Modellen wählen. Neben OpenAI-Modellen steht auch Anthropic Claude zur Verfügung – eine Option, die manche Analysten für logische Datenaufgaben bevorzugen.
Außerdem wurde diese Woche ein modernisiertes “Daten abrufen”-Menü eingeführt, das den Zugriff auf externe Datenbanken und Webquellen vereinfacht. Power Query wird damit auch für Nicht-Technik-Experten nutzbar.
Praxis-Tipp: Microsoft hat die ältere “App Skills”-Funktion im Copilot diesen Monat eingestellt. Wer bisher darauf gesetzt hat, sollte jetzt auf den Agent-Modus umsteigen – idealerweise für repetitive Aufgaben wie Datumsformatierung oder Spalten-Zusammenführung, die viel Zeit fressen, aber wenig Mehrwert bieten.
Open-Source-Alternativen ziehen nach
Abseits der beiden Schwergewichte lieferte die Open-Source-Community diese Woche ebenfalls Updates für Nutzer, die weder Cloud-Zwang noch Abo-Gebühren wollen.
OnlyOffice Desktop Editors 9.2 erschien am Dienstag und bringt lokale KI-Agenten mit, die Dokumente zusammenfassen oder Vorlagen erstellen – ohne dass Daten die Festplatte verlassen müssen. Eine neue Makro-Aufzeichnung automatisiert wiederkehrende Aufgaben, ohne dass Code geschrieben werden muss.
LibreOffice 26.2 Alpha wurde am Mittwoch für Test-Nutzer veröffentlicht. Die Vorschau verspricht bessere Kompatibilität mit alten Excel-Formaten und schnellere Berechnungen bei riesigen Datensätzen – wichtig für Power-User unter Linux und Windows.
Bequemlichkeit gegen Datenschutz: Die neue Spaltung
Was bedeutet diese Entwicklung konkret? Die gleichzeitige Markteinführung von Proton Sheets und Microsofts Agent-Modus verdeutlicht eine wachsende Kluft.
“Wir erleben eine Aufspaltung des Marktes”, sagt Branchenanalystin Dr. Elena Weber. “Auf der einen Seite treibt Microsoft die ‘Agenten-KI’ voran, die Daten lesen muss, um zu helfen. Auf der anderen bietet Proton einen digitalen Tresor, in den keine KI eindringen kann. Unternehmen werden 2025 wahrscheinlich beides brauchen – Excel für schwere Analysen, verschlüsselte Tools für ihre wertvollsten Daten.”
Google Sheets gerät damit unter Druck. Der Dienst bietet Cloud-Komfort, verfügt aber weder über Microsofts tiefgreifende KI-Agenten noch über Protons mathematische Datenschutzgarantien.
Was kommt als Nächstes?
Microsoft hat bereits angedeutet, dass Excel-Agenten Anfang 2026 autonom das Web durchsuchen sollen, um Finanzmodelle mit Echtzeit-Aktien- oder Währungsdaten zu aktualisieren. Können Sie sich noch in Ihre Tabelle einloggen, während ein digitaler Assistent die aktuellen DAX-Kurse einspeist?
Proton dürfte seinerseits nicht bei Tabellen stehen bleiben. Das Unternehmen will sein verschlüsseltes Ökosystem weiter ausbauen und mehr Kollaborationsfunktionen einführen – eine direkte Kampfansage an die Vorstellung, dass “sicher” gleichbedeutend mit “umständlich” sein muss.
Die Kernfrage für Datenmanager: Welche Daten gehören in welches Tool? In einer Ära, in der Software entweder “für dich denkt” oder “für dich versteckt”, wird diese Unterscheidung zur Schlüsselkompetenz. Wer seine Datenklassifizierung nicht überdenkt, riskiert entweder Datenlecks oder verpasste Effizienzgewinne.
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