ProSiebenSat1, Aktie

ProSiebenSat.1 Aktie: MFE schlägt zu!

27.11.2025 - 21:38:31

Der italienische Großaktionär MFE übernimmt mit über 75% die Kontrolle bei ProSiebenSat.1 und expandiert nach Portugal, während der deutsche Konzern seine Gewinnprognose senken muss.

Während die ProSiebenSat.1-Aktie weiter am Boden kratzt, zementiert Großaktionär MFE seine pan-europäische Vision: Die von Pier Silvio Berlusconi geführte Holding steigt jetzt beim portugiesischen Medienkonzern Impresa ein. Der strategische Coup unterstreicht die Ambitionen der Italiener – doch was bedeutet das für die deutschen Aktionäre? Wird ProSiebenSat.1 zum reinen Integrations-Spielball oder profitiert der angeschlagene Konzern von der neuen Schlagkraft?

Berlusconis nächster Schachzug: Portugal im Visier

Der Einstieg bei Impresa ist kein Zufall. MFE, das mittlerweile über 75% der ProSiebenSat.1-Anteile kontrolliert, weitet seine Präsenz auf der iberischen Halbinsel konsequent aus. Nach erfolgreichen Engagements in Italien und Spanien soll nun Portugal folgen. Die Botschaft ist eindeutig: Berlusconi Junior will eine integrierte Sendergruppe quer durch Südeuropa schmieden – mit ProSiebenSat.1 als deutschem Eckpfeiler.

Für den Unterföhringer Konzern bedeutet dies vor allem eines: massiver Integrationsdruck. Die Kostenstrukturen müssen auf Holding-Niveau gepresst werden, Synergien sollen grenzüberschreitend gehoben werden.

Die Eckdaten der MFE-Übernahme:

  • Stimmrechtsanteil: über 75% seit September 2025
  • Neuer CEO Marco Giordani (seit 21. Oktober 2025) – Berlusconi-Vertrauter und ehemaliger MFE-CFO
  • Operativer Fokus: Profitabilität steigern, digitale Transformation beschleunigen
  • Strategisches Ziel: Pan-europäische Mediengruppe mit Schwerpunkt Südeuropa

Operative Realität: Werbekrise trifft Gewinnprognose

Doch während MFE an der europäischen Vision bastelt, kämpft ProSiebenSat.1 mit hausgemachten Problemen. Mitte November musste der Konzern seine Gewinnprognose zusammenstreichen: Das bereinigte EBITDA wird nun nur noch zwischen 420 und 450 Millionen Euro erwartet – statt der zuvor anvisierten 470 Millionen Euro. Der Grund? Die anhaltende Werbeflaute im klassischen TV-Geschäft frisst sich tiefer in die Bilanz als erwartet.

Ein Lichtblick bleibt die Streaming-Tochter Joyn, die mit über 11 Millionen Nutzern einen neuen Rekord vermeldete. CEO Giordani setzt voll auf werbefinanziertes Streaming (AVoD) als Wachstumsmotor – ein Bereich, in dem MFE europaweit punkten will.

Anzeige

Sollten Anleger sofort verkaufen? Oder lohnt sich doch der Einstieg bei ProSiebenSat1?

Kann das Weihnachtsgeschäft den Turnaround bringen? Die reduzierten Erwartungen machen deutlich: Der Druck ist immens. Technisch steht die Aktie gefährlich nah am 52-Wochen-Tief von 4,58 Euro. Ein Unterschreiten dieser Marke könnte weiteren Abwärtsdruck auslösen.

Squeeze-out-Fantasie: Droht das Finale für Kleinaktionäre?

Die entscheidende Frage für verbliebene Kleinaktionäre lautet: Wie lange noch? Mit über 75% der Stimmrechte kann MFE faktisch schalten und walten, wie es will. Spekulationen über einen möglichen Squeeze-out – das Herausdrängen der Minderheitsaktionäre gegen Abfindung – halten sich hartnäckig. Nachdem der tschechische Großaktionär PPF seine 15% andiente, gibt es keine ernstzunehmende Gegenmacht mehr.

Analysten sehen die Lage ambivalent: Einerseits bringt die MFE-Dominanz strategische Stabilität und europäische Marktmacht. Andererseits schrumpft die Eigenständigkeit des deutschen Konzerns zusehends. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern wann und zu welchem Preis MFE den finalen Schritt geht.

Anzeige

ProSiebenSat1-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue ProSiebenSat1-Analyse vom 27. November liefert die Antwort:

Die neusten ProSiebenSat1-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für ProSiebenSat1-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 27. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

ProSiebenSat1: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...




@ boerse-global.de