Portmaster, EU-Firewall

Portmaster: EU-Firewall für Windows-10-Nutzer im Fokus

03.12.2025 - 09:30:11

Eine Open-Source-Firewall aus Österreich wird zum Hoffnungsträger für Millionen Windows-10-Nutzer. Das Cybersecurity-Fachportal Help Net Security hebt heute Portmaster des Wiener Entwicklers Safing als unverzichtbares Werkzeug hervor – gerade jetzt, wo Microsofts Betriebssystem offiziell ausgedient hat.

Der Zeitpunkt könnte kaum passender sein: Seit dem 14. Oktober 2025 ist Windows 10 offiziell tot. Microsoft bietet EU-Nutzern zwar kostenlose Sicherheitsupdates – doch was ist mit dem Datenschutz?

Portmaster setzt genau hier an. Die Software dockt direkt an den Windows-Kernel an und überwacht jede Datenverbindung, die Anwendungen aufbauen wollen. Während herkömmliche Firewalls vor allem eingehende Angriffe abwehren, konzentriert sich die österreichische Lösung auf ausgehenden Datenverkehr.

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“Das Projekt entstand in der EU und gibt Nutzern stärkere Privatsphäre, ohne dass sie jede Regel manuell konfigurieren müssen”, lobt Help Net Security in seinem heutigen Bericht.

Konkret bedeutet das: Portmaster zeigt auf einen Blick, welche Programme heimlich Kontakt zu Trackern, Werbeservern oder Analyse-Diensten aufnehmen – und blockiert diese Verbindungen auf Wunsch. Eine Fähigkeit, die besonders für jene relevant wird, die bewusst bei Windows 10 bleiben.

GDPR-konform statt Black Box

Das Label “Made in EU” ist mehr als Marketing. Portmaster wurde von Grund auf nach den Prinzipien der Datenschutz-Grundverordnung entwickelt – ein Transparenzversprechen, das viele proprietäre US-Sicherheitslösungen nicht bieten können.

Die Architektur basiert auf dem SPN (Safing Privacy Network), einer an Tor angelehnten Technologie zur Anonymisierung des Datenverkehrs. Laut Safings Dokumentation fängt die Software DNS-Anfragen ab, die normalerweise an Nutzereinstellungen vorbeigehen, und leitet sie über verschlüsselte Kanäle um. Ergebnis: Der Internet-Provider sieht nur noch verschlüsselte Datenpakete.

Genau vor einem Jahr, am 3. Dezember 2024, übernahm der Privacy-Dienst IVPN aus Gibraltar den österreichischen Entwickler. Damals versprachen beide Unternehmen: Portmaster bleibt kostenlos und Open Source.

Ein Versprechen, das hält. Im Juli 2025 veröffentlichte Safing Portmaster v2 mit Offline-Installern und verbesserter SQLite-Datenbank – ohne Premium-Funktionen hinter einer Paywall zu verstecken. Der offene Quellcode ermöglicht unabhängigen Prüfern, die Versprechen des Herstellers zu verifizieren.

Kostenlose Updates – aber zu welchem Preis?

Die Aufmerksamkeit für Portmaster zeigt einen größeren Trend: Europas Streben nach digitaler Souveränität. Nach dem Windows-10-Supportende standen Millionen Geräte vor der Obsoleszenz. Doch Microsoft lenkte ein.

Im September 2025 kündigte der Konzern an, Nutzern im Europäischen Wirtschaftsraum kostenlose Extended Security Updates (ESU) bereitzustellen – eine Ausnahme von der globalen Regel. US-Nutzer zahlen dafür 30 Dollar jährlich.

“Im Europäischen Wirtschaftsraum passen wir den Registrierungsprozess an lokale Erwartungen an”, formulierte Microsoft damals diplomatisch. Die Entscheidung folgte auf massiven Druck aus Brüssel.

Doch Sicherheitsexperten warnen: “Gepatcht” bedeutet nicht “privat”. Auch mit ESU bleibt die Windows-Telemetrie aktiv. Tools wie Portmaster schaffen die nötige Kontrollschicht, um diese Datensammlung zu blockieren, während das Betriebssystem weiterhin kritische Sicherheits-Patches erhält.

Mobile Version kommt 2026

Die Integration zwischen Safing und IVPN soll sich vertiefen. Nach dem Start von Portmaster v2 im Sommer steht für 2026 die mobile Expansion an.

Laut einer Nutzerumfrage vom Oktober ist eine Android-Version die meistgewünschte Funktion. Safing signalisiert: IVPNs Expertise in der mobilen App-Entwicklung wird diesen Prozess beschleunigen. Dann könnte auch Smartphone-Nutzern die gleiche Kernel-nahe Verkehrskontrolle zur Verfügung stehen.

Vorerst bietet Portmaster Windows-10-Nutzern einen Weg, die Kontrolle über ihre Daten zu behalten – in einem Betriebssystem, das zunehmend außerhalb ihrer Reichweite liegt.

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