PC-Preise explodieren: Warum Computer jetzt unerschwinglich werden
06.12.2025 - 14:01:12Die Umstellung der Chipindustrie auf KI-Komponenten verursacht eine strukturelle Krise. PC-Hersteller wie Dell und Lenovo kündigen Preissprünge von bis zu 20 Prozent an, während Micron den Consumer-Markt verlässt.
Die Ära günstiger PCs ist vorbei. Wer in diesem Winter einen neuen Computer kaufen wollte, sollte sich beeilen – oder viel tiefer in die Tasche greifen. Denn was sich derzeit am Markt abspielt, bezeichnen Branchenkenner als „strukturelle Krise”: Preissprünge von bis zu 20 Prozent, wegbrechende Zulieferer und eine Knappheit, die bis 2027 anhalten könnte.
Die Ursache? Ein massiver Umbau der gesamten Chip-Industrie zugunsten der Künstlichen Intelligenz. Während Rechenzentren mit High-End-Komponenten vollgestopft werden, bleiben normale Verbraucher auf der Strecke. Dell, Lenovo und HP haben bereits drastische Preiserhöhungen angekündigt. Micron zieht sich sogar komplett aus dem Consumer-Markt zurück.
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Die „KI-Steuer” trifft jeden Computernutzer
Der Kern des Problems liegt in der Speicherproduktion. Hersteller wie Samsung, SK Hynix und Micron haben ihre Fertigungslinien radikal umgestellt: Weg von Standard-Arbeitsspeicher (DDR4/DDR5) und SSDs für normale Rechner, hin zu High Bandwidth Memory (HBM) für KI-Beschleuniger.
HBM ist das Herzstück moderner KI-Chips wie Nvidias Blackwell-Serie. Das Problem: Die Produktion verschlingt ein Vielfaches der Fertigungskapazität. Jeder Wafer für KI-Speicher bedeutet weniger Chips für Consumer-PCs.
„Wir erleben einen massiven Verdrängungseffekt”, erklärte eine Quelle aus der Zulieferkette gegenüber dem Marktforschungsunternehmen TrendForce diese Woche. „Die Industrie erhebt faktisch eine KI-Steuer auf jeden Laptop-Käufer.”
Die Auswirkungen sind dramatisch: Die Vertragspreise für DRAM und NAND haben sich auf dem Spotmarkt in wenigen Monaten verdoppelt. Der Speicherhersteller TeamGroup warnte bereits, dass die Engpässe bis 2027 andauern könnten – eine beispiellose Situation.
Dell und Lenovo erhöhen massiv: Bis zu 20 Prozent Aufschlag
Die Kostenlawine ist bei den großen PC-Herstellern angekommen. Was sie bisher abfederten, geben sie jetzt an Kunden weiter.
Dell Technologies bereitet Preiserhöhungen von 15 bis 20 Prozent vor, die bereits Mitte Dezember greifen könnten. COO Jeff Clarke sprach gegenüber Investoren von „beispiellosen” Kostensteigerungen: „Wir haben noch nie erlebt, dass Speicherchip-Preise so schnell steigen.”
Lenovo, der weltgrößte PC-Hersteller, hat bereits reagiert. Das Unternehmen informiert Geschäftskunden, dass alle aktuellen Preisangebote zum 1. Januar 2026 verfallen. Neue Bestellungen werden deutlich teurer ausfallen.
Auch HP muss nachziehen. CEO Enrique Lores erklärte, dass Speicherkomponenten – die etwa 15 bis 18 Prozent der Produktionskosten ausmachen – Preisanpassungen bis weit ins Jahr 2026 hinein erzwingen werden.
Die Botschaft ist eindeutig: Wer jetzt nicht kauft, zahlt in wenigen Wochen mehrere hundert Euro mehr.
Crucial ist Geschichte: Micron steigt aus Consumer-Geschäft aus
Der größte Schock kam am Mittwoch: Micron Technology stellt seine Crucial-Marke ein. Fast drei Jahrzehnte lang war Crucial die erste Adresse für bezahlbare SSDs und RAM-Riegel. Für PC-Selbstbauer und Aufrüster bedeutet das den Wegfall einer wichtigen Bezugsquelle.
Microns Entscheidung zeigt brutal, wohin die Reise geht. Der Konzern will seine begrenzten Fertigungskapazitäten vollständig auf hochprofitable Rechenzentrumsprodukte konzentrieren. Consumer-Hardware mit niedrigen Margen? Nicht mehr interessant.
„Dass Micron Crucial abwickelt, ist ein Warnsignal”, kommentierte ein Branchenanalyst. „Die großen Hersteller sehen den Consumer-PC-Markt nicht mehr als Priorität. Alles dreht sich nur noch um KI.”
Für Verbraucher bedeutet der Wegfall eines Hauptkonkurrenten: weniger Wettbewerb, höhere Preise. Wer künftig Speicher kauft, hat schlicht weniger Auswahl – und muss tiefer ins Portemonnaie greifen.
Doppelschlag: Handelszölle verschärfen die Krise
Die KI-bedingte Knappheit ist nicht der einzige Preistreiber. Die 10-prozentigen Grundzölle auf Importe, die die Trump-Regierung 2025 eingeführt hat, verschärfen die Situation zusätzlich.
Zwar waren reine Halbleiter technisch ausgenommen, doch die komplexe Klassifizierung von Fertigprodukten und Komponenten hat die Kosten entlang der gesamten Lieferkette erhöht. Das Ergebnis: ein Doppelschlag aus angebotsgetriebener Verknappung und handelspolitisch bedingten Zusatzkosten.
Anders als beim Krypto-Mining-Boom 2021, der vor allem Grafikkarten verteuerte, trifft diese Krise die Grundbausteine jedes Computers: Arbeitsspeicher und Datenspeicher. Budget-Laptops sind genauso betroffen wie High-End-Gaming-PCs oder Business-Rechner.
2026 wird ein verlorenes Jahr für Käufer
Branchenexperten sind sich einig: Das kommende Jahr wird hart. Mit Dell und Lenovo sichern sich die Großen höhere Preise ab, während wichtige Lieferanten wie Micron aus dem Markt aussteigen. Die Ära günstiger Speicherkomponenten scheint auf absehbare Zeit vorbei.
Was Verbraucher erwartet:
- Sofort-Effekt: SSD- und RAM-Preise steigen im ersten Quartal 2026 weiter steil an.
- Systempreise: Fertig-PCs und Notebooks werden je nach Ausstattung um 200 bis 500 Euro teurer. Budget-Modelle trifft es prozentual am härtesten.
- Langfristige Erholung: Neue Chipfabriken brauchen Jahre bis zur Inbetriebnahme. Analysten rechnen frühestens 2027 oder 2028 mit einer Entspannung.
Die Empfehlung der Experten ist eindeutig: Jetzt kaufen. Die Lagerbestände im Handel spiegeln noch Verträge wider, die vor Monaten ausgehandelt wurden. Sobald diese Ware verkauft ist, kommt deutlich teurere Nachschub-Ware nach. Der Dezember 2025 könnte das letzte Zeitfenster für Jahre sein, in dem Computer noch zu „normalen” Preisen erhältlich sind.
Wer also einen neuen Rechner braucht, sollte nicht auf Schnäppchen im Januar hoffen. Die kommen nicht. Stattdessen droht eine neue Normalität: PCs als Luxusgut.
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