PayPal, Milliarden-Deal

PayPal: Milliarden-Deal mit KKR für Europa-Expansion

17.11.2025 - 22:49:12

Neuer Schub für „Jetzt kaufen, später zahlen”: PayPal vertieft seine Partnerschaft mit dem Finanzinvestor KKR massiv. Ziel ist der Ausbau des boomenden BNPL-Geschäfts in Europa – doch der Aktienkurs bleibt unter Druck.

Der US-Zahlungsriese PayPal und die Investmentgesellschaft KKR haben ihre strategische Zusammenarbeit deutlich ausgeweitet. Die neue Vereinbarung umfasst eine revolvierende Kreditlinie von bis zu 6 Milliarden Euro. KKR wird zudem BNPL-Forderungen im Volumen von bis zu 65 Milliarden Euro aus Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien übernehmen.

Was auf den ersten Blick wie ein reiner Finanzierungsdeal aussieht, ist in Wahrheit ein Kernstück von PayPals Zukunftsstrategie. Das Unternehmen setzt konsequent auf ein „kapitalschonedes” Geschäftsmodell: BNPL-Produkte anbieten, ohne die eigene Bilanz mit Kreditrisiken zu belasten.

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„Diese erweiterte Partnerschaft spiegelt den Erfolg unseres europäischen BNPL-Geschäfts wider”, erklärt Jamie Miller, Finanzvorständin bei PayPal. Die verbesserten Konditionen der neuen Vereinbarung sollen das Wachstum des Ratenkauf-Portfolios in Europa nachhaltig stützen. PayPal behält dabei die volle Kontrolle über Kundenbetreuung, Kreditprüfung und Service – nur das finanzielle Risiko wandert weiter.

Für KKR ist der Deal eine logische Fortsetzung. „PayPal hat eine starke BNPL-Plattform in Europa aufgebaut”, betont Vaibhav Piplapure, Managing Director bei KKR. Die Transaktion war bereits in der Prognose für das vierte Quartal 2025 einkalkuliert, die PayPal Ende Oktober vorgelegt hatte.

Globale BNPL-Offensive läuft auf Hochtouren

Der Europa-Deal ist Teil einer weltweiten Expansion. Anfang November brachte PayPal sein „Pay in 4″-Angebot nach Kanada – just rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft. Die Lösung erlaubt es Käufern, Einkäufe zins- und gebührenfrei in vier Raten über sechs Wochen zu begleichen.

Die Nachfrage ist da: Laut einer PayPal-Umfrage aus diesem Jahr zeigten sich 60 Prozent der kanadischen Konsumenten offen für BNPL, sofern keine Gebühren anfallen. Händler profitieren ebenfalls: Studien zeigen höhere Conversion-Raten und gestiegene Warenkörbe.

Besonders interessant ist die Entwicklung in Australien. Eine aktuelle Untersuchung belegt: 37 Prozent der Australier nutzten in den vergangenen sechs Monaten einen BNPL-Service für Online-Käufe – ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erstmals greifen mehr Gen-Z-Konsumenten zu BNPL (38 Prozent) als zur Kreditkarte (32 Prozent). Ein Generationenwechsel bei Zahlungspräferenzen?

Aktie im Sinkflug trotz solider Zahlen

Doch die strategischen Fortschritte spiegeln sich nicht im Aktienkurs wider. Seit der Vorlage der Quartalszahlen Ende Oktober hat die PayPal-Aktie rund 14 Prozent verloren. Über das gesamte Jahr 2025 beträgt das Minus etwa 26 Prozent – während der S&P 500 zulegte.

Zusätzliche Nervosität brachten jüngste Insiderverkäufe. Mehrere Führungskräfte, darunter der Chief Accounting Officer und der Präsident für globale Märkte, trennten sich seit dem Quartalsbericht von Aktien im Wert von über 1,5 Millionen Dollar. Solche Transaktionen können verschiedene persönliche Gründe haben – das Timing jedoch irritiert Anleger.

Dabei lieferte PayPal eigentlich überzeugende Zahlen: Im dritten Quartal übertraf das Unternehmen die Erwartungen mit einem Umsatz von 8,42 Milliarden Dollar und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,34 Dollar. Das Zahlungsvolumen (TPV) kletterte um solide 8 Prozent im Jahresvergleich.

Paradoxe Situation: Gute Geschäfte, schwache Bewertung

PayPals KKR-Deal zeigt klar: Das Unternehmen verfolgt konsequent seine „Balance-Sheet-Light”-Strategie. Durch den Verkauf von Forderungen kann der Konzern BNPL-Produkte anbieten, ohne massiv Eigenkapital zu binden oder alle Risiken zu tragen. Das setzt Ressourcen frei für Investitionen, Innovationen und Aktionärsrenditen wie Dividenden oder Aktienrückkäufe.

Für Anleger ergibt sich eine paradoxe Lage: Operativ läuft es solide, wie das starke dritte Quartal belegt. Trotzdem hinkt die Aktie hinterher – belastet von allgemeiner Marktstimmung und Sorgen, die durch die Insiderverkäufe verstärkt wurden. CEO Alex Chriss steht vor der Aufgabe, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen und einen klaren Wachstumspfad aufzuzeigen, der eine höhere Bewertung rechtfertigt.

Ausblick: Kampf um Marktanteile im Weihnachtsgeschäft

Die kommenden Monate werden zeigen, ob PayPals Strategie aufgeht. Der KKR-Deal ermöglicht es, das BNPL-Geschäft effizient zu skalieren – einen Wachstumsbereich, der für die Zukunft entscheidend sein dürfte. Die globale Expansion, etwa der jüngste Kanada-Start, soll im hart umkämpften Weihnachtsgeschäft Marktanteile sichern.

Anleger werden genau beobachten, ob sich die strategischen Initiativen in verbesserten Transaktionsmargen und nachhaltigem Gewinnwachstum niederschlagen. PayPal muss seine Position gegen eine Vielzahl von Fintech-Konkurrenten verteidigen – und das in einem schwierigen makroökonomischen Umfeld. Der Erfolg der BNPL-Strategie wird dabei zur Nagelprobe: Kann das Unternehmen die Lücke zwischen soliden Fundamentaldaten und schwacher Börsenbewertung schließen?

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