PayPal Aktie: Wachstumsbremse

Die Finanzchefin von PayPal bestätigt eine spürbare Wachstumsabschwächung im wichtigen Checkout-Bereich, was Analysten zu Abstufungen veranlasst. Die Aktie notiert auf historisch niedrigem Niveau.

PayPal steht unter Druck. Während das Unternehmen erst kürzlich mit KI-Partnerschaften und juristischen Erfolgen für Schlagzeilen sorgte, dominiert nun eine andere Nachricht: Finanzchefin Jamie Miller warnte auf der UBS Global Tech & AI Conference vor einer spürbaren Verlangsamung im wichtigsten Geschäftsbereich. Die Reaktion der Analysten ließ nicht lange auf sich warten.

Die Zahlen hinter der Warnung

Miller bestätigte zwar die Gesamtjahresziele, präzisierte aber gleichzeitig die Erwartungen für das vierte Quartal 2025: Das Wachstum im Branded Checkout – dem Kerngeschäft mit dem PayPal-Button – werde sich gegenüber dem dritten Quartal um mindestens zwei Prozentpunkte verlangsamen. Statt der zuvor erreichten 8% rechnet das Management nun mit deutlich geringerem Momentum.

Die Gründe sieht PayPal in zwei Bereichen:
– Makroökonomischer Druck auf Konsumenten mit mittleren und niedrigen Einkommen
– Anhaltende Konkurrenz durch Apple Pay und Shop Pay, die dem klassischen PayPal-Button Marktanteile abnehmen

Mehrere Analystenhäuser reagierten am Donnerstag mit Abstufungen. Die Begründung: Während Wettbewerber wie Visa stabil bleiben und jüngere Akteure wie Toast deutlich zulegen, kämpft PayPal weiter mit seiner Transformation vom Wachstums- zum Substanzwert.

Zwischen Innovation und Realität

Trotz der gedämpften Umsatzaussichten betont das Management Fortschritte bei der Kostendisziplin. Geplant ist, 1-2 Prozentpunkte der Transaktionsmarge in Produktinnovationen zu reinvestieren – insbesondere in KI-gestützte Features in Kooperation mit OpenAI und Google.

Nur wenige Tage vor Millers Auftritt hatte PayPal noch positive Meldungen verbucht: Am 3. Dezember wurde eine Sammelklage rund um die Browser-Erweiterung Honey abgewiesen. Zudem kündigte das Unternehmen eine Partnerschaft mit Kreative & Co an, um indischen D2C-Marken grenzüberschreitende Zahlungen zu erleichtern.

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Doch diese Nachrichten verpufften angesichts der Wachstumssorgen.

Bewertung im historischen Tief

Mit einem Forward-KGV von rund 10,5 notiert PayPal deutlich unter dem Branchendurchschnitt und den eigenen historischen Niveaus. Die niedrige Bewertung spiegelt die Skepsis der Investoren wider, ob die Transformation vom Growth-Play zum Cash-Generator gelingt – oder ob die Aktie zur Wertfalle wird.

Technisch bewegt sich der Titel aktuell an einer kritischen Marke: Die Unterstützung bei 60 Dollar wurde in den vergangenen Tagen mehrfach getestet. Ein Rückeroberung der 65-Dollar-Zone und des 50-Tage-Durchschnitts wäre nötig, um das Chartbild zu stabilisieren.

Am 11. Februar 2026 folgen die vollständigen Quartalszahlen. Dann wird sich zeigen, ob die Verlangsamung tatsächlich vorübergehender Natur ist – oder ob PayPal strukturelle Probleme hat, sein Kerngeschäft zu verteidigen.

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