Orthopäden warnen vor Sitz-Rücken und fordern neue Trainingsmethoden

Führende Orthopäden warnen vor den Folgen einseitiger Belastung und fordern einen Paradigmenwechsel im Rückentraining. Neue Erkenntnisse bestätigen die Abkehr von starren “Core-Stabilitäts”-Übungen hin zu dynamischeren Ansätzen.

Kurz vor den Feiertagen warnt der Wirbelsäulenchirurg Dr. David Kubosch vor den akuten Gefahren des “Dauer-Sitzens”. In seiner aktuellen Kolumne beschreibt er, wie ständiges Sitzen vor Bildschirmen die natürliche Krümmung der Brustwirbelsäule verstärkt – eine sogenannte Hyperkyphose.

Die Folge: Die Rückenmuskulatur verkümmert und verkürzt sich, was zu muskulären Dysbalancen führt. “Atmen, Bücken oder Drehen werden zum Problem”, so Kubosch. Seine dringende Empfehlung für die kommenden Wochen: Nicht nur Sport, sondern die Integration von Entspannung und vielfältigen Bewegungsreizen in den Alltag.

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Fitness-Trends 2025 setzen auf Funktion statt Isolation

Diese medizinischen Warnungen spiegeln sich in den aktuellen Fitness-Trends wider. Die “Worldwide Survey of Fitness Trends for 2025” des American College of Sports Medicine (ACSM) zeigt eine klare Verschiebung:

• “Functional Fitness Training” (Platz 5) simuliert Alltagsbewegungen wie Heben, Tragen und Drehen.
• “Fitness Programs for Older Adults” (Platz 3) zielen speziell auf den Erhalt von Knochendichte und Wirbelsäulenmobilität ab.

Damit ist das Bewusstsein für präventives Rückentraining endgültig im Mainstream angekommen. Die isolierte Kräftigung an Geräten verliert an Bedeutung.

Studie belegt: Virtuelles Yoga hilft bei chronischen Schmerzen

Ein weiterer Durchbruch kommt aus der digitalen Rehabilitation. Neue Daten, die kürzlich von Springer Medizin aufgegriffen wurden, belegen die klinische Wirksamkeit von telemedizinisch angeleitetem Yoga bei chronischen Rückenschmerzen.

Gerade in Zeiten überfüllter Wartezimmer gewinnen solche digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) an Bedeutung. Entscheidend ist jedoch die Qualität der Anleitung: “Wirbelsäulen-Yoga” setzt auf Mobilisation und sanfte Kräftigung – und vermeidet extreme Dehnungen.

Neues Trainingskonzept: Adaptive Motorische Kontrolle

Hinter den Kulissen vollzieht sich ein theoretischer Wandel. Das alte Konzept der “Core Stability”, oft gleichgesetzt mit starren Planks, wird zunehmend kritisch gesehen. Es könnte die Wirbelsäule sogar versteifen und Angst vor Bewegung schüren.

Der νέο Ansatz heißt “Adaptive Motor Control” (Adaptive motorische Kontrolle). Er betont die Fähigkeit des Körpers, die Wirbelsäule in verschiedenen Situationen dynamisch zu kontrollieren.

Das bedeutet für das praktische Training:
* Weniger statische Übungen wie Planks und Crunches.
* Mehr Übungen, die Gleichgewicht, Atmung und Bewegungskontrolle kombinieren.

Was bedeutet das für das Training 2025?

Für das kommende Jahr ist eine Welle neuer Kursformate unter Labels wie “Functional Core” und “Spine Health” zu erwarten. Sie werden sich stark an den ACSM-Trends orientieren.

Krankenkassen dürften ihre Zertifizierungskriterien für Präventionskurse anpassen, um evidenzbasierte digitale Angebote stärker zu integrieren. Für alle, die in den Feiertagen viel sitzen werden, gilt der einfache Rat von Experten: Bauen Sie regelmäßige Bewegungspausen ein. Ihr Rücken wird es Ihnen danken.

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