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Novo Nordisk scheitert mit Semaglutid – Fokus auf Früherkennung

27.11.2025 - 08:29:12

Novo Nordisk meldet das Aus für Semaglutid als Alzheimer-Therapie. Doch während die Pharmaindustrie mit dem Rückschlag kämpft, präsentieren Forscher neue Bluttests und Herzkreislauf-Analysen, die Demenz Jahre vor den ersten Symptomen vorhersagen können.

Am Montag platzte eine der größten Hoffnungen der Alzheimer-Forschung. Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk gab bekannt: Die Phase-3-Studien EVOKE und EVOKE+ mit oralem Semaglutid sind gescheitert. Das Diabetes- und Abnehm-Medikament konnte den kognitiven Verfall bei über 3.000 Patienten mit früher Alzheimer-Erkrankung nicht signifikant bremsen. Obwohl sich bestimmte Biomarker verbesserten, blieb der erhoffte Nutzen für das Gedächtnis aus.

Die Enttäuschung ist groß – doch sie lenkt den Blick auf eine andere Front: die radikale Früherkennung. Genau dort melden Wissenschaftler diese Woche Durchbrüche.

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Ende November veröffentlichte die University of California in San Francisco (UCSF) Daten, die aufhorchen lassen. Die Kombination aus vier Risikofaktoren verfünffacht die Demenz-Wahrscheinlichkeit:

  • Genetische Veranlagung (APOE-ε4 Allel)
  • Bluthochdruck
  • Hohes Cholesterin
  • Adipositas

Das Entscheidende: Diese Faktoren sind beeinflussbar. „Wenn Sie Ihren Blutdruck besser kontrollieren und Ihren Lebensstil anpassen, könnten Sie das Ausmaß der Hirnschädigung reduzieren”, erklärt Dr. Shea Andrews von der UCSF. Selbst bei hoher genetischer Belastung kann ein gesundes Herz das Gehirn schützen. Ein Signal, das jeder Hausarzt prüfen kann – lange bevor ein Neurologe nötig wird.

Bluttests statt Hirnscans

Parallel arbeiten Forscher an direkteren Nachweismethoden. Am Dienstag präsentierte die University of Vermont neue Ergebnisse: Spezifische Proteine aus geschädigten Gehirnzellen sind im Blut nachweisbar – Jahre vor den ersten Symptomen.

Nur einen Tag später, am Mittwoch, erhielt das Banner Alzheimer’s Institute einen Zuschuss von 25,7 Millionen Dollar. Ziel: Die Verbindung zwischen Blutdruck und Alzheimer-Blutmarkern in einer der weltgrößten Datenbanken zu untersuchen.

Zusätzlich stellte das Unternehmen Circular Genomics am Montag neue Daten zu „zirkulären RNAs” vor. Diese Moleküle könnten als noch präzisere Marker dienen, um Alzheimer-Pathologien in frühesten Stadien zu identifizieren. Für Patienten bedeutet das: Kein teurer PET-Scan, keine schmerzhafte Lumbalpunktion – nur ein einfacher Bluttest.

Übersehene Warnsignale: Hören und Sehen

Neben Laborwerten rücken funktionale Hinweise in den Fokus, die oft als „normale Alterung” abgetan werden.

Visuelle Verarbeitung: In einem Fachvortrag der University of Arkansas for Medical Sciences vom Dienstag wurde betont: Probleme beim Einschätzen von Entfernungen oder beim Erkennen von Kontrasten gehen dem Gedächtnisverlust oft voraus. Wer im Straßenverkehr räumliche Beziehungen schwerer erfasst, sollte aufmerksam werden.

Hörverlust: Eine aktuelle Studie im JAMA Network Open bestätigt: Selbst leichter Hörverlust korreliert mit beschleunigten Gehirnveränderungen. Das Gehirn arbeitet härter, um Klänge zu verarbeiten – und zehrt dabei kognitive Reserven auf.

Paradigmenwechsel: Von der Pille zur Prävention

Das Scheitern von Semaglutid ist bitter, aber es korrigiert den Kurs. Der Fokus verschiebt sich: weg von der „Wunderpille” für bereits Erkrankte, hin zur modifizierbaren Prävention.

Auch wirtschaftlich zeigt sich der Wandel. Während Novo-Nordisk-Aktien unter Druck gerieten, fließt Kapital verstärkt in Diagnostik-Unternehmen. Die Botschaft von Markt und Wissenschaft ist klar: Die nächste Revolution im Kampf gegen Demenz findet nicht in der Apotheke statt, sondern im Labor und beim Sport.

Was kommt als Nächstes?

Anfang Dezember treffen sich Experten auf der Clinical Trials on Alzheimer’s Disease (CTAD) Konferenz in San Diego. Dort werden detaillierte Daten der gescheiterten Novo-Nordisk-Studie sowie weitere Ergebnisse zu den neuen Bluttests von Circular Genomics erwartet.

2026 dürfte das Jahr werden, in dem Bluttests zur Alzheimer-Risikoabschätzung breiter verfügbar werden. Bis dahin bleibt der Rat der Experten eindeutig: Wer sein Gehirn schützen will, muss heute sein Herz behandeln.

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