Norsk Hydro Aktie: Umstrukturierung belastet

Norsk Hydro bucht hohe Restrukturierungskosten im vierten Quartal und konzentriert sich strategisch auf das Kerngeschäft. Analysten sehen langfristiges Potenzial trotz kurzfristiger Belastungen.

Norsk Hydro steht heute im Fokus nach strategischen Maßnahmen und einer Analystenrevision. Morgan Stanley senkte das Kursziel leicht von NOK 82 auf NOK 81, behielt aber das Rating Overweight. Zugleich erwartet das Unternehmen in Q4 Restrukturierungskosten von rund NOK 1,9 Mrd.; die Aktie konsolidiert derzeit um NOK 74–75. Reichen die Einschnitte, um die Margen nachhaltig zu stabilisieren?

Wichtige Fakten
– Morgan Stanley: Kursziel NOK 81 (vorher 82), Overweight.
– Restrukturierung: Schließung von 5 Extrusionswerken, ca. 730 betroffene Mitarbeitende.
– Q4-Lasten: Insgesamt ~NOK 1,9 Mrd. (NOK 460 Mio. Abschreibungen, NOK 1,25 Mrd. Rückstellungen; EBITDA-Effekt geschätzt NOK 50–100 Mio.).
– Strategischer Vorteil: Langfristige Energievereinbarung für das Tomago-Schmelzwerk in Australien.
– Nächstes Ereignis: Q4-Bericht am 12. Februar 2026.

Die Maßnahmen im Detail

Ende November kündigte Hydro die Schließung von fünf Extrusionswerken in Großbritannien, Deutschland, Italien und den Niederlanden an. Die Maßnahme zielt auf Überkapazitäten und die schwächere Nachfrage im europäischen Markt ab. Finanzwirksam sind Abschreibungen von etwa NOK 460 Mio. und Rückstellungen von rund NOK 1,25 Mrd., die im vierten Quartal gebucht werden sollen. Zusätzlich erwartet das Unternehmen einen negativen Effekt auf das bereinigte EBITDA in Höhe von geschätzten NOK 50–100 Mio. für den Zeitraum.

Energie-Deal und strategische Ausrichtung

Gleichzeitig sicherte Hydro Mitte Dezember eine langfristige Energievereinbarung für das Tomago-Schmelzwerk in New South Wales, unterstützt von der Regierung von New South Wales. Das Abkommen reduziert die Energieunsicherheit für das Werk und schafft ein klareres Mindestniveau für die regionalen Erträge. Managementseitig zeigt sich zudem ein klarer Strategiewechsel: Hydro zieht sich aus der grünen Wasserstoffsparte zurück und stoppt weitere Kapitalzuweisungen an Batterieprojekte (Hydro Battery, Hydro Havrand), um Kapitaleinsatz stärker auf das Kerngeschäft Aluminium und erneuerbare Energien zu konzentrieren.

Auswirkungen und Ausblick

Morgan Stanleys Anpassung des Kursziels spiegelt die Abwägung zwischen kurzfristigen Belastungen und langfristigem Potenzial wider: Die Bank bleibt konstruktiv, berücksichtigt aber die unmittelbaren Kosten und Ausführungsrisiken. Marktteilnehmer scheinen einen Teil der Belastungen bereits eingepreist zu haben; die Aktie bewegte sich zuletzt eher seitwärts bis leicht tiefer.

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Technisch nennt der Markt Widerstand bei rund NOK 77 und Unterstützung bei etwa NOK 73. Das neue Kursziel von NOK 81 impliziert ein Aufwärtspotenzial von ungefähr 8–9% gegenüber dem aktuellen Niveau. Entscheidend wird die Umsetzung der Kostensenkungen und die Margenentwicklung ab 2026 sein: Die einmaligen Q4-Lasten drücken kurzfristig das Ergebnis, könnten aber zu nachhaltig niedrigeren Fixkosten und besseren Margen ab 2026 führen, sofern die Maßnahmen wie geplant greifen.

Am 12. Februar 2026 liefert der Quartalsbericht die endgültige, geprüfte Wirkung der Restrukturierung und konkrete Angaben zu den Produktionsplänen für 2026. Bis dahin bleiben die Höhe der Rückstellungen, die tatsächliche EBITDA-Auswirkung und die Umsetzung der Schließungen die wichtigsten Punkte zur weiteren Bewertung.

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