Nordex Aktie: US-Comeback

Nordex sichert sich mit einem historischen Auftrag von Alliant Energy langfristige Auslastung und kehrt mit eigener Fertigung in den US-Markt zurück, was die Aktie auf ein neues Jahreshoch treibt.

Nordex meldet einen der größten Aufträge seiner Geschichte – und das ausgerechnet aus den USA, einem Schlüsselmarkt für Windenergie. Der Deal mit Alliant Energy sichert dem Konzern über Jahre hinweg Auslastung und bringt die Produktion in den Vereinigten Staaten zurück. Wie stark verändert dieser Schritt die Perspektive für die Nordex Aktie?

Strategischer Großauftrag in den USA

Der Windturbinenhersteller hat mit dem US-Energieversorger Alliant Energy eine umfangreiche Kooperation vereinbart. Im Rahmen des Projekts sollen bis zu 190 Anlagen der Delta4000-Serie geliefert werden.

Das Auftragsvolumen liegt bei rund 1.060 Megawatt und markiert damit den größten Einzelauftrag, den Nordex jemals in den USA verbuchen konnte. Die Installation der Turbinen ist für die Jahre 2028 und 2029 im Bundesstaat Iowa geplant.

Besonders wichtig aus Investorensicht: Im Zuge des Projekts will das Unternehmen seine Fertigung in Iowa wieder hochfahren. Dadurch stärkt Nordex die lokale Präsenz, verkürzt Lieferketten und positioniert sich im US-Onshore-Markt strukturell neu.

Die Fakten im Überblick

• Auftragsvolumen: rund 1.060 MW (über 1 Gigawatt)
• Kunde: Alliant Energy (USA)
• Standort: Iowa, inklusive Reaktivierung der lokalen Produktion
• Historie: größter Einzelauftrag von Nordex in den USA
• Fokus: Stärkung der Marktposition im US-Onshore-Segment

Kursreaktion und Analystenkommentare

An der Börse kam die Nachricht sehr gut an. Die Aktie legte nach der Bekanntgabe spürbar zu und erreichte gestern mit 28,50 Euro ein neues 52‑Wochen-Hoch. Auf Sicht von zwölf Monaten summiert sich das Plus damit auf rund 151 Prozent; seit Jahresanfang liegt der Zuwachs sogar bei knapp 143 Prozent.

Auch die technische Verfassung untermauert den Aufwärtstrend: Der Kurs liegt gut 40 Prozent über dem 200‑Tage-Durchschnitt von 20,39 Euro und etwa 11 Prozent über der 50‑Tage-Linie. Gleichzeitig signalisiert ein 14‑Tage-RSI von 32,0, dass der Titel trotz der starken Performance kurzfristig nicht deutlich überhitzt ist. Die annualisierte 30‑Tage-Volatilität von gut 38 Prozent zeigt allerdings, dass Anleger mit spürbaren Schwankungen rechnen müssen.

Analysten großer Häuser stützen die positive Marktreaktion mit konkreten Einschätzungen:

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• Citigroup: Bestätigt die Kaufempfehlung („Buy“) mit einem Kursziel von 30 Euro. Begründung: Der Vertrag stabilisiere die Auftragslage für mehrere Jahre.
• Metzler: Ebenfalls „Buy“ mit Kursziel 30 Euro. Der Wiedereinstieg in die US-Produktion wird als strategisch bedeutsam bewertet.

Damit liegt das aktuelle Kursniveau nur knapp unter den genannten Zielen der Analysten.

Operativer Ausblick und Einordnung

Der neue US-Auftrag ist weit mehr als eine einzelne Großbestellung. Für Nordex bedeutet er:

• eine langfristig planbare Auslastung ab Ende des Jahrzehnts,
• einen erneuten Fuß in der Tür des wichtigen US-Onshore-Marktes,
• sowie die Chance, durch lokale Fertigung wettbewerbsfähiger bei künftigen Ausschreibungen aufzutreten.

Operativ sendet der Schritt das Signal, dass Nordex in der Lage ist, sich in einem stark umkämpften Markt gegen größere Konkurrenten durchzusetzen. Die Reaktivierung der Produktion in Iowa spricht zudem dafür, dass das Unternehmen Nordamerika nicht nur als Einmalprojekt, sondern als strategischen Wachstumsmarkt betrachtet.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie nach dem Anstieg in einer fortgeschrittenen Aufwärtsbewegung. Der Titel notiert exakt am 52‑Wochen-Hoch, der Abstand zu den gleitenden Durchschnitten zeigt einen etablierten Trend. Kurzfristig dürfte die erhöhte Volatilität anhalten, da der Markt die wirtschaftlichen Details und Margen des US-Projekts nach und nach einpreist.

Im Kern steht damit eine klare Botschaft: Mit dem Alliant-Energy-Deal verbindet Nordex einen historischen Auftrag, eine gestärkte Präsenz im US-Markt und eine weiterhin robuste Kursentwicklung – eine Kombination, die den Handlungsspielraum des Unternehmens in den kommenden Jahren deutlich erweitert.

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