Nokia Aktie: Millionen-Spritze aus Europa

Die Europäische Investitionsbank finanziert Nokias Forschung für KI-gestützte 6G-Netze. Die Finanzspritze ergänzt die strategische Partnerschaft mit Nvidia.

Nokia sichert sich massive finanzielle Rückendeckung für die nächste Mobilfunk-Generation. Die Europäische Investitionsbank (EIB) stellt dem finnischen Konzern bis zu 870 Millionen Euro zur Verfügung, um die Entwicklung von 5G-Advanced und 6G voranzutreiben. In Kombination mit dem jüngsten Einstieg von Nvidia verdeutlicht dieser Schritt: Der Kampf um die technologische Führung in der europäischen Telekommunikationsinfrastruktur geht in die heiße Phase.

Strategische Offensive für 6G und KI

Das Darlehen markiert eine der größten Verpflichtungen der EIB gegenüber einem einzelnen Telekommunikationsunternehmen in den letzten Jahren. Die Mittel sind zweckgebunden und fließen direkt in Forschung und Entwicklung. Der Fokus liegt dabei auf KI-gestützten 6G-Netzwerken, energieeffizienteren Mobilsystemen und einer verbesserten Cybersicherheit – Faktoren, die für die digitale Souveränität Europas als kritisch eingestuft werden.

Die Umsetzung erfolgt über ein länderübergreifendes Programm. Ein Großteil der Aktivitäten wird in Polen stattfinden, flankiert von Standorten in Deutschland, Frankreich und Finnland. Dies dient nicht nur der Technologieentwicklung, sondern auch dem Erhalt von hochqualifizierten Arbeitsplätzen und geistigem Eigentum innerhalb der EU. Die Auszahlung erfolgt in zwei Tranchen: 435 Millionen Euro werden noch in diesem Monat bereitgestellt, der Rest folgt Mitte 2026.

Nvidia-Partnerschaft als technologischer Hebel

Diese Finanzierung ergänzt die Ende Oktober verkündete strategische Partnerschaft mit Nvidia. Der US-Chiphersteller hatte sich mit einer Investition von einer Milliarde Dollar einen Anteil von 2,9 Prozent an Nokia gesichert. Analysten interpretieren die Kombination aus Nvidia-Kooperation und EIB-Finanzierung als klaren Versuch, die Infrastruktur für das KI-Zeitalter zu rüsten.

Dabei geht es vor allem um die Verschmelzung von Rechenleistung und Netzwerktechnik:
* Beschleunigung von KI-fähiger Netzwerkinfrastruktur
* Integration von Nokias 5G/6G-Lösungen mit Nvidia-Technologie
* Optimierung von Cloud-Lösungen und Edge-Computing

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Kurs unter Druck trotz Jahresplus

An der Börse reagierten Anleger zuletzt zurückhaltend. Obwohl die Aktie seit Jahresanfang ein Plus von über 20 Prozent verzeichnet, geriet der Kurs in den letzten 30 Tagen unter Druck und verlor rund 9 Prozent an Wert. Mit einem RSI von 19,3 notiert das Papier aktuell im technisch überverkauften Bereich.

Parallel dazu strafft Nokia seine Börsenpräsenz. Das angekündigte Delisting von der Euronext Paris wird planmäßig zum 31. Dezember 2025 vollzogen. Dieser Schritt dient der Reduzierung von Verwaltungskosten und hat keinen Einfluss auf die Notierungen in Helsinki oder New York.

Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 21 preist der Markt bereits eine Erholung der Gewinne ein. Die Unterstützung durch die EIB sichert die langfristige Finanzierung der teuren Forschung ab, doch der Erfolg hängt nun davon ab, wie effizient Nokia diese Mittel in marktfähige 6G-Produkte umwandeln kann, bevor die nächste Investitionsrunde im Telekommunikationssektor beginnt.

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