Nokia Aktie: Durchbruch bei Patenten

Nokia sichert sich einen wichtigen Patentlizenzvertrag mit Stellantis und baut seine 5G-Plattform in Indien aus, um F&E-Investitionen in stabile Einnahmen zu verwandeln.

Nokia hat in den vergangenen Stunden gleich zwei strategische Erfolge vermeldet. Der finnische Telekommunikationskonzern sicherte sich einen neuen Patentlizenzvertrag mit dem Automobilriesen Stellantis und baute seine 5G-Partnerschaft in Indien aus. Die Bewegungen zeigen: Nokia macht ernst damit, seine milliardenschweren F&E-Investitionen endlich in stabile Ertragsströme zu verwandeln.

Stellantis zahlt für Wi-Fi-Technologie

Das Kernstück der jüngsten Entwicklung ist die Vereinbarung mit Stellantis, dem Mutterkonzern von Marken wie Jeep, Peugeot, Fiat und Alfa Romeo. Der am 11. Dezember finalisierte Vertrag regelt die lizenzpflichtige Nutzung von Nokias Wi-Fi-Patenten in vernetzten Fahrzeugen.

Für Nokia ist das mehr als nur ein weiterer Deal. Es ist der zweite große Coup im Automotive-Segment nach der Mercedes-Benz-Vereinbarung Anfang des Jahres. Die Botschaft ist klar: Die Patente des Konzerns sind für moderne, softwaregesteuerte Fahrzeuge unverzichtbar – und sie generieren wiederkehrende Lizenzeinnahmen.

Parallel dazu verstärkt Nokia seine Präsenz in Indien durch eine Kooperation mit Bharti Airtel. Gemeinsam wollen beide Unternehmen 5G-Netzwerkfunktionen über Programmierschnittstellen (APIs) für Drittentwickler zugänglich machen. Das Konzept: “Network as Code” – die 5G-Infrastruktur wird zur programmierbaren Plattform, die Nokia über reine Konnektivität hinaus monetarisieren kann.

Vom Hardware-Geschäft zur Lizenzstrategie

Die strategische Relevanz wird im Kontext der Branchenentwicklung deutlich. Nokia hat seit 2000 über 150 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung investiert. Während die Hochphase des 5G-Netzausbaus abebbt, konzentriert sich das Unternehmen darauf, aus diesem Know-how höhermargige Erträge zu ziehen.

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Die Automotive-Lizenzierung über die Sparte “Technologies” bietet genau das: stabilere Einnahmen, die weniger anfällig für die zyklischen Schwankungen im Netzwerkausrüstungsgeschäft sind. Mit Großkunden wie Stellantis und Mercedes-Benz positioniert sich Nokia als unverzichtbarer Technologiepartner für die Automobilindustrie.

Ausblick auf Q4

Investoren dürften im Q4-Bericht, der Anfang 2026 erwartet wird, genau auf den Umsatzbeitrag des Stellantis-Vertrags achten. Zudem plant Nokia eine Umstrukturierung seiner Berichterstattung, die mehr Transparenz über die Profitabilität einzelner Geschäftsbereiche – insbesondere Netzwerkinfrastruktur und Cloud-Services – schaffen soll.

Die Kursentwicklung der vergangenen Monate zeigt Nokia in einer Konsolidierungsphase. Die jüngsten Meldungen könnten jedoch den Beweis liefern, dass die Transformation vom Hardware-Lieferanten zum Lizenz- und Plattformanbieter Früchte trägt.

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