Nicotinamid, Hautkrebs-Risiko

Nicotinamid senkt Hautkrebs-Risiko um 54 Prozent

06.12.2025 - 23:59:12

Über 33.000 Patientendaten bestätigen: Vitamin B3 schützt effektiv vor gefährlichem Hautkrebs. Eine aktuelle Großstudie im JAMA Dermatology liefert die bislang stärksten Beweise aus der klinischen Praxis – besonders beeindruckend bei frühem Therapiestart.

Ein altbekanntes Vitamin rückt in den Fokus der Hautkrebsprävention: Nicotinamid, auch als Niacinamid bekannt, zeigt in einer wegweisenden US-Studie bemerkenswerte Schutzwirkung. Die Ergebnisse basieren nicht auf Laborversuchen, sondern auf echten Patientendaten aus dem klinischen Alltag – ein entscheidender Unterschied zu früheren Untersuchungen.

Das Besondere: Das günstige und gut verträgliche B-Vitamin könnte sich als pragmatische Waffe gegen hellen Hautkrebs etablieren. Vor allem für Hochrisikopatienten bietet die Substanz neue Hoffnung.

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Forscher um Dr. Kimberly Breglio analysierten elektronische Gesundheitsakten von 33.833 Veteranen über mehr als zwei Jahrzehnte (1999–2024). Die Kernbotschaft: Patienten mit Nicotinamid-Einnahme hatten ein 14 Prozent geringeres Gesamtrisiko für erneute Hautkrebserkrankungen.

Noch dramatischer fiel das Ergebnis bei einer bestimmten Gruppe aus: Wer direkt nach der ersten Hautkrebs-Diagnose mit der Einnahme begann, senkte sein Risiko für weitere Tumoren um 54 Prozent.

Der Zeitpunkt entscheidet offenbar maßgeblich über den Erfolg. Je früher die Prävention nach dem ersten Warnzeichen startet, desto effektiver der Schutz.

Plattenepithelkarzinome im Visier

Die Studie zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Hautkrebsformen. Während beim häufigerem Basalzellkarzinom (BCC) keine signifikante Risikoreduktion nachweisbar war, überzeugen die Daten beim Plattenepithelkarzinom (cSCC).

Diese aggressive Hautkrebsform wurde durch Nicotinamid um 22 Prozent reduziert. Ein wichtiges Signal für Dermatologen, denn Plattenepithelkarzinome neigen zur Metastasierung und verursachen die meisten Todesfälle durch hellen Hautkrebs.

Offenbar greift Nicotinamid effektiv in die DNA-Reparaturmechanismen der Haut ein und unterstützt die zelluläre Energieversorgung gegen UV-Schäden.

Real-World-Bestätigung der ONTRAC-Studie

Die australische ONTRAC-Studie aus 2015 zeigte unter kontrollierten Bedingungen bereits eine Reduktion neuer Hautkrebserkrankungen um 23 Prozent bei einer Dosierung von zweimal täglich 500 mg.

Die neuen US-Daten belegen nun: Der Effekt funktioniert auch im echten Leben, wo Patienten mal eine Dosis vergessen oder andere Medikamente einnehmen. Ein entscheidender Punkt für die praktische Anwendbarkeit.

Allerdings: Die ONTRAC-Studie fand auch eine Reduktion bei Basalzellkarzinomen – in der aktuellen Real-World-Analyse blieb dieser Effekt aus. Welche Patientengruppen profitieren am meisten? Diese Frage wird derzeit intensiv diskutiert.

Wie wirkt das Vitamin?

Nicotinamid fungiert als Vorstufe von NAD+ (Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid), das für zelluläre Energieproduktion und DNA-Reparatur essenziell ist. UV-Strahlung erschöpft diese Energiereserven – Nicotinamid füllt sie wieder auf und gibt der Hautzelle die Kraft zur Selbstreparatur.

Die Vorteile gegenüber anderen Präventionsmitteln:

  • Exzellentes Sicherheitsprofil – keine schweren Nebenwirkungen wie bei Retinoiden
  • Keine Hautrötungen – anders als bei klassischem Niacin
  • Extrem kostengünstig – im Vergleich zu Chemopräventiva
  • Gut verträglich – auch bei Langzeiteinnahme

Dermatologen warnen jedoch: “Kein Freifahrtschein für ungeschütztes Sonnenbaden.” Nicotinamid ergänzt den klassischen Sonnenschutz, ersetzt ihn aber nicht.

Neue Leitlinien in Sicht?

Die aktuellen Entwicklungen dürften die Hautkrebsprävention verändern. Dermatologische Fachgesellschaften werden ihre Empfehlungen voraussichtlich anpassen.

Erwartete Änderungen:

  • Standard-Empfehlung von 500 mg zweimal täglich nach erster Plattenepithelkarzinom-Diagnose
  • Fokus auf Hochrisikogruppen wie Transplantationspatienten
  • Frühere Verschreibung statt Reaktion nach multiplen Tumoren

Der Trend geht klar zur sekundären Prävention. Routinemäßige Nicotinamid-Gabe könnte dem Gesundheitssystem Kosten sparen und Patienten Leid ersparen.

Die Daten untermauern die Rolle von Nicotinamid als effektive, sichere und günstige Säule in der Hautkrebsvorsorge. Für Patienten mit Hautkrebs-Vorgeschichte eine der hoffnungsvollsten Entwicklungen der letzten Jahre.


Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und ersetzt keine ärztliche Beratung. Sprechen Sie vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit Ihrem Arzt.

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