New, York

New York setzt auf digitale Bildung statt Verbote

17.12.2025 - 20:21:12

Während Australien mit einem Social-Media-Verbot für Jugendliche weltweit Schlagzeilen macht, verfolgt New York einen anderen Ansatz für mehr Onlinesicherheit: Die Stadt investiert in digitale Bildung für Hunderttausende Bewohner sozialer Wohnungen.

Die Millionenmetropole erweitert ihr erfolgreiches Programm „Big Apple Connect“ um eine zentrale Komponente: einen kostenlosen digitalen Lern-Hub. Das Angebot richtet sich speziell an die über 300.000 Bewohner der städtischen Wohnungsbaugesellschaft NYCHA, die bereits seit 2022 kostenfreies Internet und Basis-TV erhalten.

„Der Zugang zum Netz ist nur der erste Schritt. Die Fähigkeit, sich dort sicher und effektiv zu bewegen, ist der zweite“, erklärte New Yorks Technologiechef Matt Fraser bei der Vorstellung. Der neue Hub bietet in Zusammenarbeit mit der Initiative „Neighborhood Tech Help“ Kurse zum Umgang mit Geräten, zur Kontosicherheit und zum sicheren Surfen.

Finanziert wird die Bildungs-Offensive mit 1,2 Millionen US-Dollar von den Telekommunikationsunternehmen Optimum und Spectrum. Das erste Modul „Getting to Know Your Computer“ ist bereits online. Live-Schulungen sollen folgen. Der Ansatz: Nutzer durch grundlegende Kompetenzen gegen Phishing und Desinformation zu wappnen – statt nur auf technische Filter zu setzen.

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Australiens radikaler Gegenentwurf: Verbot statt Bildung

Während New York auf Aufklärung setzt, geht Australien einen radikal anderen Weg. Seit dem 10. Dezember gilt dort das weltweit erste Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Die Gesetzesnovelle untersagt Minderjährigen Accounts auf Plattformen wie TikTok, Instagram, X und Snapchat.

Die Durchsetzung liegt ganz bei den Tech-Konzernen. Sie müssen „angemessene Schritte“ unternehmen, um den Zugang Minderjähriger zu verhindern. Bei Verstößen drohen Strafen von bis zu 49,5 Millionen Australischen Dollar (rund 30 Millionen Euro). Die Regierung von Premierminister Anthony Albanese begründet das Gesetz mit dem Schutz der psychischen Gesundheit.

Kritiker, darunter digitale Bürgerrechtsgruppen, warnen jedoch vor unbeabsichtigten Folgen. Könnte das Verbot junge Menschen nicht in dunklere, unregulierte Ecken des Internets treiben? Die EU und Großbritannien beobachten das Experiment genau.

Digitale Kompetenz beginnt in der Schule

Jenseits staatlicher Regulierung zeigen lokale Bildungsinitiativen, wie digitale Mündigkeit früh vermittelt werden kann. In Schottland erhielt die Strathblane Primary School kürzlich gleich drei Auszeichnungen für digitale Bildung.

Die Schule wurde für ihren umfassenden Ansatz geehrt, der digitale Kompetenz, Wohlbefinden im Netz und kreatives Programmieren in den Lehrplan integriert. „Die Arbeitswelt verändert sich rasant, während wir immer mehr Zeit online verbringen“, so ein lokaler Bildungspolitiker. Die Auszeichnung unterstreicht: Cyber-Resilienz und Onlinesicherheit müssen von klein auf gelernt werden – lange bevor gesetzliche Altersbeschränkungen greifen.

Globale Weggabelung: Abschottung oder Befähigung?

Die jüngsten Entwicklungen markieren eine globale Weggabelung in der Internetpolitik. Auf der einen Seite steht das „Restriktions-Modell“ Australiens, das das Netz für Jugendliche per Gesetz abschotten will. Auf der anderen Seite das „Bildungs-Modell“ New Yorks, das digitale Bürgerrechte als erlernbare Fähigkeit begreift.

„Wir erleben eine Gabelung der Strategien“, analysiert Digitalexpertin Dr. Elena Rossi. „Ein Weg versucht, das Internet zu säubern, indem er vulnerable Nutzer entfernt. Der andere Weg versucht, die Nutzer durch digitale Bildung zu immunisieren.“ Welcher Ansatz sich durchsetzt, könnte die Internetpolitik des nächsten Jahrzehnts prägen.

Die kommenden Monate werden zeigen, welcher Weg tragfähiger ist. In New York wird der Erfolg an der Nutzung des Lern-Hubs und den messbaren Kompetenzzuwächsen gemessen. In Australien wartet die Tech-Branche gespannt auf die ersten Strafverfahren, die klären sollen, was „angemessene“ Altersverifikation bedeutet. Währenddessen fließen in den USA weitere Millionen in digitale Bildungsprojekte – ein Gegenentwurf zu reinen Verboten.

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