Nestlé, Aktie

Nestlé Aktie: Juristische Schlappe in Brasilien

20.12.2025 - 02:30:35

Ein brasilianisches Gericht untersagt Nestlé die Nutzung der Marke Coffee+ aufgrund von Verwechslungsgefahr. Der Konzern sieht sich gleichzeitig mit steigenden Rohstoffkosten und dem Ziel einer höheren operativen Marge konfrontiert.

Ein brasilianisches Gericht hat Nestlé zu einem Stopp der Marke “Coffee+” gezwungen – im Rechtsstreit mit dem lokalen Kaffeeproduzenten Coffee++ zog der Schweizer Konzern den Kürzeren. Die einstweilige Verfügung kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Nestlé kämpft ohnehin mit steigenden Rohstoffkosten und muss seine operative Marge wieder in den Griff bekommen.

Die wichtigsten Fakten:
– Gericht in Minas Gerais ordnet sofortigen Marken-Stopp an
– Coffee++ hält die Rechte seit 2020, registriert in über 30 Ländern
– Nestlé hatte selbst geklagt, um die Markenrechte anzufechten
– Parallele Herausforderung: Margendruck durch teure Kaffee- und Kakaopreise

Verwechslungsgefahr für Verbraucher

Richterin Claudia Helena Batista begründete die Entscheidung mit der potenziellen Verwechslungsgefahr. Alle Produkte mit dem Coffee+ Logo müssen aus dem physischen und Online-Handel verschwinden. Bei Nichteinhaltung drohen dem Konzern Strafzahlungen.

Nestlé hatte am 24. September selbst eine Klage eingereicht, um die Markenrechte von Coffee++ in Brasilien anzufechten. Der brasilianische Kaffeeproduzent ist nicht nur lokal aktiv: Coffee++ CEO Leonardo Montesanto plant die internationale Expansion und will 2026 auf Fachmessen in Dubai und Paris präsent sein.

Operative Herausforderungen belasten Marge

Neben dem juristischen Rückschlag macht dem Nahrungsmittelriese die Kostenseite zu schaffen. Kaffee und Kakao als zentrale Inputfaktoren sind deutlich teurer geworden, was die operative Marge belastet. Analysten sehen allerdings erste Entspannungssignale bei den Rohstoffpreisen.

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Der Konzern reagiert mit aggressiven Kostensenkungsmaßnahmen. Das mittelfristige Ziel: eine operative Marge von mindestens 17%. Die Free-Cash-Flow-Konversion hat sich zuletzt abgeschwächt, die Dividendenzahlungen bleiben jedoch vollständig gedeckt.

Schuldenquote im Fokus

Die Nettoverschuldung im Verhältnis zum EBITDA ist durch vergangene Aktienrückkaufprogramme angestiegen. Derzeit kühlen die Rückkäufe ab, die Schuldenquoten bewegen sich noch im Branchenstandard. In den kommenden Quartalen dürfte der Schuldenabbau Priorität bekommen.

Die Nestlé-Aktie notiert bei 84,51 Euro und bewegt sich damit rund 11 Prozent über dem 52-Wochen-Tief. Der juristische Rückschlag in Brasilien ist für den global aufgestellten Konzern zwar ärgerlich, wird aber durch die laufenden Restrukturierungsmaßnahmen und die erwartete Entspannung bei den Rohstoffkosten teilweise kompensiert.

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