Nebius Aktie: Wegweisende Innovationen

Der Infrastruktur-Spezialist Nebius sichert sich langfristige Großaufträge im Wert von über 20 Mrd. US-Dollar und strebt eine Gigawatt-Kapazität bis 2026 an.

Nebius startet mit Rückenwind in den Handelstag. Ein ausführlicher „Strong Buy“-Kommentar sowie positive Signale aus dem Halbleitersektor sorgen nach dem Kursrückgang vom Mittwoch für etwas Entspannung. Im Mittelpunkt stehen konkrete Großaufträge und die Frage, ob der Markt das Wachstumspotenzial des Infrastruktur-Spezialisten unterschätzt.

• Fünfjahresvertrag mit Microsoft über rund 17,4 Mrd. US-Dollar
• Zusätzlich 3-Mrd.-US-Dollar-Infrastrukturdeal mit Meta
• Ziel: 1 Gigawatt aktive Leistungskapazität bis 2026
• Prognose: ARR von 7,9 Mrd. US-Dollar bis 2026, KUV (forward) 2,57

Großaufträge sichern Planung ab

Auslöser der positiven Einstufung ist eine detaillierte Analyse auf Seeking Alpha, die Nebius als überzeugenden „Strong Buy“ im Kreis der Hyperscaler einordnet. Die Kernthese: Das Unternehmen baut seine Kapazitäten schnell aus und verfügt dank langfristiger Verträge über hohe Umsatzvisibilität.

Zentral ist ein fünfjähriger Vertrag mit Microsoft im Volumen von rund 17,4 Mrd. US-Dollar. Zusammen mit einem bereits zuvor gemeldeten Infrastrukturauftrag von Meta über 3 Mrd. US-Dollar ergibt sich damit eine klare Untergrenze für die mittelfristigen Erlöse. Parallel arbeitet Nebius darauf hin, bis 2026 eine aktive Leistungskapazität von 1 Gigawatt zu erreichen – eine Schlüsselgröße im Markt für KI-Infrastruktur.

Technische Fortschritte untermauern die fundamentale Argumentation. Marktberichte vom 17. Dezember bestätigen, dass Nebius AI Cloud 3.1 inzwischen Rechenleistung auf Basis von NVIDIAs Blackwell-Ultra-Architektur bereitstellt. In einer frühen Analyse am Donnerstag stufte JMP Securities Nebius als wichtigen Anbieter von Strom- und Rechenkapazität für High Performance Computing (HPC) und KI-Workloads ein.

Die aktuelle EBITDA-Schwäche wird vor allem mit hohen Reinvestitionen in GPU-Cluster begründet. Dennoch rechnet die Analyse mit einem Annual Recurring Revenue (ARR) von 7,9 Mrd. US-Dollar bis 2026. Ein auf Basis dieser Zahlen ermitteltes Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,57 deutet darauf hin, dass der Markt das künftige Wachstum im Verhältnis zum bereits vertraglich gebundenen Auftragsbestand eher vorsichtig bewertet.

AI-Boom, aber Druck auf Infrastrukturwerte

Die Einschätzung zu Nebius steht im Kontext des breiteren KI-Hardwaremarkts. Gestern Abend meldete Speicherchip-Hersteller Micron sehr starke Zahlen für das erste Fiskalquartal mit einem Umsatzplus von 57 % im Jahresvergleich. Zudem stellt Micron einen Markt für High Bandwidth Memory (HBM) von 100 Mrd. US-Dollar bis 2028 in Aussicht – ein klares Signal, dass der KI-Boom anhält.

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Gleichzeitig zeigt sich eine Spaltung innerhalb des Sektors. Während Chiphersteller wie Micron und Nvidia Rekordgewinne ausweisen, geraten Infrastrukturaufbauer wie Nebius, CoreWeave und Oracle unter Abgabedruck. Nebius notiert rund 45 % unter seinen jüngsten Hochs. Im Vordergrund stehen dabei Sorgen um hohe Investitionsausgaben und Risiken rund um komplexe Finanzierungsstrukturen.

Die nun bestätigten, konkreten Verträge mit Hyperscalern der ersten Liga wie Microsoft und Meta adressieren einen zentralen Kritikpunkt: die Nachhaltigkeit der Nachfrage. Anders als bei rein spekulativen Ausbauprogrammen baut Nebius seine Kapazitäten auf Basis unterschriebener Aufträge aus. Das unterscheidet das Risiko-Profil klar von generischen Rechenzentrumsbetreibern ohne vergleichbar belastbare Pipeline.

Ausblick: Umsetzung entscheidet

Für die weitere Kursentwicklung wird entscheidend sein, ob Nebius den Ausbau auf 1 Gigawatt bis 2026 im geplanten Tempo umsetzt und die Volumina aus den Microsoft- und Meta-Verträgen zügig in laufende Quartalsumsätze überführt. Die Projekte bilden den Kern der mittelfristigen Wachstumsgeschichte.

Charttechnisch versucht die Aktie nach einer Korrektur von rund 30 % einen Boden auszubilden. Die aktuelle „Strong Buy“-Einstufung und der Start der Blackwell-Ultra-Implementierung schaffen ein konstruktives Umfeld. Maßgeblich wird nun, ob sich der Titel von der jüngsten Schwäche bei Infrastrukturwerten lösen und sich stärker an der dynamischen Nachfrageentwicklung im Halbleitermarkt orientieren kann, die unter anderem durch Micron belegt wurde.

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