Nebius Aktie: Positiver Frühlingsauftakt!

Der KI-Infrastrukturanbieter Nebius Group kündigt eine strategische Neuausrichtung an. Das Unternehmen plant den Besitz eigener Rechenzentren, gestützt durch Großaufträge von Microsoft und Meta im Wert von rund 20 Milliarden Dollar.

Der KI-Infrastrukturanbieter Nebius Group definiert seine Zukunft neu. Am Dienstag präsentierte das Unternehmen eine operative Roadmap, die auf den Besitz eigener Rechenzentren abzielt, statt sich primär auf Partnerschaften zu verlassen. Gestützt wird dieser Kurswechsel durch gigantische Aufträge von Microsoft und Meta. Doch angesichts eines aggressiven Wettbewerbsumfelds stellt sich die Frage: Kann Nebius den kapitalintensiven Wandel schnell genug vollziehen?

Strategiewechsel und Milliarden-Aufträge

Co-Gründer Roman Chernin bestätigte am heutigen Dienstag die strategische Neuausrichtung. Während Nebius aktuell noch Partnerschaften nutzt, um die Bereitstellung zu beschleunigen, lautet das langfristige Ziel “Build and Control”. Das Unternehmen plant, den Großteil seiner Rechenkapazitäten selbst zu besitzen und zu kontrollieren. Dieser Schritt soll in dem stark nachgefragten Markt die Margen sichern und operative Stabilität gewährleisten.

Das Fundament für diese Ambitionen bildet ein massiver Auftragsbestand. Nebius konkretisierte eine Deal-Struktur, die Verträge im Volumen von rund 17 Milliarden Dollar mit Microsoft und 3 Milliarden Dollar mit Meta Platforms umfasst. Diese Vereinbarungen, die in den vergangenen Monaten bereits für Bewegung im Kurs sorgten, werden nun in einen festen Zeitplan für den Aufbau eigener Assets integriert.

Die Marktreaktion fiel zunächst abwartend aus. Nachdem die Aktie am Vortag bei 100,33 Dollar schloss, zeigte sich im vorbörslichen Handel am Dienstag eine leichte Konsolidierung.

Konkurrenzdruck und Kapitalbedarf

Die Ankündigung erfolgt inmitten einer Finanzierungswelle im Sektor für Hochleistungsrechner (HPC). Konkurrent CoreWeave kündigte am Dienstag eine Wandelanleihe über 2 Milliarden Dollar an, mit Option auf Aufstockung. Dies löst am Markt einen regelrechten Wettlauf um Kapital aus, bei dem Akteure wie Nebius, SMCI und IREN um die Mittel für den teuren Ausbau von KI-Rechenzentren konkurrieren.

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Ungeachtet des Wettbewerbslärms verzeichnet Nebius ein explosives Wachstum. Im dritten Quartal 2025 sprang der Umsatz im Jahresvergleich um 355 Prozent auf 146 Millionen Dollar an. In den ersten neun Monaten des Jahres liegt das Plus bei 437 Prozent. Die Aktie spiegelt diese Dynamik mit einem Anstieg von über 200 Prozent seit Jahresbeginn wider, bleibt mit einem Beta von 5,8 jedoch deutlich volatiler als der Gesamtmarkt.

Ausblick bis 2026

Der aktuelle Aktienkurs um 100 Dollar markiert eine Stabilisierung nach den extremen Ausschlägen im September und Oktober. Investoren wägen nun das Ausführungsrisiko der enormen Pipeline gegen die schnelle Umsatzexpansion ab. Der Wechsel zum anlageintensiven Modell erfordert hohe Investitionen, schafft aber langfristig höhere Eintrittsbarrieren für Wettbewerber.

Der Fokus richtet sich nun auf die Erreichung der ambitionierten Ziele für 2026. Das Management prognostiziert bis Ende 2026 eine annualisierte Umsatzrate (Run Rate) von 7 bis 9 Milliarden Dollar. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die nächsten konkreten Schritte beim Bau eigener Rechenzentren sowie die Strukturierung der nötigen Fremdfinanzierung entscheidend sein.

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