Nasdaq 100: Atempause vor Zinsentscheid

Der Nasdaq 100 verharrt vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank. Während Halbleiterwerte von KI-Gerüchten profitieren, belasten Tesla und steigende Renditen die Stimmung.

Der Tech-Index trat zum Wochenstart weitgehend auf der Stelle. Während Anleger nervös auf die bevorstehende Entscheidung der US-Notenbank blicken, sorgte eine deutliche Rotation innerhalb des Sektors für Bewegung unter der Oberfläche. Halbleiter-Titel profitierten von neuen KI-Fantasien, doch Schwergewichte wie Tesla bremsten die Stimmung und verhinderten neue Rekorde.

Warten auf Powell

Verantwortlich für die abwartende Haltung ist primär der Kalender: Am Mittwoch steht der Zinsentscheid der Federal Reserve an. Zwar hat der Markt eine Senkung fest eingepreist, doch die Ungewissheit über den Ausblick für 2026 sorgt für Zurückhaltung. Zusätzlich drückten am Montag steigende Anleiherenditen auf die Kauflaune. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen kletterte auf 4,17 Prozent, was traditionell die Bewertungen von wachstumsstarken Tech-Werten unter Druck setzt.

Halbleiter stützen, Tesla belastet

Innerhalb des Index zeigte sich ein gespaltenes Bild. Broadcom kletterte um 2,3 Prozent nach Berichten über fortgeschrittene Gespräche mit Microsoft zur Entwicklung maßgeschneiderter KI-Chips. Dies zog Branchenkollegen wie Micron und Lam Research mit nach oben.

Ganz anders die Lage bei Tesla: Eine Herabstufung durch Morgan Stanley schickte die Aktie 3,4 Prozent ins Minus. Die Analysten verwiesen auf Sorgen um die Bewertung und eine sich abschwächende Nachfrageprognose für E-Autos im Jahr 2026. Leidtragender der Broadcom-Nachrichten war zudem Marvell Technology. Die Aktie verlor sieben Prozent, da Investoren durch die potenzielle Kooperation zwischen Broadcom und Microsoft wachsende Konkurrenz für Marvell befürchten.

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Übernahmefantasie im Mediensektor

Für Bewegung sorgten auch M&A-Gerüchte. Warner Bros. Discovery legte 3,7 Prozent zu, nachdem Berichte über ein feindliches Übernahmeangebot von Paramount Global die Runde machten. Dies setzte im Gegenzug Netflix unter Druck (minus 3,5 Prozent), da Anleger einen verschärften Wettbewerb durch einen potenziell stärkeren Konkurrenten fürchten.

Für den heutigen Dienstag ist mit weiterer Zurückhaltung zu rechnen. Solange der Index, der bei 25.698 Punkten schloss, die kurzfristige Unterstützung bei 25.650 Punkten hält, bleibt der übergeordnete Aufwärtstrend intakt. Fällt diese Marke jedoch bei steigendem Volumen, könnte es zu einer Marktbereinigung noch vor der Fed-Sitzung kommen.

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