Festnahme, Anschlägen

Nach zwei Anschlägen auf Güterzüge entlang der Baikal-Amur-Magistrale (BAM) hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB in der sibirischen Region Omsk einen Verdächtigen festgenommen.

07.12.2023 - 15:52:43

Festnahme nach Anschlägen auf Güterzüge in Russland

Bei dem 52-Jährigen handele es sich um einen Bürger aus Belarus. Ende November habe er im Auftrag ukrainischer Geheimdienste Sprengstoffanschläge auf zwei Züge mit Erdölprodukten verübt. Russische Staatsmedien veröffentlichten einen Ausschnitt aus einem Verhörvideo, in dem ein unkenntlich gemachter Mann seine Verantwortung für die Anschläge einräumte.

Bei einem Anschlag hätten sich Zisternen mit brennbaren Stoffen entzündet und die Bahnstrecke zeitweilig blockiert, teilte der FSB mit. Anschließend wurde nach Medienangaben an einer Umleitungsstrecke ein weiterer Frachtzug zum Ziel. Der Mann soll im Auftrag eines weiteren Verdächtigen aus Belarus, der in Litauen lebt, gehandelt haben. In Belarus und Russland sind seit längerem so bezeichnete Schienenpartisanen im Einsatz, die Sabotageakte gegen Güterzüge - darunter mit Militärfracht - verüben, um den Nachschub für Moskaus Krieg gegen die Ukraine zu stoppen.

Auch ukrainische Medien schrieben unter Berufung auf Sicherheitskreise die Verantwortung für die Angriffe dem Kiewer Geheimdienst SBU zu. Nach Angaben des FSB in Moskau wird nun untersucht, ob der wegen Terrorverdachts festgenommene Verdächtige auch für andere Anschläge und Sabotageakte im Auftrag ukrainischer Geheimdienste verantwortlich sei.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die benachbarte Ukraine vor mehr als 21 Monaten wurden etliche, für Russlands Kriegsindustrie bedeutende Objekte zum Ziel von Anschlägen. So berichtete der FSB am Donnerstag auch über die Festnahme eines 21 Jahre alten Russen aus der Stadt Kaliningrad nahe der Ostsee. Dem Geheimdienst zufolge soll der Mann zusammen mit weiteren Personen in Kiews Auftrag eine Reihe von Brandanschlägen in mehreren russischen Regionen geplant und ausgeführt haben. Unabhängig überprüfen ließen sich die FSB-Angaben nicht.

@ dpa.de