ROUNDUPAktien, Frankfurt

Nach der Erholung zum Wochenstart hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag nachgegeben.

16.12.2025 - 18:03:45

Frankfurt Schluss: Dax hält 24.000 Punkte - Industriestimmung mau

Triste Stimmungsdaten aus der deutschen Wirtschaft lasteten ein Stück weit auf den Börsen. Die US-Arbeitsmarktdaten am frühen Nachmittag hinterließen derweil kaum Spuren, sie zeichneten ein durchwachsenes Bild und untermauerten die Erwartung perspektivisch weiter sinkender Leitzinsen in den USA.

Insgesamt waren abermals eher Gewinnmitnahmen durch Anleger bei den 2025 stark gelaufenen Aktien zu sehen, während bei erhofften Erholungskandidaten hier und da zugegriffen wurde. Vor allem große Investoren dürften ihre Bücher für dieses Jahr aber schon geschlossen haben oder so langsam schließen.

Der Dax DE0008469008 schloss mit 24.076,87 Punkten und damit 0,6 Prozent tiefer als am Vortag. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Werte verlor ebenfalls gut ein halbes Prozent auf 30.047,03 Zähler. Für den EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es im Gleichschritt abwärts, und zwar auf 5.717,83 Punkte.

Außerhalb der Eurozone schloss der Schweizer Leitindex SMI hingegen mit einem Plus von 0,15 Prozent. Der britische FTSE 100 gab indes am Ende um 0,7 Prozent nach und in den USA ging es zum Handelsende hierzulande sowohl an der Nasdaq als auch an der Wall Street moderat nach unten.

"Mit Blick auf die heute veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes ist die Stimmung in der deutschen Wirtschaft zum Jahresende genauso schlecht wie am Anfang", fasste Expertin Christine Romar vom Broker CMC Markets die Lage zusammen. "Die Hoffnung aus dem Frühsommer auf eine Wirtschaftswende nach dem Regierungswechsel in Berlin hat sich bislang nicht erfüllt und alle Beteiligten werden sie wohl mit ins neue Jahr nehmen müssen."

Mit Blick auf die Arbeitsmarktdaten der US-Regierung für Oktober und November, die wegen eines wochenlangen Stillstandes der Regierungsgeschäfte infolge von Haushaltsstreitigkeiten erst jetzt veröffentlicht wurden, konstatierte Analyst Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba eine durchwachsene Entwicklung: "Beschäftigungsrückgang im Oktober überrascht, solide im November."

Die Zinssenkung der Fed in der Vorwoche erscheine gerechtfertigt, so Umlauf. Derweil liegt die Arbeitslosenquote ungeachtet des Anstiegs auf einem im historischen Vergleich niedrigen Niveau. Alles in allem gehe er aber davon aus, dass die bereits ausgeprägten Erwartungen weiterer Zinssenkungen durch die Fed präsent bleiben.

Die Aktien von Rüstungswerten reagierten mit weiteren Kursverlusten auf die jüngsten Gespräche in Berlin über ein Ende des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine, nachdem die beteiligten Seiten die Verhandlungen als Fortschritt bezeichnet hatten. Das betrifft vor allem die Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Falle eines Waffenstillstands. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj scheint sich damit abgefunden zu haben, dass ein Nato-Beitritt unrealistisch ist. Die Papiere von TKMS DE000TKMS001, Rheinmetall DE0007030009, Renk DE000RENK730 und Hensoldt DE000HAG0005 knickten um bis zu rund viereinhalb Prozent ein.

Der Kurssprung der Tui DE000TUAG505-Aktien vom Vortag ging noch etwas weiter mit einem Anstieg um 1,3 Prozent. Am Montag hatten die Titel des Reisekonzerns bereits einen Chartausbruch geschafft, also einen Widerstand hinter sich gelassen.

Die zuletzt aufgekommene Übernahmefantasie bei den Aktien von Klöckner & Co DE000KC01000 hält an. Die Aktien des Stahlhändlers kletterten auf das höchste Niveau seit Juli 2023 und behauptete zuletzt noch ein Kursplus von knapp drei Prozent. Zu Beginn der Vorwoche war der Kurs schon stark gestiegen wegen Verhandlungen mit dem US-Konzern Worthington Steel US9821041012 über ein Übernahmeangebot.

Bei SMA Solar DE000A0DJ6J9 machten kurzfristig orientierte Anleger erneut Kasse. Die Papiere fingen sich gleichwohl am unteren Ende ihres gegen Ende Oktober nochmals beschleunigten Aufwärtstrends; hier verläuft auch die 21-Tage-Linie als mögliche kurzfristige Unterstützung. Sie schlossen mit einem Kursminus von fast sechs Prozent.

@ dpa.de