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Nach dem US-Arbeitsmarktbericht ist der Dax DE0008469008 am Freitag erneut auf ein Rekordhoch geklettert.

08.12.2023 - 18:14:52

Frankfurt Schluss: Nächster Dax-Rekord nach US-Jobdaten

Der Leitindex stieg zeitweise auf rund 16 783 Punkte und schloss letztlich 0,78 Prozent höher bei 16 759,22 Zählern. Mit einem Wochenplus von 2,2 Prozent legte er bereits die sechste Woche in Folge zu. Seit seinem Oktober-Tief bei 14 630 Punkten hat der Dax gut 14,5 Prozent gewonnen. Die Anleger bauen weiter auf baldige Zinssenkungen der Notenbanken. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen legte vor dem Wochenende um 0,59 Prozent auf 26 691,29 Punkte zu.

Dabei fielen die US-Jobdaten überraschend robust aus, die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag im November etwas über den Erwartungen von Ökonomen. "Zwar könnten dabei einige Sonderfaktoren wie Saisonarbeitsstellen im Einzelhandel oder das Ende der Streiks in der Automobilbranche eine Rolle gespielt haben, dennoch sieht eine Abkühlung anders aus", schrieb Konstantin Oldenburger, Marktanalyst von CMC Markets. Auf der anderen Seite sei es aber unwahrscheinlich, dass der Stellenzuwachs zu einer weiteren Zinserhöhung führen werde. Auch deshalb höre man beim Dax aus der Ferne bereits die Glocken für den Meilenstein bei 17 000 Punkten läuten.

Am Mittwoch steht die nächste Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an, am Donnerstag folgt die Europäische Zentralbank (EZB). Mit dem US-Arbeitsmarktbericht sei "wieder viel Interpretationsraum bei der Zinsdiskussion geschaffen worden", kommentierte Marktbeobachter Andreas Lipkow. Grundsätzlich erwarten die Anleger von beiden Notenbanken keine Zinsschritte vor Weihnachten, aber sehr wohl Zinssenkungen im kommenden Jahr.

Am deutschen Aktienmarkt sank der Kurs der Papiere von Siemens Energy DE000ENER6Y0 als Schlusslicht im Dax um 2,2 Prozent. Für die Analysten der Bank JPMorgan zählen sie zu den Aktien, die Anleger meiden sollten.

Airbus NL0000235190 verbuchten nach einer Kaufempfehlung der Deutschen Bank einen Zuwachs von 2,5 Prozent und stiegen zeitweise auf ein Rekordhoch bei 142,04 Euro. Analyst Christophe Menard sieht beim Flugzeugbauer "Licht am Ende des Tunnels" und einen Wendepunkt bei den Auslieferungen.

Adidas DE000A1EWWW0 und Puma SE DE0006969603 erholten sich um 1,2 beziehungsweise 0,3 Prozent, nachdem Anleger tags zuvor infolge des guten Laufs erst einmal Kasse gemacht hatten. Ein unter den Erwartungen liegender Ausblick des nordamerikanischen Sportbekleidungsherstellers Lululemon US5500211090 erwies sich damit nicht als Belastung.

Die Aktien von Teamviewer DE000A2YN900 knüpften mit einem Plus von 3,2 Prozent an ihre Vortageserholung an. Kurzfristig stütze das tags zuvor angekündigte, neue Aktienrückkaufprogramm des Softwarekonzerns nach dem Abwärtstrend der vergangenen Monate, erklärte Analyst Armin Kremser von der DZ Bank. "Gerade auch vor dem Hintergrund von mutmaßlich noch zwei weiteren (aber letzten) Aktienplatzierungen durch Großaktionär Permira im kommenden Jahr", ergänzte er.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 stieg um 1,11 Prozent auf 4523,31 Punkte. Der französische Cac 40 FR0003500008 kletterte sogar 1,3 Prozent höher, der britische FTSE 100 GB0001383545 schloss gut ein halbes Prozent im Plus. In New York legte der Dow Jones Industrial US2605661048 zum europäischen Handelsschluss nur minimal zu. An der Wall Street hatte der US-Arbeitsmarktbericht die Erwartung bald wieder sinkender Zinsen ein wenig gedämpft.

Der Euro EU0009652759 ist nach den US-Daten unter Druck geraten und kostete zuletzt 1,0743 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0777 (Donnerstag: 1,0771) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9279 (0,9284) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,20 Prozent am Vortag auf 2,25 Prozent. Der Rentenindex Rex DE0008469107 sank um 0,12 Prozent auf 126,49 Punkte. Für den Bund-Future DE0009652644 ging es nach den Jobdaten aus den USA zuletzt um 0,64 Prozent auf 134,57 Punkte nach unten./niw/jha/

--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---

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