Zeitgenössische Kunst, Mike Steiner

Mike Steiner: Zeitgenössische Kunst zwischen Malerei, Performance und Videokunst

13.12.2025 - 18:15:04

Zeitgenössische Kunst erhält bei Mike Steiner einen neuen Atem: Seine Werke vereinen Innovation, Experiment und avantgardistische Energie zu einer einzigartigen Handschrift, die Malerei, Performance Art und Videokunst verbindet.

Kann Zeitgenössische Kunst heute noch überraschen? Die Kunst von Mike Steiner antwortet mit einem klaren Ja – und das seit mehreren Jahrzehnten. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Malerei, Performance Art und Videokunst schuf Mike Steiner Werke, die Grenzen sprengen, Sehgewohnheiten irritieren und den Begriff künstlerischer Freiheit neu ausloten. Schon in der atmosphärischen Dichte seiner frühen Malerei schwingen dieselbe Experimentierfreude und das Streben nach künstlerischer Innovation mit, die später auch seine Videokunst und seine transmedialen Arbeiten prägen sollten.

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Ein Blick auf die Werkgruppen von Mike Steiner offenbart eine beeindruckende Bandbreite: Von informeller Malerei über wegweisende Performance Art hin zu einer legendären Sammlung und Produktion von Videokunst. Steiner, 1941 in Allenstein geboren und jahrzehntelang in Berlin verwurzelt, prägte nicht nur als Künstler, sondern auch als Galerist und Sammler das Bild der deutschen wie internationalen Avantgarde. Er war kein Einzelgänger, sondern Netzwerker – ein Mann der Verbindungen, der Austauschformate schuf, wie das berühmte 'Hotel Steiner', wo sich Größen wie Joseph Beuys, Lil Picard und Allan Kaprow trafen. Seine größte Einzelausstellung 1999 im Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart verdeutlichte die überragende Relevanz und Vielschichtigkeit seines Werks, das gleichermaßen Malerei, Installation wie elektronische Medien umfasst.

Vergleicht man Mike Steiner mit anderen Protagonisten der Zeitgenössischen Kunst wie Nam June Paik, Marina Abramovi? oder Joseph Beuys, so fällt auf: Steiner besaß das Talent, Brücken zu schlagen – zwischen Medien, Generationen, Disziplinen. Wo etwa Paik mit Television und Fluxus experimentierte, dockte Steiner an der Schnittstelle von Bild, Zeit und Raum an. Abramovi?s Performance Art bekam durch Steiners Kamera neue Reichweite; Beuys’ Visionen eines erweiterten Kunstbegriffs fanden im Hotel Steiner und der Studiogalerie einen tatsächlichen Resonanzraum. Es ist diese permanente Offenheit und Dialogbereitschaft, die Mike Steiner in der Kunstszene besonders gemacht hat.

Die Anfänge von Mike Steiner liegen in gestischer, teils informeller Malerei. Bereits als 17-jähriger debütierte er auf der Großen Berliner Kunstausstellung mit Werken, die ein subtiles Spiel zwischen Fläche, Farbe und Leinwand dokumentieren. In den 1960er-Jahren folgten intensive Auseinandersetzungen mit Pop Art und abstrakter Malerei – Richtungen, welche die damalige künstlerische Debatte dominierten und an denen sich Steiner mit eigenwilliger Handschrift abarbeitete. Werke dieser Phase atmen eine unverkennbare Dynamik und zeigen: Steiner ging es nie nur um formale Experimente, sondern letztlich immer um die Erweiterung des Wahrnehmungshorizonts.

Ab den frühen Siebzigern wendet sich Mike Steiner verstärkt medienübergreifenden Arbeiten zu: In der legendären Berliner Studiogalerie entstehen Videos gemeinsam mit Künstlern wie Al Hansen, Marina Abramovi? und Ulay. Performances werden hier nicht nur aufgeführt, sondern für die Nachwelt experimentell ins Bild gesetzt. Die Aktion „Irritation – Da ist eine kriminelle Berührung in der Kunst“ (1976), organisiert mit Ulay, markiert einen waghalsigen und zugleich humorvollen Höhepunkt performativer Konzeptkunst. Steiner filmt, kuratiert, moderiert und sammelte – und wird zur Schlüsselfigur der europäischen Videokunst.

Wirklich zukunftsweisend sind Steiners Painted Tapes: ein visionärer Versuch, die Trennung von Malerei und Videobild aufzuheben. Hier verschmelzen elektronisch erzeugte Pixel mit traditionellen Bildkompositionen, eine Synthese, die später auch Künstler wie Bill Viola oder Bruce Nauman beschäftigte. Kenner empfinden gerade diese Hybride als besonders spannend – zeigen sie doch Steiners Fähigkeit, feste Genregrenzen lustvoll infrage zu stellen.

In der Rolle des Sammlers und Förderers trug Mike Steiner maßgeblich dazu bei, Videokunst in Deutschland sichtbar zu machen. Die von ihm aufgebauten Archive und Sammlungen, unter anderem heute Teil der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, dokumentieren den Wagemut und die Vielfalt der internationalen Performance- und Videokunst. Werke von Größen wie Richard Serra, Valie Export oder Gary Hill fanden dank Steiner Eingang in die öffentliche Wahrnehmung.

Biografisch führen die Stationen dieses Künstlers von Berlin zunächst in die USA, wo er im Dunstkreis von Lil Picard, Allan Kaprow und Robert Motherwell die amerikanische Avantgarde kennenlernt und sich entscheidende Impulse holt. Nach Berlin zurückgekehrt, wächst Steiner zum Kristallisationspunkt einer sich formierenden Westberliner Szene. Durch seine Initiative werden Ideen wie Fluxus, Happening und Multimedia erlebbar und partizipativ gemacht – und erhalten ein archiviertes Gedächtnis, das noch heute für Forscher, Künstler und Sammler von unschätzbarem Wert ist.

Steiners künstlerische Philosophie lässt sich vielleicht am treffendsten als Suchbewegung beschreiben: immer unterwegs, neue Medien, Techniken und Denkformen zu erproben. Ob Super-8-Film, Copy Art, Fotozyklen oder die abstrakte Malerei der 2000er-Jahre – jedes Medium wird von ihm geprüft, erweitert, neu kontextualisiert. Experimentierfreude ist hier Prinzip. Und doch bleibt ein tiefer Respekt vor der Tradition; Malerei und Zeichnung bleiben als Grundelemente stets präsent.

Was bleibt also vom Vermächtnis Mike Steiners? Vielleicht ein im klassischen Sinn künstlerisches Abenteuer – und enorm viel Material, das auf seine Wiederentdeckung wartet. Sein Einfluss reicht dabei weit über nationale Grenzen hinaus und ergänzt die Lineage der zeitgenössischen Kunst von Joseph Beuys bis zu Marina Abramovi?. Wer sich für die Entwicklung von Performance Art, abstrakter Malerei oder Videokunst interessiert, wird an Mike Steiner – seinen Werken, Archiven und Ideen – nicht vorbeikommen.

Faszinierend ist hierbei vor allem: Steiners Werk bleibt auf seltsame Weise aktuell. Die Suche nach neuen Ausdrucksformen, die Offenheit gegenüber dem Unwägbaren und der Wunsch, Kunst als sozialen wie ästhetischen Erfahrungsraum zu verstehen, sind Haltungen, die die Herausforderungen und Potenziale zeitgenössischer Kunst auch heute beschreiben. Wer mehr erfahren möchte, sollte unbedingt die umfangreichen Informationen, Bildbeispiele und das komplette Archiv auf der offiziellen Webseite besuchen: Mehr zu Mike Steiner und seiner Zeitgenössischen Kunst hier erleben.

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