Microsoft Edge blockiert Chrome-Download mit Sicherheits-Warnung
18.12.2025 - 19:42:12Microsoft verschärft den Browser-Krieg: Der neue Edge blockiert Nutzer beim Download von Google Chrome und leitet sie auf Sicherheits-Seiten um. Die Taktik sorgt für massive Kritik.
Seit dieser Woche zeigt Microsoft Edge eine auffällige Sicherheits-Warnung, wenn Nutzer versuchen, Google Chrome herunterzuladen. Statt zum Installer gelangen sie auf eine Microsoft-Seite, die für den eigenen Browser wirbt. Experten sprechen von einer neuen Eskalation im jahrelangen Konflikt um Marktanteile.
Die neue Kampagne geht über reine Werbung hinaus. Wie Fachmedien wie Windows Report und TechRadar berichten, erscheint ein Banner mit der Aufforderung “Schützen Sie Ihre Privatsphäre und Sicherheit mit Microsoft Edge”. Wer den prominent platzierten Button “Jetzt sicher browsen” anklickt, wird nicht zum Chrome-Installer weitergeleitet, sondern landet auf einer Microsoft-Supportseite.
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“Diese Taktik erzeugt bewusst Reibung”, analysiert Cybersicherheitsexperte Zak Doffman. “Microsoft suggeriert indirekt, dass der Wechsel zu Chrome ein Sicherheitsrisiko darstellt.” Für technisch weniger versierte Nutzer entstehe der Eindruck, sie müssten erst “sicher browsen”, bevor sie fortfahren können – und finden sich dann in Microsofts Dokumentation wieder.
Kritik an “irreführenden” Sicherheits-Behauptungen
Die Branchenkoalition Browser Choice Alliance, zu der auch Google gehört, verurteilt die Maßnahme scharf. “Microsoft verbreitet irreführende Botschaften über Browsersicherheit, um Nutzerentscheidungen zu beeinflussen”, heißt es in einer Stellungnahme. Die Allianz fordert ein Ende von Kampagnen, die “die Verbraucherauswahl untergraben”.
Kritiker weisen darauf hin, dass beide Browser auf derselben Chromium-Basis aufbauen und damit ähnliche Sicherheitsarchitekturen teilen. Zwar ergänzt Microsoft eigene Technologien wie Defender SmartScreen, Google setzt auf Safe Browsing – die grundlegende Sicherheit sei jedoch vergleichbar. Die Darstellung von Edge als einzig “sichere” Option verzerre diese Tatsache.
Lange Geschichte von Behinderungstaktiken
Die aktuelle Kampagne ist nur der jüngste Schritt in einer Reihe von Maßnahmen:
- Januar 2025: Microsoft testete einen “Unschärfe-Effekt”, der den Chrome-Download-Link verdeckte
- Ende 2024: Windows-Updates setzten Standard-Browser zurück auf Edge
- 2023: Edge stufte den Chrome-Installer vorübergehend als “schädlich” ein
Der Unterschied jetzt: Die Sicherheitsargumentation ist direkt in den Download-Prozess des Konkurrenten integriert. Der Browser-Rahmen argumentiert gegen den angezeigten Inhalt – eine neue Qualität der Einmischung.
Drohende regulatorische Konsequenzen
Die aggressive Taktik könnte regulatorisches Nachspiel haben. Die Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union enthält strenge Vorschriften gegen Selbstbevorzugung durch Gatekeeper-Plattformen. “Microsoft bewegt sich auf dünnem Eis”, warnt ein Tech-Politikanalyst. “Die aktive Irreführung von Nutzern über die Sicherheit eines Konkurrenten könnte als Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung gewertet werden.”
Nutzer, die Chrome installieren wollen, müssen die Warnungen aktuell umgehen und die Umleitung vermeiden. Google wird voraussichtlich reagieren – möglicherweise mit eigenen Hinweisen oder Beschwerden bei Wettbewerbsbehörden. Die Banner sind derweil für viele Nutzer der neuesten Edge-Version aktiv.
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