WhatsApp-Integration, Smart

Meta: WhatsApp-Integration in Smart Glasses alarmiert Datenschützer

14.11.2025 - 12:52:11

Meta treibt die Verschmelzung von WhatsApp mit seinen Wearables wie den Ray-Ban Smart Glasses massiv voran. Datenschützer schlagen Alarm: Die neue Hardware-Generation sammelt weit mehr als nur Metadaten – sie zapft direkt die Sensoren der Nutzer an.

Was harmlos nach Komfort klingt, entpuppt sich als Datensammel-Offensive. Per Sprachbefehl WhatsApp-Anrufe tätigen, ohne das Smartphone zu zücken? Klingt praktisch. Doch während die Nachrichteninhalte Ende-zu-Ende-verschlüsselt bleiben, fließen bei jeder Interaktion wertvolle Metadaten an Meta. Wer kommuniziert wann mit wem? Welche Bewegungsmuster zeigen die Nutzer? Die Smart Glasses machen WhatsApp zum zentralen Knotenpunkt im Meta-Ökosystem – mit direktem Zugriff auf den Alltag von Milliarden Menschen.

Moderne Smartphones und Wearables stecken voller Sensoren: Beschleunigungsmesser, Gyroskope, Helligkeitssensoren, Mikrofone. Diese Hardware kann weit mehr als nur den Standort erfassen. Sie erstellt Bewegungsprofile, analysiert Umgebungsbedingungen und zieht Rückschlüsse auf Gesundheitszustand und soziale Interaktionen.

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Die Sorge der Experten: Meta könnte diese hochsensiblen Informationen für personalisierte Werbung und Verhaltensanalysen nutzen. Zwar betont der Konzern, die Daten dienten primär der Dienste-Verbesserung. Doch die Verarbeitung von Bilddaten für KI-Funktionen auf den Smart Glasses zeigt, welche neuen Dimensionen bereits Realität sind.

Europäische Behörden erhöhen den Druck

Die irische Data Protection Commission (DPC) – zuständig für Meta in der EU – beobachtet die Entwicklung kritisch. Die Behörde verhängte bereits mehrfach hohe DSGVO-Strafen gegen den Konzern. Die Vorwürfe:

  • Mangelnde Transparenz bei der Datenverarbeitung
  • Unzureichende Rechtsgrundlage für konzerninterne Datenweitergabe
  • Fragwürdige Nutzung von Daten zum KI-Training

Trotz einiger Anpassungen durch Meta bleibt die Grundsorge: Die informationelle Selbstbestimmung der Nutzer erodiert zusehends.

Teil eines Tech-weiten Trends

Meta steht nicht allein. Apple, Google und Amazon bauen ebenfalls geschlossene Ökosysteme aus Hardware und Diensten auf. Das Ziel: Nutzer eng an die eigene Plattform binden und durch Integration verschiedener Lebensbereiche maximale Datenfülle generieren.

Wearables und Smart-Home-Geräte fungieren als verlängerte Arme der Datensammlung – direkt im physischen Raum der Nutzer. Dieser Wettlauf um die Datenhoheit stellt Regulierungsbehörden weltweit vor eine Herausforderung: Wie lässt sich die Privatsphäre schützen, ohne Innovation abzuwürgen?

KI-Assistenten verschärfen die Lage

Die nächste Eskalationsstufe zeichnet sich bereits ab. Meta arbeitet an fortschrittlichen AR-Brillen, die noch tiefer in die Erfassung von Umgebungs- und biometrischen Daten eindringen. KI-Assistenten, die direkt in WhatsApp integriert werden und auf Basis von Nutzerdaten agieren, sind bereits Realität.

Für Verbraucher bedeutet dies eine kritische Abwägung: Komfort gegen Privatsphäre. Experten fordern strengere Transparenzpflichten und die konsequente Umsetzung von “Privacy by Design”. Kann die DSGVO mit dem rasanten Tempo der Tech-Entwicklung überhaupt Schritt halten? Die Antwort darauf wird über die digitalen Grundrechte von Millionen entscheiden.

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