Mercedes-Benz Aktie: Dunkle Schatten?

Mercedes-Benz reagiert auf Rating-Abstieg mit beschleunigtem Sparplan und Verkauf der Leasingtochter Athlon, während ein Großauftrag für E-Busse einen Lichtblick setzt.

Die Mercedes-Benz Aktie steht unter Druck. Die Ratingagentur Scope hat am 18. Dezember 2025 das Bonitätsrating des Stuttgarter Autobauers von “A+” auf “A” herabgestuft. Im nachbörslichen Tradegate-Handel reagierte die Aktie mit einem Minus von 0,65 Prozent auf 59,51 Euro.

Scope begründet die Herabstufung mit einem schwächeren Risikoprofil. Die Agentur hat ihre Erwartungen für das EBITDA sowohl für 2025 als auch für 2026 nach unten korrigiert. Besonders kritisch sieht Scope die Unsicherheiten bezüglich einer schnellen Erholung der Margen. Immerhin: Den Ausblick hob die Agentur von negativ auf stabil an und würdigt damit die starke Wettbewerbsposition von Mercedes dank Markenwert und diversifiziertem Premium-Portfolio.

Kostensenkungsziel drastisch vorgezogen

Doch wie reagiert Mercedes auf den zunehmenden Druck? Mit drastischen Maßnahmen. Laut Manager Magazin hat der Konzern sein Kostensenkungsziel um ein ganzes Jahr vorgezogen. Statt bis Ende 2027 sollen die geplanten Einsparungen von 5 Milliarden Euro nun bereits bis Ende 2026 erreicht werden.

Das Sparprogramm umfasst Einsparungen im Einkauf, Effizienzsteigerungen in Entwicklung und Produktion sowie einen deutlichen Abbau von Verwaltungsstellen. Die beschleunigte Umsetzung zeigt, wie groß der Handlungsdruck beim Stuttgarter Autobauer mittlerweile ist.

Athlon-Verkauf an BNP Paribas

Mercedes macht zudem Kasse und trennt sich von Ballast. Der Konzern verhandelt mit der französischen Bankengruppe BNP Paribas über den Verkauf seiner Leasingtochter Athlon. Die französische Bank bestätigte am 18. Dezember 2025 die laufenden Gespräche.

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Bei einem erfolgreichen Abschluss würde Athlon mit der BNP-Paribas-Sparte Arval fusionieren. Aus der Kombination der Arval-Flotte von 1,9 Millionen Fahrzeugen mit Athlons 400.000 Fahrzeugen entstünde ein Unternehmen mit rund 2,3 Millionen Fahrzeugen. BNP Paribas verspricht sich erhebliche Kostensynergien: Im dritten Jahr nach Abschluss soll die Übernahme fast 200 Millionen Euro zum Nettoergebnis beitragen. Der Deal könnte 2026 abgeschlossen werden, vorbehaltlich behördlicher Genehmigungen.

Für Mercedes bedeutet der Verkauf die Trennung von einem Geschäftsfeld, das nie die erhoffte Rendite brachte. Sinkende Restwerte und hohe Kapitalbindung machten Athlon zur Belastung statt zur strategischen Ergänzung.

Lichtblick bei Elektrobussen

Einen positiven Akzent setzte Daimler Buses am 18. Dezember 2025 mit einem Großauftrag über 500 Elektrobusse vom flämischen Verkehrsdienstleister De Lijn. Ab Anfang 2027 sollen zunächst 80 Mercedes-Benz eCitaro ausgeliefert werden. Angaben zum Auftragsvolumen machten die Unternehmen nicht. Die Daimler-Truck-Aktie reagierte dennoch verhalten und verlor zeitweise 0,16 Prozent auf 37,58 Euro.

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