Mental-Health-Krise, Jugendliche

Mental-Health-Krise: Jeder fünfte Jugendliche leidet dauerhaft

09.12.2025 - 06:29:12

Die psychische Gesundheit junger Menschen in Deutschland bleibt kritisch. Neue Daten des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) zeigen: 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen berichten von geminderter Lebensqualität – sieben Prozentpunkte mehr als vor Corona. Die erhoffte Erholung nach der Pandemie bleibt aus.

Die am 4. Dezember veröffentlichte achte Welle der COPSY-Studie zerstört Hoffnungen auf Entspannung. Statt zu sinken, stagnieren die Belastungswerte auf besorgniserregend hohem Niveau. Eine „neue Normalität” der psychischen Krise hat sich etabliert.

Experten sprechen von einer Permakrise: Pandemie-Nachwirkungen, Kriege, Klimawandel und wirtschaftliche Unsicherheit belasten die vulnerable Entwicklungsphase Jugendlicher gleichzeitig. 70 Prozent sorgen sich wegen Kriegen, 62 Prozent wegen Terrorismus, 57 Prozent wegen wirtschaftlicher Unsicherheit.

Besonders alarmierend entwickelt sich die Lage bei jungen Frauen ab 14 Jahren:

  • Depressive Symptome stiegen von 11 auf 17 Prozent
  • Angstsymptome kletterten von 20 auf 31 Prozent
  • Der „Gender Gap” bei psychischen Erkrankungen weitet sich dramatisch aus

Australien geht radikalen Weg

Während Deutschland ringt, setzt Australien im Dezember 2025 Maßstäbe. Das Parlament verabschiedete ein Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige. Tech-Giganten wie TikTok und Instagram drohen bei Verstößen Strafen bis zu 50 Millionen AUD.

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Der Zusammenhang zur mentalen Gesundheit liegt auf der Hand. Obwohl sich Einsamkeit verringert hat (von 39 auf 18 Prozent), bleibt digitaler Stress durch ständigen Vergleich und belastende Inhalte ein Hauptproblem.

In Deutschland wird das australische Modell kontrovers diskutiert. Befürworter betonen den Schutz vor Cybermobbing und unrealistischen Schönheitsidealen. Kritiker warnen vor digitaler Isolation ohne begleitende Medienkompetenz-Schulung.

Prävention vor dem Aus

Ausgerechnet jetzt droht bewährten Hilfsprogrammen das Ende. Das Bundesprogramm der Mental Health Coaches an rund 100 Schulen steht vor dem Aus – der Bundestag sicherte die Weiterfinanzierung nicht.

„Die Entscheidung trifft eine Generation, die nach Pandemie und wachsendem Leistungsdruck stark belastet ist”, kritisierte Carsten Tag von der Diakonie Hessen am 8. Dezember. Während die Wissenschaft Alarmstufe Rot meldet, wird in der Prävention der Rotstift angesetzt.

Die Diskrepanz könnte kaum größer sein: Behandlungszahlen bei Angststörungen und Depressionen steigen laut DAK-Jugendreport massiv. Gleichzeitig warten Betroffene in ländlichen Regionen monatelang auf Therapieplätze. Digitale Gesundheitsanwendungen können die fehlende menschliche Betreuung nicht kompensieren.

Was 2026 entscheidet

Zwei Entwicklungen werden richtungsweisend:

Regulierung: Die EU beobachtet Australiens Social-Media-Bann genau. Zeigen sich positive Effekte, dürfte der Druck auf die EU-Kommission wachsen, ähnliche Altersverifikationssysteme durchzusetzen.

Versorgung: Verbände und Elterninitiativen formieren Widerstand gegen das Aus der Mental Health Coaches. Sie fordern angesichts der COPSY-Daten Entfristung und Ausweitung schulpsychologischer Angebote.

Für Betroffene bleibt eine wichtige Botschaft der UKE-Forscher: Viele Jugendliche verfügen über erstaunliche Resilienz – wenn sie im analogen Leben verlässliche Ansprechpartner und Strukturen finden.

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