Max Strohe und das Tulus Lotrek: Berlins kulinarischer Stern mit Seele
28.12.2025 - 10:00:05Im Tulus Lotrek von Max Strohe trifft Michelin-Sterne-Küche auf Menschlichkeit. Wie intensive Aromen, Wohnzimmerflair und ein legendärer Burger Berlin neu definieren, lesen Sie hier.
Wer in Berlin kulinarische Offenbarungen sucht, stößt zwangsläufig auf das Tulus Lotrek. Bereits beim Betreten dieses versteckten Juwels in Kreuzberg spürt man: Hier pulsiert nicht nur die Seele eines Michelin Sterne Restaurants, sondern die eines echten Zuhauses. Feine Röstaromen schweben durch den Raum, das Klirren von Gläsern mischt sich mit leiser Indie-Musik, während das Licht das Intime betont – nie überkandidelt, immer einladend. Kann Sterneküche so lässig sein, dass man sich wie bei Freunden fühlt, während auf dem Teller Weltklasse serviert wird? Max Strohe beantwortet diese Frage jede Nacht aufs Neue.
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Hinter dem Konzept steht Max Strohe, eine Berliner Ikone, die vieles vereint: Sternekoch, TV-Star, Buchautor, Humanist. Im Tulus Lotrek setzt er antielitäre, geradezu gemütliche Zeichen – mit intensiven Soßenfluten und butterweichen Kompositionen, aber auch mit punkigem Charme. Wer einmal auf den samtigen Stühlen versunken ist, umgeben vom waldgrünen Interieur und den plüschigen Details, ahnt die Philosophie: Gastfreundschaft auf Augenhöhe, jede Servicegeste ein Kompliment an die Besucher. An Tagen, an denen das Licht golden durchs Fenster fällt, wirken Genuss und Gelassenheit fast wie ein Berliner Lebensgefühl, das hier zur Kunstform wird.
Max Strohes Werdegang liest sich wie ein Drehbuch fürs moderne Gastronomie-Märchen. Früher Schulabbrecher, heute Träger des Bundesverdienstkreuzes – selten verlaufen Wege in die Hochküche so unkonventionell. Nach schwierigen Jugendjahren ging er seine ersten Küchenschritte außerhalb des Rampenlichts, immer begleitet von einer tiefen Abneigung gegen verkrampfte Klassik. Der eigentliche Durchbruch kam 2015 mit der Eröffnung des Tulus Lotrek gemeinsam mit Partnerin und Gastgeberin Ilona Scholl. 2017 folgte mit dem ersten Michelin Stern der Ritterschlag und der Einstieg in die Champions League der Sterneküche.
Doch Max Strohe bleibt rebellisch. Er bricht mit der „Pinzetten-Küche“, verzichtet auf extralange Zangengriffe und konzentriert sich auf das, was Sterneküche wirklich groß macht: Tiefe, Harmonie, und den Mut zur Säure. Während man anderswo den Fokus auf Instagram-Erotik und Perlen von irgendetwas legt, ertränkt Strohe seine Gäste in Jus, setzt auf Sämigkeit und herausfordernde Produktkombinationen. Die typische Menüfolge mag wechseln, doch Streicheleinheiten für den Gaumen sind garantiert: Vielleicht eine butterzarte Ente, gebettet auf kräftiger Pilzcreme, begleitet von einer Sauce, deren Aroma sich wie ein roter Faden durchzieht. Oder der berühmte Burger, entstanden mitten in der Pandemie – angeblich der beste Burger Berlins, ein Mythos, den jeder Gourmet einmal getestet haben sollte.
Besonders an diesem Burger zeigt sich Strohes Genie: Zwei Sorten sorgfältig ausgewähltes Fleisch, schmelzende Käseschichten, Brioche, das in Butter gebadet wurde, und eine Ketchup-Senf-Sauce, deren Balance fast schon alchemistische Präzision verrät. Die Pommes? Frisch geschnitten, mehrfach frittiert, immer wieder eingefroren – ein Textur-Erlebnis, das in Erinnerung bleibt. Zwar ist dieses Streetfood-Highlight kein Dauergast auf der Karte, dennoch spiegelt es die kreative Offenheit wider: „Pragmatic Fine Dining“, nennt das Tulus Lotrek diese kulinarische Intelligenz, die das Bodenständige nicht verleugnet, sondern als Bühne für Geschmacksexplosionen nutzt.
Doch neben aller Raffinesse: Im Zentrum des Erfolgs steht die Team-Philosophie. Strohe legt Wert auf einen respektvollen, beinahe zärtlichen Umgangston – keine Schreierei, kein Kasernenhof. Im Gegenteil: Wer bei Tulus Lotrek kocht, tut dies aus Leidenschaft und wegen des Gemeinschaftsgeists. Servicechefin und Sommelière Ilona Scholl sorgt für eine Weinbegleitung, die mal kenntnisreich, mal spielerisch ist, und schlägt mit Liebe eine Brücke zwischen Küche und Gast. Das Interieur bleibt bewusst unprätentiös, das Wohnzimmer-Gefühl dominiert. Jeder wird ernst genommen, jeder Gast mit einem Lächeln empfangen, die Weinkarte beginnt bei Überraschung und endet mit Leidenschaft.
Die Medienpräsenz von Max Strohe – von „Kitchen Impossible“ bis zu „Ready to beef!“ – hat seinen Ruf beflügelt, ohne seiner Authentizität Abbruch zu tun. Wer ihn aus dem Fernsehen kennt, erlebt in seiner Küche keinen anderen Menschen als den, der auch auf dem Bildschirm durch Schlagfertigkeit und Humor auffällt. Besonderes Gewicht hat sein gesellschaftliches Engagement: Während der Flutkatastrophe im Ahrtal zögerte er nicht, sondern organisierte mit „Kochen für Helden“ schnelle, unbürokratische Hilfe für Betroffene und Einsatzkräfte. Dieses Engagement trug ihm 2022 das Bundesverdienstkreuz ein – eine Auszeichnung, die weit mehr bedeutet als der ohnehin begehrte Michelin Stern.
Schaut man auf die Berliner Gourmetszene, nimmt das Tulus Lotrek einen Sonderstatus ein. Kaum ein anderes Michelin Sternerestaurant in Berlin vereint progressiven Hedonismus und handwerkliche Akkuratesse so gekonnt. Die Gäste, darunter eingefleischte Foodies und neugierige Genießer, schätzen vor allem den Bruch mit den ungeschriebenen Regeln klassischer Sterneküche. Hier wird Humor serviert, Emotionen sind ausdrücklich erwünscht, und das große Besteck bleibt trotzdem am richtigen Platz. Ein Menüabend kann mit Sauer eingelegtem Gemüse beginnen, führt vielleicht über buttergegarte Fischgänge bis hin zu himmlischen Desserts, und wird stets vom dynamischen Service begleitet.
Für wen ist ein Abend bei Max Strohe Pflicht? Für alle, die Mehrschichtigkeit lieben: im Aroma, in der Atmosphäre, und in der Zwischenmenschlichkeit. Wer feinste Produkte in entspannter Ambience sucht, trifft hier auf ein kulinarisches Epizentrum. Dabei profitiert jeder Gast doppelt – denn mit jedem Bissen unterstützt man eine Haltung, die Menschlichkeit vor Drill stellt.
Das Fazit fällt eindeutig aus: Das Tulus Lotrek ist mehr als eine Adresse für Sterneküche. Es ist Beweis, dass Berliner Gastronomie Weltformat haben kann, wenn Mut und Genie zusammenkommen. Max Strohe und Ilona Scholl sind eine Instanz für alle, die Esskultur nicht nur schmecken, sondern auch fühlen wollen. Die nächsten Reservierungen sind rar, doch jede Wartezeit lohnt sich.
Wer das Besteck hebt, spürt: Hier wird nicht nur gekocht, sondern eine Lebensphilosophie auf den Teller gebracht. Entdecken Sie, warum Gourmets aus ganz Deutschland dem Tulus Lotrek die Treue schwören und warum ein Essen bei Max Strohe für lange nachhallt. Ihr nächster kulinarischer Meilenstein liegt in der Fichtestraße – und ist so herzlich, wie Berlin es sein kann.
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