Marvell Aktie: 100 Dollar im Visier!

Marvell Technology profitiert vom KI-Boom und erhält massive Kurszielanhebungen bis 110 Dollar. Die Aktie erreichte neue Höchststände vor dem Quartalsbericht Anfang Dezember.

Der Halbleiter-Spezialist Marvell Technology hat am Tag vor Thanksgiving eine beeindruckende Rallye hingelegt – mit einem Plus von 5,1 Prozent auf rund 87,72 Dollar katapultierte sich die Aktie auf neue Mehrmonatshochs. Doch das könnte erst der Anfang sein: Gleich mehrere Investmentbanken haben ihre Kursziele massiv angehoben, eine spricht sogar von 100 Dollar. Was steckt hinter dem plötzlichen Optimismus – und kann Marvell die hohen Erwartungen erfüllen?

Analysten drehen auf Hochtouren

Der Auslöser für die jüngste Kursexplosion: eine Flut positiver Analystenstimmen kurz vor dem US-Feiertag. Besonders spektakulär die Susquehanna Financial Group, die ihr Kursziel von 80 auf 100 Dollar hochschraubte und damit einen Anstieg von 25 Prozent für möglich hält. Analyst Christopher Rolland sieht vor allem im Rechenzentrumsgeschäft enormes Potenzial – konkret beim “Project Rainier” und der rasant steigenden Nachfrage nach Amazons Trainium-2-Chips.

Auch HSBC und UBS mischen mit: HSBC stufte die Aktie auf “Hold” hoch und begründet das mit Marvells gestärkter Position im KI-Optik-Segment. UBS zog sogar noch deutlicher nach und setzte das Kursziel auf 110 Dollar – eine regelrechte Kampfansage an den Markt. Die Bank verweist auf verbesserte Umsatzprognosen durch Großkunden wie Microsoft und eine optimistischere Einschätzung des Optik-Geschäfts.

KI-Boom als Wachstumsturbo

Die Euphorie um Marvell ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer strategischen Neuausrichtung. Während der Konzern früher stark im Carrier- und Automotive-Bereich vertreten war, konzentriert er sich heute voll auf künstliche Intelligenz und Rechenzentren. Die milliardenschweren Investitionen von Amazon, Google und Microsoft in ihre Cloud-Infrastruktur spielen Marvell direkt in die Karten.

Zentrale Wachstumstreiber:

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• Deployment von “Project Rainier” für Amazons KI-Chip Trainium 2
• Steigende Nachfrage nach 800G-Optik für Hochgeschwindigkeitsdatenübertragung
• Custom-ASIC-Lösungen für Hyperscaler
• Strategische Fokussierung nach Verkauf des Automotive-Geschäfts

Der Markt honoriert diesen Schwenk deutlich: Institutionelle Investoren wie Aspex Management steigen mit dreistelligen Millionenbeträgen ein – allein Aspex soll jüngst eine Position im Wert von 325 Millionen Dollar aufgebaut haben.

Entscheidende Woche steht bevor

Doch jetzt wird es ernst: Am 2. Dezember, direkt nach Börsenschluss, legt Marvell die Zahlen für das dritte Geschäftsquartal vor. Analysten erwarten Umsätze von rund 2,06 Milliarden Dollar und einen bereinigten Gewinn je Aktie von 0,76 Dollar. Die wahre Spannung dürfte jedoch im Ausblick für das laufende Quartal liegen.

Bestätigt das Management den Hochlauf von “Project Rainier” und die erwartete Beschleunigung im 800G-Zyklus, könnte die psychologisch wichtige 100-Dollar-Marke noch vor Jahresende fallen. Das technische Bild unterstützt diese These: Mit dem Ausbruch über 87 Dollar hat die Aktie einen wichtigen Widerstand geknackt – die Bullen haben das Ruder fest in der Hand.

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