Mariä Empfängnis: Österreichs Handel setzt auf Zwei-Klassen-Strategie
08.12.2025 - 02:39:12Wien – Der heutige Feiertag teilt den österreichischen Einzelhandel in zwei Lager. Während Hofer, dm und Müller Umsätze machen wollen, bleiben Lidl und große Teile der Rewe-Gruppe geschlossen.
Der 8. Dezember fällt 2025 auf einen Montag – eine Konstellation, die für Handel und Konsumenten gleichermaßen spannend ist. Traditionell zählt Mariä Empfängnis zu den umsatzstärksten Tagen im Weihnachtsgeschäft. Doch die Strategien der großen Ketten könnten unterschiedlicher nicht sein.
Hofer öffnet heute alle Filialen österreichweit von 10:00 bis 18:00 Uhr. Der Konzern setzt darauf, dass viele Österreicher den freien Tag für Besorgungen nutzen wollen.
Passend zum Thema Feiertagsöffnungen: Viele Handelsbetriebe fragen sich, wann Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschläge wirklich fällig und wie sie diese korrekt berechnen. Ein kostenloses E‑Book liefert praxisnahe Checklisten, Beispiele zur Lohnsteuerfreiheit und konkrete Rechenbeispiele – ideal für Filialleiter und Personaler, die heute Öffnungszeiten und Personalplanung abwägen müssen. So vermeiden Sie teure Fehler und verbessern gleichzeitig Ihr Arbeitgeberimage. Jetzt kostenlosen Feiertagszuschlag‑Leitfaden herunterladen
Ganz anders Lidl Österreich: Alle Filialen bleiben geschlossen. Das Unternehmen gönnt der Belegschaft den freien Tag und setzt damit ein Zeichen für Mitarbeiterzufriedenheit – wie bereits in den Vorjahren.
Supermärkte: Patchwork statt Einheitlichkeit
Die Spar-Gruppe fährt eine differenzierte Strategie. Interspar- und Maximärkte öffnen flächendeckend (10:00–18:00 Uhr), während reguläre Spar- und Eurospar-Filialen nur vereinzelt aufsperren.
Der Rewe-Konzern (Billa, Billa Plus, Penny, Bipa) hält den Großteil seiner Standorte geschlossen. Ausnahmen gelten für neuralgische Punkte: Filialen am Wiener Praterstern, Franz-Josefs-Bahnhof und am Flughafen bleiben für Reisende geöffnet.
Drogerien wie dm und Müller nutzen den Feiertag gezielt für das Geschenk-Geschäft. Parfums und Kosmetiksets stehen im Fokus.
Luxus-Viertel setzen auf Erlebnis statt Hektik
Im Wiener Goldenen Quartier rund um Kohlmarkt und Tuchlauben wird der heutige Tag zum “Experience Day”. Analysten beobachten 2025 eine Fortsetzung des Trends zum “Slow Shopping”.
Für Luxusmarken ist Mariä Empfängnis kein Massenverkaufsevent, sondern eine Gelegenheit für exklusiven Service. Kaufkräftige Kunden, die unter der Woche keine Zeit haben, werden heute gezielt umworben. Die festliche Beleuchtung – etwa die berühmten Luster am Graben – schafft die passende Atmosphäre.
Premium-Weihnachtsmärkte wie jener vor Schloss Schönbrunn oder beim Belvedere sind voll in Betrieb. Der Fokus 2025: “Affordable Luxury”. Hochwertiges Kunsthandwerk und kulinarische Premium-Produkte sprechen Konsumenten an, die auf Qualität statt Quantität setzen.
Zweiter Startschuss fürs Weihnachtsgeschäft
Der 8. Dezember fungiert als zweiter Startschuss für die heiße Phase. Nach einem soliden November, getrieben durch Black-Friday-Aktionen, entscheidet der Dezember über die Jahresbilanz.
Experten des Handelsverbandes blicken gespannt auf die heutigen Frequenzzahlen. Im Vorjahr knackte der Handel trotz Rezession knapp die 2-Milliarden-Euro-Marke im Weihnachtsgeschäft. Für 2025 erwarten Analysten eine weitere Spreizung: Während B-Lagen kämpfen, profitieren Top-Lagen und Einkaufszentren von der “Eventisierung” des Einkaufs.
Geschlossen bleiben: Strategie oder Fehler?
Die Entscheidung, am 8. Dezember zuzusperren, wird in der Branche kontrovers diskutiert. Einerseits spart es Personalkosten durch Feiertagszuschläge und stärkt das Image als attraktiver Arbeitgeber – gerade in Zeiten des Fachkräftemangels entscheidend.
Andererseits überlässt man das Feld der Konkurrenz. Ein Risiko, das sich 2025 besonders zeigt: Nach Jahren des E-Commerce-Booms kehrt das haptische Erlebnis zurück. Bei hochwertigen Geschenken – Schmuck, Uhren, Designer-Mode – wollen Kunden die Ware sehen und fühlen.
Der Endspurt bis Heiligabend
Nach dem heutigen Feiertag verbleiben dem Handel noch gut zwei Wochen bis zum 24. Dezember. Die kommenden Samstage (Silberner und Goldener Samstag) werden zeigen, ob die optimistischen Prognosen halten.
Was sich abzeichnet:
- Gutschein-Boom: Gutscheine dürften auch 2025 das beliebteste Last-Minute-Geschenk sein – was Umsätze teilweise in den Jänner 2026 verschiebt
- Wetterfaktor: Die Temperaturen der zweiten Dezemberhälfte beeinflussen die Frequenz. Kälte treibt Menschen in Shopping-Center, mildes Wetter in Fußgängerzonen
Wer heute einkaufen will, sollte vorher die individuellen Filial-Öffnungszeiten online prüfen. Für alle anderen bietet der Tag die perfekte Kulisse für einen Punsch auf den Märkten oder einen entspannten Schaufensterbummel durch Österreichs Luxusmeilen.
PS: Für Handelsunternehmen ist die richtige Handhabung von Feiertagszuschlägen nicht nur rechtliche Pflicht, sondern auch Kostenfrage. Der kostenlose Leitfaden erklärt, wann Zuschläge lohnsteuerfrei sind, liefert Checklisten für die Lohnabrechnung und hilft Personalleitern, Zusatzkosten transparent zu planen. Inklusive Praxisbeispiele für Österreich und sofort umsetzbare Vorlagen, die Sie direkt per E‑Mail erhalten. Praktische Muster vermeiden Nachzahlungen und Aufwand in der Lohnabrechnung. Jetzt kostenlosen Feiertagszuschlag‑Check & Vorlagen sichern


