Lufthansa, Aktie

Lufthansa Aktie: Radikaler US-Fokus

19.12.2025 - 08:58:31

Die Lufthansa verlagert ihren Schwerpunkt radikal auf den US-Markt, der nun 60 Prozent des Ticketumsatzes ausmacht. Die Aktie notiert nahe dem Jahreshöchst.

Jahrelang dominierte das Europageschäft die Bilanz der Kranich-Airline, doch diese Ära scheint beendet. Konzernchef Carsten Spohr macht deutlich, dass die wirtschaftliche Zukunft des Unternehmens jenseits des Atlantiks liegt. Mit einer signifikanten Verschiebung der Umsatzanteile und einer gezielten Expansion rückt der US-Markt nun in das Zentrum der Wachstumsstrategie.

Die Fakten im Überblick

  • Umsatzwende: 60 Prozent der Ticketverkäufe stammen inzwischen aus den USA, nur noch 40 Prozent aus Europa.
  • Kursniveau: Mit 8,60 Euro notiert die Aktie nahezu am 52-Wochen-Hoch (8,61 Euro).
  • Expansion: Ab 2026 ist eine Kapazitätssteigerung von 6 Prozent auf der Langstrecke geplant.
  • Analystenziel: Kepler Cheuvreux sieht Potenzial bis 11 Euro.
  • Performance: Seit Jahresanfang legte der Titel um fast 40 Prozent zu.

Weg vom reinen Hub-Denken

In einem Interview legte das Management die Karten auf den Tisch: Die Gewichte haben sich massiv verschoben. Während früher Europa der primäre “Point of Sale” war, kommen die Buchungen heute mehrheitlich aus den Vereinigten Staaten. Um diese Dynamik zu nutzen, setzt der Konzern auf neue Direktverbindungen abseits der großen Drehkreuze. Ziele wie Raleigh-Durham oder St. Louis stehen dabei exemplarisch für den neuen Ansatz. Spohr betonte, dass es hierbei um harte Geschäftsbeziehungen geht – etwa durch die Präsenz von Bayer in Missouri oder die Automobilindustrie in Charlotte – und nicht primär um Tourismus.

Marge durch Premium-Klasse

Diese geographische Neuausrichtung wird von einer Produktoffensive begleitet. Die Einführung der “Allegris”-Kabine soll die Durchschnittserlöse (Yields) zweistellig steigern. Dies ist notwendig, da die Lufthansa bei der Profitabilität im Vergleich zu Konkurrenten wie IAG oder Air France-KLM Nachholbedarf hat. Während für das abgelaufene Jahr eine operative Marge von 4,4 Prozent verzeichnet wurde, strebt das Management mittelfristig 8 bis 10 Prozent an.

Trotz anhaltender Lieferverzögerungen bei Boeing und Airbus plant der Konzern, die Flotte aggressiv zu modernisieren. Der Plan sieht vor, dass alle zwei Wochen ein neuer Großraumjet zur Verfügung steht, um die Effizienz zu steigern und die Stückkosten zu senken. Parallel dazu läuft ein Programm zum Abbau von 4.000 administrativen Stellen.

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Charttechnische Stärke

Die strategischen Maßnahmen finden am Markt Anklang. Die Aktie schloss am Donnerstag bei 8,60 Euro und befindet sich damit in direkter Schlagdistanz zum am 16. Dezember markierten 52-Wochen-Hoch von 8,61 Euro. Der deutliche Abstand zum 200-Tage-Durchschnitt (aktuell bei 7,35 Euro) unterstreicht den robusten Aufwärtstrend der letzten Monate. Analysten werten den Fokus auf den profitablen US-Geschäftsreiseverkehr überwiegend positiv, was sich auch in der jüngsten Kurszielanhebung durch Kepler Cheuvreux auf 11 Euro widerspiegelt.

Fazit und Ausblick

Die Weichen für den “Turnaround 2026” sind gestellt. Gelingt es der Lufthansa, die neuen Kapazitäten trotz Lieferkettenproblemen pünktlich in den Markt zu bringen und die US-Nachfrage stabil zu halten, ist eine weitere Margenverbesserung realistisch. Das größte Risiko für den ambitionierten Zeitplan bleibt eine mögliche Abkühlung der US-Konjunktur oder eine Verschärfung der Engpässe bei den Flugzeugherstellern.

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