Leo Lithium Aktie: Steuerklarheit

Die australische Steuerbehörde hat die Behandlung der Leo-Lithium-Ausschüttung festgelegt. Die Auszahlung wird überwiegend als Kapitalrückgabe versteuert.

Die australische Steuerbehörde ATO hat verbindlich entschieden, wie die im November ausgezahlte Kapitalrückgabe von Leo Lithium steuerlich zu behandeln ist. Mit dem Class Ruling CR 2025/92 vom 18. Dezember 2025 liegt jetzt Klarheit zur Auszahlung von $65,060,702 (ca. $0,054 je Aktie) vor. Was bedeutet das konkret für Aktionäre?

Wesentliche Fakten auf einen Blick
– ATO-Ruling: CR 2025/92, veröffentlicht am 18. Dezember 2025
– Gesamtbetrag: $65,060,702 (ca. $0,054 je Aktie), ausgezahlt am 11. November 2025
– Steuerliche Aufteilung: $0,047 je Aktie als Kapitalrückzahlung; $0,007 je Aktie als nicht frankierte Dividende
– Steuerfolge: Die Kapitalrückzahlung vermindert die Anschaffungskosten; ein Kapitalgewinn entsteht nur, falls die Kostenbasis dadurch unter null sinkt

Die Details des ATO-Urteils

Das Class Ruling bezieht sich ausdrücklich auf die „Second Distribution“ vom 11. November 2025. Für Steuerzwecke teilt die ATO die Auszahlung in zwei Komponenten: überwiegend Kapitalrückgabe und einen kleinen, nicht frankierten Dividendenanteil. Damit setzt die ATO die Linie fort, die bereits im Ruling CR 2025/17 für die erste Ausschüttung im Januar 2025 festgelegt wurde.

Die Einordnung ist besonders relevant, weil Leo Lithium nicht mehr an der ASX gehandelt wird und sich in einer geordneten Abwicklung befindet. Aktionäre, die ihre Anteile in einem Kapitalvermögen führen, müssen die Kapitalrückzahlung gegen ihre Anschaffungskosten rechnen. Ein steuerpflichtiger Veräußerungsgewinn entsteht nur, wenn die Korrektur die Kostenbasis ins Negative zieht.

Hintergrund und Ausblick

Die Ruling-Festlegung folgt auf den vollständigen Ausstieg von Leo Lithium aus dem Goulamina-Lithiumprojekt in Mali. Ende 2024/Anfang 2025 verkaufte das Unternehmen seine verbleibenden 40% an den ehemaligen JV-Partner Ganfeng Lithium, nachdem Verhandlungen mit der malischen Regierung über das geänderte Bergbaugesetz scheiterten. Der Vorstand, unter Anleitung des Company Secretary John Sanders (amtlich ab 28. Februar 2025), lenkte die Strategie hin zur Rückzahlung der Erlöse an die Anteilseigner. Das Unternehmen wurde am 21. September 2025 von der ASX delistet.

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Als verbliebener werthaltiger Posten gilt das sogenannte TPSF-Recht (Trailing Product Sales Fee) – eine royaltyähnliche Forderung an künftige Produktion aus Goulamina. Leo Lithium bestätigte den Eingang der ersten TPSF-Zahlung am 25. November 2025 und bemüht sich derzeit aktiv um den Verkauf dieses Rechts an einen Dritten.

Nächste Schritte und Zeitplan
– Abschluss der TPSF-Veräußerung: erwartet bis Anfang 2026
– Dritte Ausschüttung: Auszahlung der Nettoerlöse aus dem TPSF-Verkauf und übriger Liquidität
– Formelle Liquidation: Abschluss der Abwicklung nach vollständiger Ausschüttung

Die ATO-Entscheidung schafft steuerliche Klarheit für die bereits erfolgten Zahlungen und erleichtert damit die weitere Abwicklung. Die endgültige Auszahlungshöhe hängt nun vom Ergebnis der TPSF-Monetarisierung ab.

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