Lenzing Aktie: Haltlos

Der Faserhersteller Lenzing verliert nach dem angekündigten Wechsel an der Konzernspitze weiter an Boden. Der Kurs bricht wichtige Marken und zeigt deutliche Schwäche.

Der österreichische Faserspezialist Lenzing kämpft mit gleich mehreren Belastungsfaktoren. Die Aktie rutschte am Mittwoch um 2,24 Prozent auf 21,85 Euro ab und unterschritt damit eine wichtige Unterstützungszone. Seit Jahresanfang summiert sich das Minus auf über 26 Prozent – und ein Ende der Talfahrt ist nicht in Sicht.

Die wichtigsten Fakten:
* Aktueller Kurs: 21,85 Euro (Stand: 17.12.2025)
* Tagesverlust: -2,24 Prozent
* Performance seit Jahresbeginn: -26,06 Prozent
* Abstand zum 52-Wochen-Hoch: -37,93 Prozent

CEO-Wechsel verunsichert den Markt

Der angekündigte Rücktritt von Vorstandschef Rohit Aggarwal zum 31. Januar 2026 belastet die Stimmung nachhaltig. Die am 9. Dezember 2025 kommunizierte Personalentscheidung wirft Fragen zur strategischen Ausrichtung auf. Der Aufsichtsrat hat zwar die Suche nach einem Nachfolger eingeleitet, doch in einer wirtschaftlich angespannten Phase wiegt die Unsicherheit besonders schwer.

Das Timing des Führungswechsels ist denkbar ungünstig. Lenzing operiert in einem herausfordernden Marktumfeld mit Druck auf die Margen und schwacher Nachfrage aus wichtigen Absatzmärkten. Anleger wünschen sich in dieser Situation Kontinuität an der Spitze – stattdessen steht ein Neuanfang bevor.

Charttechnik signalisiert Schwäche

Der Bruch der 22-Euro-Marke besitzt technische Relevanz. Die Aktie notiert nur noch knapp über dem 52-Wochen-Tief von 20,75 Euro. Auch die wichtigen gleitenden Durchschnitte liegen deutlich über dem aktuellen Kursniveau: Der 200-Tage-Durchschnitt bei 25,79 Euro ist rund 15 Prozent entfernt. Das Handelsvolumen deutet auf fehlendes Kaufinteresse hin.

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Verstärkend wirkt eine Stimmrechtsmitteilung vom 15. Dezember 2025: Goldman Sachs Asset Management B.V. hat Positionen verändert und dabei am 10. Dezember 2025 Schwellenwerte berührt. Solche Bewegungen institutioneller Investoren werden in volatilen Phasen oft als Gradmesser für die längerfristige Einschätzung interpretiert.

Risiko für weitere Abschläge bleibt hoch

Ohne positive Impulse dürfte die Lenzing-Aktie unter Druck bleiben. Die offene Nachfolgefrage im Vorstand und die fehlende operative Trendwende geben dem Titel keine Stabilität. Erst eine Klärung der Führungssituation oder konkrete Signale für eine Geschäftserholung könnten das Blatt wenden.

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