Lenzing, Aktie

Lenzing Aktie: Chef geht

10.12.2025 - 19:24:31

Der Faserhersteller Lenzing bestätigt trotz des überraschenden Abgangs von Vorstandschef Rohit Aggarwal seinen Finanzausblick für das laufende Jahr. Ein Interimsteam übernimmt die Führung.

Der plötzliche Rückzug von CEO Rohit Aggarwal stellt Lenzing vor eine heikle Übergangsphase. Gleichzeitig hält der Faserhersteller an seinem Ausblick für 2025 fest und versucht damit, die Nervosität am Markt zu dämpfen. Entscheidend ist nun, ob diese Kombination aus Führungswechsel und bestätigter Prognose ausreicht, um den angeschlagenen Kurs zu stabilisieren.

Führungswechsel an der Spitze

Rohit Aggarwal legt sein Mandat als Vorstandsvorsitzender der Lenzing AG zum 31. Januar 2026 aus persönlichen Gründen nieder. Die Entscheidung kommt unerwartet, zumal Aggarwal eine zentrale Rolle bei den jüngsten strategischen Anpassungen gespielt hat.

Für die Übergangszeit soll ein dreiköpfiges Vorstandsteam die operative Führung übernehmen. Der Aufsichtsrat hat bereits den formellen Prozess zur Nachfolgesuche gestartet. Über die Neubesetzung will das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt informieren.

Damit sendet Lenzing zwei Signale gleichzeitig: personelle Unsicherheit an der Spitze, aber organisatorisch ein geordneter Übergang mit klar definiertem Interimsteam.

Prognose bestätigt – operatives Signal

Parallel zur Personalie hat der Vorstand den Finanzausblick für 2025 bekräftigt. Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs und der aktuellen Marktlage erwartet Lenzing weiterhin ein EBITDA, das über dem Niveau des Vorjahres liegt.

Wesentliche Punkte im Überblick:

  • CEO Rohit Aggarwal tritt zum 31. Januar 2026 zurück
  • Übergang auf ein dreiköpfiges Vorstandsteam
  • Prozess zur CEO-Nachfolge ist gestartet
  • EBITDA-Ausblick 2025 wird bestätigt und soll über Vorjahr liegen
  • Kurs heute um 22,00 € und damit deutlich unter Jahresanfang (YTD: -25,55 %)

Gerade vor dem Hintergrund eines schwierigen Marktumfelds in der Faserindustrie – mit schwankender Nachfrage und volatilen Rohstoffpreisen – ist die Bestätigung der Prognose ein wichtiges Signal. Sie deutet darauf hin, dass der Rücktritt nicht mit einer Verschlechterung der laufenden Geschäftsentwicklung verknüpft ist, sondern organisatorisch von der operativen Performance getrennt zu sehen ist.

Kurs unter Druck, Bewertung der Lage

Die Aktie reagierte am Mittwoch mit Abschlägen und rutschte vom gestrigen Schlusskurs bei 22,70 € auf aktuell 22,00 €. Damit setzt sich die schwache Tendenz des Jahres fort: Seit Jahresanfang liegt der Titel rund 25 % im Minus, auf Sicht von zwölf Monaten sogar knapp unter 30 %. Vom 52‑Wochen-Hoch bei 35,20 € ist der Kurs mehr als ein Drittel entfernt.

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Charttechnisch spiegelt sich die Unsicherheit ebenfalls wider:

  • Der Kurs notiert spürbar unter dem 50‑ und 200‑Tage-Durchschnitt
  • Der RSI von 38,6 signalisiert eine angeschlagene, aber noch nicht überverkaufte Marktlage
  • Die annualisierte 30‑Tage-Volatilität von knapp 39 % zeigt ein deutlich schwankungsanfälliges Papier

Historisch führen CEO-Rücktritte häufig zu erhöhter Volatilität, insbesondere wenn lediglich „persönliche Gründe“ genannt werden und damit Interpretationsspielraum bleibt. Die gleichzeitige Bestätigung der Jahresziele wirkt hier als Gegengewicht und stützt die Sicht, dass das operative Geschäft derzeit auf Kurs liegt.

Ausblick: Übergangsphase als Belastung

Für die nächsten Wochen zeichnen sich zwei zentrale Themen ab. Erstens dürfte die Kursentwicklung davon abhängen, ob der Markt die bestätigte EBITDA-Prognose stärker gewichtet als die Unsicherheit durch den Führungswechsel. Zweitens rückt die Nachfolgelösung für den CEO in den Fokus, da sie die langfristige strategische Ausrichtung prägen wird.

Technisch ist das Kursniveau um 22,00 € eine wichtige Orientierungsmarke. Bleibt die Aktie darüber, wäre zumindest kurzfristig ein weiterer Abrutsch in Richtung 52‑Wochen-Tief bei 20,75 € abgewendet. Ein Bruch dieser Zone würde dagegen den bestehenden Abwärtstrend bestätigen und das Risiko zusätzlicher Abschläge erhöhen.

Bis zur Benennung eines neuen Vorstandsvorsitzenden bleibt die Managementfrage ein spürbarer Belastungsfaktor – operativ sendet Lenzing mit der bestätigten Jahresprognose jedoch das klare Signal, dass das Geschäftsjahr 2025 über dem Vorjahr abschließen soll.

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