Bitcoin, Kryptowährungen

Kryptowährungen – Gewinn oder Verlust

02.07.2019 - 10:30:00

Schon die Einführung des Internets war für damalige Verhältnisse revolutionär, aber bei der Erfindung einer kryptischen Währung namens Bitcoin, die weltweit anerkannt und eingesetzt werden kann, hätte wohl niemand gedacht, dass diese Währung so erfolgreich sein könnte.

Bitcoin ist eine digitale Zahlungswährung, die die Peer-to-Peer-Technologie (P2P) verwendet, um Geldtransaktionen, im Gegensatz zu einem zentralen Bankensystem, zu erstellen und zu verwalten. Das Open-Source-Bitcoin-P2P-Netzwerk erstellt die Bitcoins und verwaltet alle Bitcoin-Transaktionen.

Schon Ende des letzten Jahrhunderts wurde die erste Idee einer Kryptowährung vorgestellt. Nick Szabo veröffentlichte 1998 die ersten Vorstellungen eines alternativen und digitalen Währungssystems unter dem Namen "bit gold". Allerdings ist das erste funktionierende Konzept "Bitcoin" durch Satoshi Nakamoto verwirklicht worden. Wer hinter Satoshi Nakamoto steckt, ob eine Einzelperson oder eine Gruppe, ist bis heute nicht bekannt. Seit dem Hype um kryptische Währungen können die aktuellsten Nachrichten rund um Kryptowährungen im gesamten Internet fast stündlich verfolgt werden, die ebenfalls mit Hintergrundwissen und neuen Entwicklungen aufwarten.

Bitcoins – das Bargeld für das Internet

Das von Satoshi Nakamoto entwickelte digitale Währungssystem startete mit dem Bitcoin-Netzwerk im Jahre 2009. In diesem Jahr wurden auch die ersten 50 Bitcoins durch ein sogenanntes Mining geschürft. Niemand hat zu diesem Zeitpunkt geahnt, welche exorbitanten Wertsteigerungen der Bitcoin (BTC) erreichen würde. Im Herbst 2010 hatte der Bitcoin noch einen Wert von 40 US Dollar, dahingegen erreichte er am 14.8.2017 einen Wert von 4.300 US Dollar!

Bitcoin wird oft als "Bargeld für das Internet" bezeichnet und ist neben Ether (ETH), Ripple (XRP), Bitcoin Cash (BCH) und Litecoin (LTC) eine von mehreren beliebten digitalen Zahlungswährungen. Dabei führt Bitcoin nach wie vor die Rangliste aller Kryptowährungen an erster Stelle an und ist somit die am häufigsten gehandelte digitale Währung.

Bitcoin Mining

Neue Bitcoins entstehen durch einen wettbewerbsorientierten und dezentralen Prozess namens "Mining". Bitcoin-Miner verarbeiten Transaktionen und sichern das Netzwerk mithilfe spezieller Hardware und sammeln im Austausch neue Bitcoins. Das Bitcoin-Protokoll stellt sicher, dass neue Bitcoins mit einer festen Rate erstellt werden, was den Prozess des Bitcoin-Mining zu einem sehr wettbewerbsfähigen Geschäft macht.

Bitcoin Sicherheit

Die Kryptowährung entspricht in etwa der Verwendung von PayPal oder einer Debitkarte. In beiden Fällen arbeitet ein komplexes System, das Währungen ausgibt und Transaktionen und Salden aufzeichnet, damit elektronisch Währungen gesendet und empfangen werden können. Ebenso wie beim Banking können bei Kryptowährungen Online-Plattformen zum Verwalten von Konten und zum Verschieben von Guthaben verwendet werden. Der Hauptunterschied zwischen Kryptowährung und Bankkredit besteht darin, dass anstelle von Banken und Regierungen, die die Währung ausgeben und Hauptbücher führen, bei der digitalen Währung ein Algorithmus verwendet wird.

Ein neuer Benutzer muss lediglich ein Coinbase-Konto einrichten. Mit Coinbase können Benutzer kryptische Währungen kaufen, verkaufen, senden, empfangen und speichern. Schließlich ist die Kryptowährung eine digitale Währung, bei der Transaktionen in einem öffentlichen digitalen Hauptbuch, dem sogenannten Blockchain, erfasst und jeder Prozess auf diesem Weg durch Kryptografie verschlüsselt werden. Das System ist dezentralisiert angelegt, da es von Benutzern und Computeralgorithmen und nicht von einer Zentralbank oder Regierung gesteuert wird. Die Blockchains werden auf einer Vielzahl von Computern weltweit gehostet. Mittlerweile werden Kryptowährungen an Online-basierenden Krypto-Währungsbörsen gehandelt.

Die Umkehrseite der Medaille

Der Hype um Kryptowährung, aber speziell um den Bitcoin, veranlasst immer mehr Anleger, sich hoch zu verschulden. Es werden Kredite aufgenommen, Häuser mit Hypotheken belegt oder diese gar verkauft. Nach letzten Umfragen zu beurteilen, haben in den USA und in Europa circa 18 Prozent der Anleger ihren Bitcoin-Kauf durch einen Kredit abgedeckt. Ein anderer Weg, um Bitcoins kaufen zu können, ist die Kreditkarte zu benutzen und sie damit ins Minus zu bringen. Diese besorgniserregenden Aktivitäten haben einige Banken dazu veranlasst, Bitcoin-Käufe über die Kreditkarte nicht mehr zuzulassen. So untersucht unter anderem die EZB (Europäische Zentralbank) die möglichen Gefahren für Banken durch den Handel mit Bitcoins, um Risiken zu identifizieren.

Und letztendlich schalten sich auch Politiker ein. In Deutschland haben sich die SPD und die Union im Koalitionsvertrag darauf geeinigt, einen angemessenen Rechtsrahmen für den Handel mit kryptischen Währungen auf europäischer und internationaler Ebene zu implementieren.

Aber auch die Anleger, die sich verschulden, haben letztendlich den Bitcoin-Preis nach oben getrieben. Die Gier wächst immer mehr und so überrascht es nicht, dass sich viele Anleger in Schulden stürzen. So schnell, wie man mit dem Handel mit Bitcoins Geld verdienen kann, so schnell kann man es auch wieder verlieren. Die starken Kursschwankungen der kryptischen Währungen allgemein sind nicht unbedingt für ein nachhaltiges und kluges Investment geeignet.